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Besserer Dividendenkauf: E.On vs. SAP

Rebalancing
Foto: Getty Images

Die Dividendensaison ist auch in diesem Jahr wieder eine Zeit der Freude für viele Anleger. Während einige DAX-Unternehmen bereits ihre Ausschüttungen hinter sich gebracht haben, rollt im Mai noch mal eine Zahlungswelle an. Ein guter Zeitpunkt also, um sich noch schnell nach interessanten Dividendenaktien umzuschauen.

Ich habe heute vor, zwei Titel etwas genauer unter die Lupe zu nehmen: den Energieriesen E.On (WKN: ENAG99) und das Schwergewicht unserer heimischen Softwarebranche, SAP (WKN: 716460). Die Hauptversammlung von E.On ist am 14.05.2019 und bei SAP findet sie am 15.05.2019 statt.

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Attraktivität der Dividende

Zunächst macht es Sinn, ein paar Daten zusammenzutragen, die uns bei der Punktevergabe helfen werden:

E.On SAP
Dividende in EUR 0,43 1,50
Ergebnis je Aktie 2018 in EUR 0,69 3,42
Ausschüttungsquote 62,3 % 43,8 %
Aktienkurs am 29.04.19 in EUR 9,60 115
Dividendenrendite am 29.04.19 4,4 % 1,3 %

Quellen: Investor-Relations-Internetseiten von E.On und SAP

Die Jahresberichte beider Unternehmen für 2018 sind bereits veröffentlicht worden, daher kann man die Zahlen schnell und unkompliziert auf den Internetseiten der jeweiligen Unternehmen finden.

Beim aktuellen Aktienkurs bietet E.On eine attraktivere Rendite als SAP an. Die Rendite ist mit 4,4 % mehr als dreimal so hoch wie bei SAP. Dieser Punkt ist also schnell geklärt und geht an E.On.

Ausschüttungsquote

Hier sind die Zahlen eigentlich eindeutig. Mit lediglich 43,8 % liegt die Ausschüttungsquote von SAP deutlich unter der von E.On. Der Punkt geht also an SAP.

Allerdings könnte man hier ein kurzes Gedankenexperiment wagen. Was wäre, wenn SAP seinen Aktionären ebenfalls eine Rendite von aktuell 4,4 % wie E.On anbietet? Dann müsste die Dividende bei etwas über 5 Euro liegen. Eine so hohe Dividende würde jedoch das Ergebnis je Aktie weit übersteigen und damit nicht nachhaltig sein. Es ist also tatsächlich so, dass E.On sich zumindest aktuell eine höhere Dividende als SAP leisten kann.

Diese Überlegung wirkt sich jedoch nicht auf die Punktevergabe aus, sondern ist quasi bei der zuvor genannten Attraktivität der Dividende bereits enthalten.

Dividendenperspektiven

Zur Attraktivität der Dividende gehört nicht nur die Rendite. Was ebenfalls zählt, ist die Zuverlässigkeit der Zahlung und mögliche Steigerungen in der Zukunft. Schließlich sollen auch künftige Dividendenzahlungen gewährleistet werden können. Idealerweise schafft es dabei ein Unternehmen, nicht nur eine Dividende an die Anteilseigner auszuzahlen, sondern diese auch regelmäßig zu steigern.

E.On hatte seine Dividende in den letzten Jahren massiv gesenkt und den Tiefpunkt im Jahr 2016 erreicht. Damals fiel eine Dividende von 0,21 Euro je Aktie an. Seitdem hat sich das Unternehmen stabilisiert und die Dividende begann wieder zu steigern. Für 2017 fielen 0,30 Euro an und für 2018 wurden nun 0,43 Euro angekündigt. Im Vergleich zu 2016 ist das mehr als eine Verdoppelung. Das sind sehr solide Steigerungen und ein guter Hinweis darauf, dass das Unternehmen sich endlich wieder nachhaltig positiv entwickelt.

Im März veröffentliche E.On zudem eine Roadshow Presentation auf seiner Investor-Relations-Internetseite, in der bereits bestätigt wurde, dass es sich das Unternehmen von nun an zum Ziel setzt, seine Dividenden kontinuierlich und nachhaltig steigern zu wollen. Für 2019 soll die Dividende weiter auf 0,46 Euro steigen. Immerhin noch mal fast 7 % mehr. Die schlechten Zeiten scheinen also vorerst tatsächlich vorbei zu sein.

Bei SAP sind kaum Zweifel an der Zuverlässigkeit der Dividende vorhanden. In diesem Jahr steigert SAP seine Dividende von 1,40 auf 1,50 Euro. Das sind 7 % mehr als im Vorjahr. Während E.On nur für die letzten beiden Jahre eine Steigerung vorzeigen kann, hat SAP seine Dividende seit 2013 kontinuierlich gesteigert. Von damals 0,85 auf nun 1,50 Euro. Das ist zwar immer noch keine Verdoppelung, aber doch eine sehr solide und zuverlässige Entwicklung.

Bei diesem letzten Punkt tendiere ich dazu, ein Unentschieden zu vergeben. Beide Unternehmen haben sich der Nachhaltigkeit der Dividende verschrieben und es gibt bei beiden wenig Grund, diese infrage zu stellen.

SAP hat zwar eventuell etwas mehr Sympathien, weil es seine Dividende über viele Jahre hinweg nachhaltig gewährleisten konnte. E.On hat jedoch die Schwierigkeiten der Energiewende nun hinter sich lassen können und ich habe wenig Zweifel daran, dass der Fokus auf eine nachhaltige Dividendenpolitik wieder Priorität genießt.

Das Finale

Es ist zunächst ein Unentschieden. Während E.On mit einer besseren Rendite aufwartet, punktet SAP mit mehr Zuverlässigkeit, wobei beide Unternehmen gute Zukunftsperspektiven für Dividendenjäger vorweisen. Für welches Unternehmen du dich letztlich entscheidest, liegt aber natürlich wie immer bei dir.

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Jakub Piwowarski besitzt Aktien von E.On. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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