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Gewinnwarnung bringt BASF-Aktie in Bedrängnis: Doch clevere Investoren sollten genauer hinschauen

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Foto: Getty Images

Es hatte ja bereits Gerüchte gegeben, aber nun ist es traurige Gewissheit. Unser großes Ludwigshafener Chemieunternehmen BASF (WKN: BASF11) hat seine Prognose für das Jahr 2019 gekappt.

Doch der Konzern hat schon länger mit Problemen zu kämpfen. Bereits seit Anfang 2018 geht es recht unruhig zu. BASF hatte im letzten Jahr unter anderem mit den Kosten für die Integration der Bayer-Agrargeschäfte, mit Engpässen bei der Versorgung aufgrund des stark gesunkenen Rheinpegels sowie mit niedrigen Margen in der Basischemie zu kämpfen.

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Und im Jahr 2019 geht es gleich nahtlos weiter mit den Unwägbarkeiten. Im Moment sind es die sich eintrübende Weltkonjunktur und die anhaltenden Handelskonflikte, die BASF belasten. Der Konzern urteilt für das laufende Jahr deshalb pessimistischer und hat eine Gewinnwarnung herausgegeben.

Schauen wir also auf die neuesten Nachrichten und versuchen herauszufinden, wie ernst die Lage hier wirklich ist.

Wie ist die aktuelle Situation?

Im ersten Halbjahr 2019 wuchs die Industrieproduktion wesentlich langsamer als erwartet. Und das belastete die Mengen- und Margenentwicklung von BASF deutlich. Besonders stark fielen die Wachstumseinbußen in der globalen Automobilindustrie aus. Hier ging die Produktion weltweit um 6 % zurück. Und in China, dem größten Automobilmarkt der Welt, war der Rückgang mit 13 % sogar mehr als doppelt so hoch.

Ein anderes Problem sind die anhaltenden Konflikte zwischen den USA und ihren Handelspartnern. Die haben sich, anders wie von BASF angenommen, leider bislang nicht entschärft. Ganz im Gegenteil, denn der G20-Gipfel, der Ende Juni stattfand, lässt vermuten, dass im zweiten Halbjahr 2019 nicht mit einer schnellen Entspannung zu rechnen ist. Hier bleiben die Unsicherheiten also weiterhin hoch.

Die Zahlen zeichnen ein deutliches Bild

Betrachtet man also das aktuelle Szenario, so ist es kein Wunder, dass die vorläufigen Zahlen von BASF für das zweite Quartal deutlich unter den Schätzungen der Analysten liegen.

Der Umsatz ist gegenüber dem Vorjahresquartal um 4 % auf 15,2 Mrd. Euro gesunken. Und das EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) vor Sondereinflüssen liegt im zweiten Quartal mit voraussichtlich 1,0 Mrd. Euro ganze 47 % unter dem Wert des Vergleichsquartals.

Aufgrund der gesamten Situation hat BASF nun auch den Ausblick für das Gesamtjahr 2019 gesenkt. Statt eines leichten Anstiegs des EBIT vor Sondereinflüssen von 1 bis 10 % geht das Unternehmen jetzt von einem Rückgang des EBIT vor Sondereinflüssen von bis zu 30 % unter Vorjahresniveau aus.

Das ist natürlich ein harter Brocken, der von den Investoren erst einmal verdaut werden muss. Doch man sollte seine Foolishen Gedanken hier ruhig einmal in die Zukunft schweifen lassen. Angekündigte Maßnahmen, insbesondere zum Portfoliomanagement und zur Kostensenkung, werden von BASF konsequent umgesetzt.

Insgesamt soll das laufende „Exzellenzprogramm“ ab Ende 2021 einen positiven Beitrag von jährlich 2 Mrd. Euro zum EBITDA (Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) beisteuern. Außerdem ist weltweit bis Ende 2021 der Abbau von rund 6.000 Stellen geplant.

Blicken wir auf die Aktie

Die Nachricht vom schlechten Ausblick für das Jahr 2019 hat nicht nur die BASF-Aktie, sondern die ganze Chemiebranche belastet. Und so mussten auch die Anteilsscheine von Covestro (WKN: 606214) oder Evonik (WKN: EVNK01) Kursabschläge hinnehmen.

Die Aktie von BASF selbst konnte ihre Tagesverluste wieder etwas eindämmen und schloss im Xetra-Handel mit 60,51 Euro (09.07.2019) „nur“ 3,32 % tiefer als einen Tag zuvor. Das zeigt eine gewisse Stärke der Aktie, denn im Tagesverlauf notierte sie mit 58,67 Euro schon bedeutend niedriger, konnte später aber wieder über die Marke von 60,00 Euro klettern.

Die Lage bei BASF ist ernst, das ist keine Frage. Foolishe Investoren sollten sich aber nicht verrückt machen lassen und darauf vertrauen, dass der Konzern seine Hausaufgaben gemacht hat und geplante Maßnahmen jetzt auch detailliert umsetzt.

Kurzfristig wird es höchstwahrscheinlich etwas holprig zugehen bei der BASF-Aktie. Aber ich bin überzeugt, das Unternehmen wird langfristig die Probleme in den Griff bekommen. Und wer weiß, vielleicht entpuppt sich ja der im Moment niedrige Kurs im Nachhinein als günstige Einstiegsgelegenheit.

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Andre Kulpa besitzt Aktien von BASF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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