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Das CureVac-Debakel: Wie weit kann die Aktie jetzt noch fallen?

BioNTech CureVac Corona Börsencrash
Foto: Getty Images

Die Verzögerungen lasteten bereits schwer auf der CureVac-Aktie (WKN: A2P71U). Nun kommen auch noch schlechte Studiendaten hinzu. Das ist tragisch. Folgerichtig fällt der Kurs wie ein Stein. Wo könnte jetzt ein Boden gefunden werden für die Aktie und wie geht es nach dem CureVac-Debakel weiter für das Unternehmen?

Der Stand der Dinge zum CureVac-Debakel

„Wir wollen nicht die ersten sein, sondern den besten Impfstoff entwickeln.“ Das war stets das Mantra des CureVac-Managements. Qualität vor Geschwindigkeit. Nachdem BioNTech (WKN: A2PSR2) und Moderna (WKN: A2N9D9) bereits bewiesen haben, dass die mRNA-Technologie geeignet ist, um schnell leistungsfähige Impfstoffe zu entwickeln, deutete alles darauf hin, dass CureVac ein nahezu perfektes Produkt liefern würde: stabiler, besser verträglich und mit noch besserem Schutz.

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Schließlich verfügt CureVac über einige fortschrittliche und patentierte Methoden, mit denen sich das Unternehmen von den Konkurrenten differenziert. Nun liegen die lange erwarteten vorläufigen Ergebnisse der Phase 2b/3-Studie endlich vor. Offenbar wurden weiche Ziele wie Verträglichkeit und Stabilität erreicht. Aber beim entscheidenden Kriterium, der Wirksamkeit, wurde nur ein enttäuschender Wert von 47 % erzielt.

Damit kann CureVac wohl nicht einmal mit hastig entwickelten Impfstoffen wie SinoVac mithalten bzw. liegt sogar weit hinter Sputnik V zurück. Als ein Grund für die schlechten Ergebnisse führt das Management die zunehmende Variantenvielfalt an. Diese war naturgemäß weitaus größer als vor einem halben oder dreiviertel Jahr, als es für die erfolgreicheren Konkurrenten darauf ankam.

Dennoch kann dies das CureVac-Debakel kaum entschuldigen. Schließlich konnte Novavax (WKN: A2PKMZ) fast gleichzeitig sehr gute Studienergebnisse mit einem Wirksamkeitswert von 90 % präsentieren. Somit kann es nicht verwundern, dass die Aktionäre panisch Reißaus nahmen seit der Veröffentlichung am Mittwochabend.

Was jetzt noch auf der Habenseite steht

Für mich ist klar, dass die CureVac-Forscher einige Parameter falsch eingestellt haben müssen. Vielleicht haben sie bei der Abwägung von Verträglichkeit und Wirksamkeit die Dosierung zu tief gewählt. Oder sie haben das Thema Varianten nicht ernst genug genommen. Sobald die Studie lief, konnten sie daran nicht mehr schrauben.

Nun dürften sie ein gutes Stück schlauer sein. Oft lernt man ja am meisten aus Fehlschlägen. CEO Franz-Werner Haas kommentierte in einer ersten Reaktion wie folgt: „Aufgrund der variantenreichen Umgebung zeigt sich darüber hinaus, dass die Entwicklung von Impfstoffen der zweiten Generation sehr wichtig ist, da immer neue Varianten auftreten.“

Das bedeutet, dass CureVac wieder im Spiel sein könnte, sobald Varianten auftreten, mit denen Impfstoffe der ersten Generation nicht mehr umgehen können. In der Pipeline von CureVac befinden sich Impfstoffkandidaten, die ein wesentlich breiteres Spektrum abdecken. Außerdem will man zukünftig in der Lage sein, auch gleich noch den Schutz gegen weitere Infektionskrankheiten zu integrieren.

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Wenn das gelingt und gleichzeitig die mRNA-Drucktechnik zur Marktreife gebracht wird, dann hat CureVac ein Geschäftsmodell. In der Folge könnte das Unternehmen in der Lage sein, das Wettbewerberfeld von hinten aufzurollen und endlich ebenfalls Milliardenumsätze zu schreiben.

Wie es nach dem CureVac-Debakel mit dem Aktienkurs weitergeht

Doch all das ist Zukunftsmusik. Vorerst bleiben Einnahmen aus und es werden hohe Millionensummen verbrannt. Das Gute dabei ist, dass CureVac sich über die letzten Quartale in weiser Voraussicht mit viel Kapital vollgesogen hat, als der Ausblick noch günstiger erschien. Zum 31. März standen somit 1,5 Mrd. Euro flüssige Mittel in der Bilanz. Damit sollte das Unternehmen zurechtkommen, bis die ersten größeren Umsätze fließen und der Finanzmittelabfluss zurückgeht.

Das Ziel, „ein integriertes Biopharmaunternehmen zu werden“, besteht weiterhin. Und wenn ich mir überlege, was CureVac heute wert sein könnte, dann denke ich, dass es mindestens so viel sein müsste wie bei BioNTech, bevor Corona zum Thema wurde. Beim Kurs von rund 30 US-Dollar brachte BioNTech damals etwa 7 Mrd. US-Dollar auf die Waage. Das würde bei den 186,22 Millionen Aktien von CureVac einem Kurs von 37,59 US-Dollar (31,30 Euro) entsprechen.

Ähnlich wie BioNTech damals noch ein unerprobtes Unternehmen war, ist es nun in gewisser Weise auch CureVac. Die Frage ist lediglich, wie man den Fehlschlag bewertet. Deutet es auf ein schwaches Management hin, dann wären noch weit tiefere Kurse denkbar. Ich bevorzuge jedoch, es als wichtige Lernerfahrung zu werten, die das Unternehmen in Zukunft besser macht.

Am 24. Juni wird die Hauptversammlung stattfinden. Es wird für das Management eine Herkulesaufgabe, nach dem CureVac-Debakel neue Aufbruchstimmung zu verbreiten. Dennoch gibt es mehr als nur Strohhalme. Schon im September werden Ergebnisse der britischen Studie zu Booster-Impfungen erwartet, wo CureVac möglicherweise eine bessere Rolle spielen kann.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Novavax.



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