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Wachstumsaktien oder Value-Aktien: Die Qual der Wahl

Bildquelle: Flickr-User Fooleditorial.

Die Investoren sprechen oft von Wachstum und Werten, wenn sie über Aktien sprechen. Aber weißt du, was diese Begriffe wirklich bedeuten und wie du eine Auswahl treffen kannst, welche Aktien die besten für dich sind? Keine Sorge, das erfährst du in diesem Artikel.

Was ist eine Wachstumsaktie?

Eine Wachstumsaktie ist – wenig überraschend – eine Aktie eines Unternehmens, das sich auf Wachstum konzentriert. Diese Unternehmen sind üblicherweise jung und ihr Ziel besteht darin, Marktanteile zu gewinnen. Sie benutzen ihr Geld also nicht, um Dividenden oder Aktienrückkäufe zu finanzieren, sondern sie investieren es wieder in ihr Unternehmen. Oft investieren sie in Anlagen, Maschinen, Forschung und Entwicklung, etc. Wachstumsaktien haben üblicherweise ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis. Weil diese Unternehmen so schnell wachsen, rechtfertigen ihre künftigen Profite diese hohe Bewertung. Das langfristige durchschnittliche KGV beträgt etwa 15, kann aber je nach Industrie und aktuellen Marktbedingungen variieren. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Textes betrug das KGV des S&P 500 fast 26.

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Amazon ist das perfekte Beispiel für eine Wachstumsaktie, die ihre Aktionäre mit Stolz erfüllt. Als das Unternehmen in den späten 90ern erstmals an der Börse auftauchte, zahlten die Investoren relativ viel für potenzielle zukünftige Gewinne. Das Unternehmen konnte jahrelang keinen Gewinn erwirtschaften und investiert immer noch so viel in das eigene Geschäft, dass die Gewinne noch lange nicht garantiert sind. In seinen 20 Jahren an der Börse konnte Amazon seinen Wert, den zum Zeitpunkt des Börsengangs hatte, allerdings um 4.000 % steigern.

Was ist eine werthaltige Aktie?

Das ist die Aktie eines Unternehmens, bei der der Investor glaubt, dass sie unterbewertet ist. In anderen Worten: der Kurs der Aktie ist niedriger als er basierend auf dem Unternehmenswert sein sollte. Werthaltige Aktien zahlen auch eher Dividenden als Wachstumsaktien und haben ein niedrigeres KGV. Benjamin Graham, der Vater des Value Investing, empfahl Aktien mit einem KGV von 9 oder weniger. Wenn allerdings das KGV im ganzen Markt aufgebläht ist, wie z. B. heute, dann könnte man auch etwas höher kaufen. Es ist aber trotzdem klug, sich Unternehmen mit einem KGV von maximal 15 zu suchen, diese werden nämlich – verglichen mit dem langfristigen Marktdurchschnitt – guten Wert liefern. IBM ist das klassische Beispiel einer solchen Aktie. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Textes verfügte die Aktie über ein KGV von 12,46 und über ein solides etabliertes Unternehmen mit großzügigen Dividenden.

Das Für und Wider von Wachstumsaktien

Weil Wachstumsaktien zu Unternehmen gehören, die sich darauf konzentrieren, ihr Geld in Expansion zu stecken, sind sie oft das Mittel der Wahl für Investoren, die hohe Kapitalgewinne wollen. Weil Wachstumsaktien üblicherweise neuere und kleinere Unternehmen sind, sind sie aber deutlich riskanter als der Durchschnitt. Wenn man in ein junges und nicht etabliertes Unternehmen investiert, dann ist immer auch etwas Glück dabei. Wenn es ein Erfolg wird, dann kannst du damit ein Vermögen verdienen. Es besteht aber immer die Möglichkeit, dass das Unternehmen untergehen wird und sich deine Investition damit in Rauch auflöst.

Selbst wenn das Unternehmen nicht scheitern sollte, kannst du immer noch Geld verlieren, wenn es sich herausstellen sollte, dass das hohe KGV einer Wachstumsaktie überhöht ist und das Wachstum die Erwartungen des Marktes nicht erfüllen kann.

Das Für und Wider von werthaltigen Aktien

Wenn Wachstumsaktien der schnelle Weg sind, dann sind werthaltige Aktien der langsame Weg. Sie sind zwar nicht so interessant, aber wenn du eine Aktie von einem guten Unternehmen findest, das gerade unterbewertet ist, dann wirst du jahrelang stetige Renditen damit verdienen. Sollte es sich herausstellen, dass du mit deiner Einschätzung daneben gelegen hast, könntest du allerdings eine Aktie haben, die jahrelang nur an Wert abnimmt.

Die gute Nachricht ist, dass werthaltige Aktien normalerweise zu Unternehmen gehören, die solide und etabliert sind. Das bedeutet, das Risiko, dass das Unternehmen komplett scheitern könnte, ist gering. Weil diese Aktien üblicherweise respektable Dividenden zahlen, bekommst du zumindest etwas zurück, wenn die Kapitalgewinne nicht so toll sein sollten.

Was ist jetzt das Richtige?

Wachstumsaktien sind oft riskanter als werthaltige Aktien, aber sie bergen auch das Potenzial für schnellere und größere Renditen. Erfahrene Investoren werden sich immer für eine Mischung aus Wachstumsaktien und werthaltigen Aktien entscheiden, um ihr Portfolio breit zu streuen. Wenn du allerdings ein bestimmtes Ziel vor Augen hast, dann wirst du dich wohl für eine der beiden Varianten entscheiden, um dieses Ziel zu erreichen. Werthaltige Aktien tendieren dazu, hohe Dividenden zu zahlen. Wenn du jetzt ein Portfolio aus Einkommensaktien aufbauen möchtest, dann wirst du mehr werthaltige Aktien kaufen. Wenn du aber ein jüngerer Investor bist, der für die Rente spart, dann wirst du deinen Wohlstand wahrscheinlich so schnell wie möglich aufbauen wollen. Zusätzlich hast du auch Zeit, die Volatilität von Wachstumsaktien auszusitzen.

Egal welche Investmentstrategie du verfolgst, du kannst sie vereinfachen, indem du dir Investmentfonds oder ETFs kaufst, die entweder Wachstum oder bleibende Werte bieten. Es gibt viele solcher Fonds und du erkennst sie leicht an der Bezeichnung „Wachstum“ oder „Wert“ im Namen. Wenn du dich für einen Indexfonds entscheiden solltest, dann wirst du dabei sogar noch Gebühren sparen.

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Dieser Artikel wurde von Wendy Connick auf Englisch verfasst und am 12.06.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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