1. The Trade Desk: Connected TV ist hier, und es wächst

The Trade Desk ist eine cloudbasierte Plattform für digital Werbetreibende. Anders als die geschlossenen Plattformen, die Alphabets Google, Facebook oder auch Amazon den Werbetreibenden bieten, ermöglicht es der Plattform von The Trade Desk, Werbekampagnen über mehrere digitale Formate und Geräte hinweg zu fahren. Diese Kampagnen werden dann an Partner und Publisher weitervergeben. Wie funktioniert das Ganze? Stell dir The Trade Desk als Börse vor – allerdings nicht für Aktien, sondern für Werbeslots, die hinsichtlich der demografischen Gruppen, der Zeiträume und der Kanäle individualisiert sind. Werbetreibende bieten um und zahlen für diese Slots.

Diese Art der Werbung, die auch als programmatische Werbung bezeichnet wird, steht nur für einen kleinen Anteil (weniger als 5 %) der über 700 Milliarden Dollar schweren weltweiten Werbebranche. Doch der CEO Jeffrey Green erklärt in Berufung auf Berichte von Magna Global, dass programmatische Werbeausgaben 2019 um rund 20 % steigen sollen. The Trade Desk ist der Meinung, dass in naher Zukunft ein Großteil der Werbung digital und eben auch programmatisch sein wird. Das Gegenstück dazu ist eine Kampagne, die nicht eindeutig auf bestimmte Menschen abzielt.

Der Umsatz des Unternehmens wächst schnell – 42 % betrug die Wachstumsrate im zweiten Quartal 2019. Im ersten Quartal waren es 41 %, 2018 sogar 55 %. Das sind große Zahlen, vor allem für ein Unternehmen, dass dieses Jahr die Marke von 500 Millionen Dollar an Erlösen übertreffen wird. Das Beste könnte jedoch noch bevorstehen, da Smart- und Connected-TV schnell wachsen und besonders aussichtsreiche Kanäle für The Trade Desk darstellen. Viele solcher Dienste stehen kurz vor dem Start, was es dem Technologieunternehmen ermöglicht, hier Dollars jagen zu gehen.

The Trade Desk steht noch ziemlich am Anfang, das Unternehmen ist gerade so Free-Cashflow-positiv (das Geld, das nach den operativen Ausgaben und Sachinvestitionen übrig bleibt). In den letzten zwölf Monaten wurden nur 60 Millionen Dollar an freiem Cashflow verdient. Wie den beiden anderen Unternehmen in diesem Artikel auch geht es hier jedoch erst mal nur darum, die Umsätze zu steigern – um Gewinne kann man sich später noch Gedanken machen. Das Momentum ist immer noch auf der Seite des Unternehmens, weshalb es sich langfristig auszahlen könnte, diese Aktie einzusammeln, nachdem sie von ihrem Allzeithoch aus dem Juli um 34 % eingebrochen ist.

2. Twilio: Moderne Kommunikation für eine neue Ära

Anstatt Software neu zu erfinden ermöglicht es Twilio Entwicklern, eine cloudbasierte Auswahl existierender Apps und anderer Lösungen (etwa Programmierschnittstellen, sogenannte APIs) zu nutzen. Die verfügbaren Tools zielen darauf ab, auf Apps oder Webseiten von Unternehmen Kommunikationslösungen einzubauen – etwa Dienste wie Internet-Chats, E-Mail-Verwaltung, Sprachanrufe und Login-Authentifikation.

Viele mögen noch nie von Twilio gehört haben, doch es ist sehr wahrscheinlich, dass auch du schon mal eine der APIs des Unternehmens genutzt hast, wenn du mit einer Firma kommuniziertest. Das liegt an der großen und schnell wachsenden Kundenliste von Twilio. Einige bekannte Namen sind unter anderem Nordstrom, Trulia, Airbnb und Lyft. Dem Tech-Forschungsunternehmen IDC zufolge ist Twilio der Marktführer bei cloudbasierter Kommunikation und ist fast allein für das Entstehen dieser Branche im Jahr 2008 verantwortlich.

Da lobe ich das Unternehmen ziemlich in den Himmel, doch die Zahlen sprechen eine ähnliche Sprache. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um atemberaubende 86 % auf 275 Millionen Dollar, noch mehr als das Wachstum von 63 % im Geschäftsjahr 2018. Somit könnte das Unternehmen dieses Jahr beim Umsatz die Marke von einer Milliarde Dollar knacken, da die Nachfrage nach den zukunftsweisenden Kommunikationslösungen von Twilio immer weiter zunimmt.

Twilio schreibt Verluste, da es sich ebenfalls um die Maximierung seiner Wachstumspotenziale kümmert und Gewinnen eine niedrige Priorität einräumt (der freie Cashflow lag in den letzten zwölf Monaten bei -56 Millionen Dollar). Das Unternehmen besitzt jedoch ausreichend Cash für seine Expansion, Ende Juni hatte das Unternehmen 1,88 Milliarden Dollar Geld auf Bankkonten und in Cashäquivalenten. Während ich das schreibe, liegen die Aktien 26 % unter ihren Allzeithochs. Wenn sich das Momentum Twilios weiter fortsetzt, könnte der aktuelle Rücksetzer in einigen Jahren wie ein kleiner, unbedeutender Zacken im Chart aussehen.

3. Splunk: Datenanalyse ist dieses Jahr heiß

Ein positives Ergebnis der neuen „Digital Economy“ ist die Riesenmenge an verfügbaren Daten – genauer gesagt die höhere Transparenz dessen, was bei Unternehmen im internen Geschäftsbetrieb passiert. Doch die Daten zu haben, ist das eine. Sie aufschlussreich aufzubereiten, ist eine ganz andere Geschichte. Hier kommt Datenanalyse-Software ins Spiel. Diese Branche stand 2019 im Rampenlicht, vor allem aufgrund einiger großer Deals von salesforce.com und Google.

Splunk ist hier einer der Marktführer. Der Softwareanbieter hilft Unternehmen dabei, ihre Daten, die in alten Computersystemen verstauben oder auf Cloud-Servern liegen, aufzubereiten und zu analysieren. Splunks Software ist hier relativ vielseitig und kann mit allem von Überwachungsgeräten über Zahlungsverarbeitung bis hin zu digitaler Sicherheit umgehen.

Splunk ist das größte Unternehmen in diesem Bereich und kam im zweiten Quartal auf Umsätze von 517 Millionen Dollar. Hier gibt es jedoch noch einiges zu holen, da das Wachstum im Jahresvergleich bei 33 % lag. Das Unternehmen kam zuletzt aufgrund seiner aggressiven Expansionspolitik etwas unter Druck. Der freie Cashflow war im letzten Jahr zwar mit 51 Millionen Dollar positiv, doch diese Zahl sollte bald ins Rote rutschen – vor allem aufgrund kürzlich durchgeführter Übernahmen und dem Wechsel zu Lizenzverträgen.

Die Aktie hat seit dem Hoch Ende Juli 17 % verloren und lief im letzten Jahr allgemein eher seitwärts. Da das Sentiment unter Anlegern nun eher trübe ist, aber Splunk gerade die Weichen für zukünftiges Wachstum stellt, könnte jetzt ein guter Zeitpunkt sein, um langfristig einzusteigen.