Slack-Aktie: Glaubt nicht den Bullenmeinungen
Slack Technologies (WKN:A2PGZL) hat zuletzt viele optimistische und positive Meinungen sowie Berichterstattungen einheimsen können. Analysten von William Blair, Barclays und Canaccord haben sich intensiv mit der Arbeitsplatz-Messaging-Plattform beschäftigt, aber man muss auch sagen: Diese bullischen Bewertungen sind keine Überraschung.
Dies sind nämlich jene drei Finanzberater, die letzten Monat geholfen haben, Slack an die Börse zu bringen. Underwriter warten in der Regel 25 Tage nach einem Börsengang, um eine neue Aktie zu loben. Slack ist nicht mit einem konventionellen Börsengang gestartet, trotzdem verfolgen die an der Listung beteiligten Analysten den gleichen Ansatz. Bullische Ersteinschätzungen sind ja immer schön. Aber hier muss man deutlich sagen, dass man die ersten positiven Berichte der oben genannten Analysten sehr skeptisch sehen sollte. Denn diese Analysten haben entweder Slack geholfen, an die Börse zu gehen oder wollen den Aktienpreis nach oben treiben, da sie die Aktie gerade ihren Kunden empfohlen haben.
Slack ist trotzdem nicht übel
Slack ging vor knapp einem Monat zu einem Referenzpreis von 26 USD an die Börse. Die schnell wachsende Plattform ist auch alles andere als verkehrt. Sie richtet sich an Gruppen und Organisationen, die Projekte koordinieren und die Kommunikation ohne Ablenkung durch herkömmliche Social-Networking-Hubs und E-Mail-Posteingänge abwickeln wollen.
Mehr als 600.000 Unternehmen verlassen sich mittlerweile auf Slack und ziehen täglich mindestens 10 Millionen aktive Nutzer weltweit an. Diese Benutzer verbringen in jeder Woche insgesamt etwa 50 Millionen Stunden auf der Plattform und senden dabei etwa eine Milliarde Nachrichten. Die meisten Gruppen nutzen die kostenlose Variante, aber die Anzahl der kostenpflichtigen Accounts ist schnell auf 95.000 gestiegen, da immer mehr die erweiterten Angebote von Slack nutzen wollen.
Der Umsatz steigt rapide: 82 % im vergangenen Jahr, nachdem er sich im Geschäftsjahr davor mehr als verdoppelt hat – um 110 %. Das Umsatzwachstum verlangsamt sich, aber die meisten Investoren dürften sich über die Umsatzsteigerung von 67 % im Vergleich zum Vorjahr nicht beklagen. Es gibt noch viele rote Zahlen, aber die Verluste sind in den vergangenen Geschäftsjahren zurückgegangen, bevor sie sich im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres leicht erhöhten.
Slack macht E-Mails überflüssig und ist gut mit externer Software integriert. Die Aktie wurde seit ihrem Markteintritt im Juni im Allgemeinen gut aufgenommen und lag Anfang dieser Woche fast 30 % über ihrem Referenzpreis von 26 USD.
Man sollte die bullischen Meinungen nicht ganz ignorieren. Die Aktie wird weit über dem anfänglichen Kurs gehandelt. Und die Analysten sind bei Slack nach wie vor optimistisch. Bhavan Suri von William Blair sieht in Slack eine Betriebssystemplattform für zukunftsorientierte Unternehmen, die es ihnen ermöglicht, ohne Ablenkung produktiv zu sein. Raimo Lenschow von Barclays sieht Slack als einen führenden Software-Anbieter, der sich in einem bis zu 29 Milliarden USD großen Markt behauptet. Slack hat einen Lauf und macht vieles richtig, selbst wenn die bullischen Meinungen vielleicht nicht ganz so viel gelten.
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The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien. Rick Munarriz besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 15.7.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.