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SPAC-takulär! Börsengänge werden zum Hype

SPAC Börsengänge IPO
Foto: Getty Images

Trotz andauernder Coronakrise und eines volatilen Börsenumfelds erfreuen sich SPAC-Börsengänge einer großen Beliebtheit. Die sogenannten Mantelfirmen ebnen für einige Unternehmen den Weg an die Börse. Allerdings ist nicht jeder Börsengang via SPAC auch ein Investment wert. Ganz im Gegenteil: Teilweise erinnert der Hype um die SPAC-Börsengänge an die Euphorie rund um den neuen Markt. In meinen Augen deuten bereits einige Anzeichen darauf hin, dass mittlerweile ein neuer Hype nachhaltig das Börsenparkett erreicht hat. Grund genug, sich etwas näher mit dem Thema zu beschäftigen.

Was ist eine SPAC überhaupt?

Das Akronym „SPAC“ steht für „Special Purpose Acquisition Company“. Ein cool klingender Begriff für etwas, womit in den USA momentan richtig viel Geld verdient wird. Bei einer SPAC handelt es sich um eine Mantelgesellschaft, die über einen Börsengang Kapital sammelt, um das Geld später für die Übernahme eines anderen Unternehmens zu verwenden. Der Clou dabei: Potenzielle Investoren wissen nicht, welches Unternehmen das Übernahmeziel sein wird. Als Kapitalgeber unterzeichnet man quasi einen Blankocheck und spekuliert darauf, dass die SPAC einen dicken Fisch an Land zieht.

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Beispiele für SPAC-Börsengänge

Wir können also schon festhalten, dass eine Investition in eine SPAC schon einmal wenig mit unternehmensorientiertem Investieren zu tun hat. Zumindest dann, wenn man nur in die Mantelgesellschaft investiert. Warum man grundsätzlich vorsichtig sein sollte, bevor man gegenwärtig in eine SPAC investiert, dazu komme ich im letzten Absatz. Davor möchte ich noch zwei Beispiele für SPAC-Börsengänge nennen.

Im letzten Jahr war ein heiß ersehntes Börsendebüt das von Nikola. Der selbst ernannte Wasserstoffpionier ging via SPAC an die Börse und erlebte dadurch ein wahres Kursfeuerwerk. Die Nikola-Aktie schoss regelrecht in die Höhe und sorgte sicherlich für dicke Gewinne bei denen, die ihre Anteile rechtzeitig abgestoßen haben. Denn anschließend ging es mit Nikola nur bergab. Ausschlaggebend dafür war ein Shortseller-Bericht, der dem Unternehmen vorwarf, mehr oder weniger nur aus Lügen zu bestehen. Seither hat sich Nikola davon nicht erholt und nachhaltig Gegenteiliges beweisen können.

Als Positivbeispiel möchte ich Lilium nennen, das Flugtaxi-Start-up aus Deutschland, das noch dieses Jahr via SPAC an die Börse gehen möchte. Vor Kurzem habe ich darüber geschrieben, warum ich das Unternehmen und die Idee dahinter für gut befinde. Allerdings werde ich auch hier nicht vorab in die SPAC investieren, sondern die endgültige Fusion abwarten und bis dahin weiter recherchieren.

Man kann an diesen Beispielen allerdings schon erkennen, was für Unternehmen grundsätzlich für potenzielle Merger hoch im Kurs stehen. Es handelt sich dabei überwiegend um digitale, technologielastige Unternehmen mit Innovations- und Disruptionspotenzial. Nun, zumindest behaupten das die Unternehmen von sich.

Vorsicht vor dem Hype

Ich möchte nicht sagen, dass jeder SPAC-Börsengang schlecht ist. Im Fall von Lilium bin ich schließlich auch selbst interessiert und verfolge die Entwicklungen. Allerdings erinnert die zunehmende Dichte an Börsengängen dieser Art an den neuen Markt. Es kommen immer mehr sogenannte Innovatoren ums Eck und möchten mittels SPAC schnell an die Börse. Daher werde ich das Gefühl nicht los, dass der momentane SPAC-Hype genutzt wird, um kräftig Kapital einzusammeln.

Wie bei allen Hypes muss man vorsichtig sein und sehr selektiv vorgehen, wenn man sich überhaupt an die Geschehnisse heranwagt. Die Bewertungen von Unternehmen, die über eine solche Fusion an die Börse gehen, sind extrem hoch. Ein aktuelles Beispiel bietet der Uber-Rivale Grab. Der Fahrdienstvermittler aus Singapur könnte zum größten SPAC-Börsengang überhaupt werden, da eine Bewertung von 40 Mrd. US-Dollar erwartet wird. Es ist sogar denkbar, dass diese Bewertung noch übertroffen wird, zumindest in den ersten Handelstagen nach dem Börsendebüt.

Mein Fazit: Wo viel Geld im Spiel ist, da ist zumeist auch viel Risiko vorhanden. Vor allem dann, wenn scheinbar jedes Unternehmen eine Premium-Bewertung vom Markt erhält. SPAC-takulär ist das in der Tat, aber für langfristige Investoren wohl eher ein Trend, auf den man größtenteils verzichten kann.

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Uber Technologies.



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