Amazon: Ab jetzt näher an der Content-Macht als Walt Disney
Amazon (WKN: 906866) und Walt Disney (WKN: 855686) sind neben Netflix (WKN: 552484) zwei der drei wohl stärksten Namen im Streaming-Markt. Jeder Deal zeigt, dass sich der Markt weiter verengt. Die Währung, in der der Markt ausgetragen wird, sind Filmtitel und Serien. Eine weiche Währung, bei der die Qualität neben der Quantität entscheidet. Aber in gewisser Weise macht es doch die Menge aus.
Nun hat Amazon einen wichtigen Deal abgeschlossen. Dieser kann dazu beitragen, dass sich der US-Tech-Konzern an Walt Disney annähert. Für 8,45 Mrd. US-Dollar ist der Kaufpreis zwar nicht gerade gering, aber es wert, um im Wettbewerb mit den anderen Größen bestehen zu können.
Amazon: MGM-Studios gehören zum Tech-Konzern
Wie es zum Donnerstag dieser Woche hieß, hat Amazon den Deal bezogen auf die MGM-Studios abgeschlossen. Eine Frist zum Einlegen eines Widerspruchs der Wettbewerbsbehörden ist abgelaufen. Theoretisch ist ein Einspruch zwar noch möglich. Aber damit ist das unwahrscheinlicher geworden, was faktisch als „Go“ zum Kauf gilt.
Mit den MGM-Studios erhält Amazon für seinen Prime-Video-Dienst eine ganze Menge exklusiver Inhalte. 4.000 Filme und Serientitel sollen dazugehören, was natürlich eine spannende Quantität ist. Damit kann das Management Prime Video gewiss ausrüsten. Aber es zählen eben auch Klassiker wie Rocky oder James Bond dazu. Das kann den Wettbewerb im Streaming-Markt gewiss weiter antreiben. Oder die Konzentration des Content auf lediglich drei Top-Akteure in diesem Markt erhöhen.
Ob Amazon mit Walt Disney gleichziehen kann, ist dabei primär eine qualitative Frage. In Puncto Quantität können die MGM-Studios jedenfalls einen wertvollen Beitrag leisten. Auch dieser Akteur hat seit fast 100 Jahren Inhalte produziert und kann sich auf viele verschiedene Formate stützen. Aber, wie gesagt: Es geht im Zweifel auch um die Qualität, neben der Quantität.
Kein Winner-Takes-It-All-Markt, kein Problem?
Es gibt die Investoren, die mit Sicherheit sagen: Zwischen Amazon, Netflix und Walt Disney muss der Content-War nicht dermaßen ausarten, dass es einen klaren Sieger geben muss. Um fair zu sein: Das sehe ich ebenfalls so. Lediglich die Frage, wer gemessen an den Nutzerzahlen oder auch dem Umsatz der Platzhirsch ist, dürfte mittel- bis langfristig eine Relevanz haben. Aber diese drei Top-Akteure können auch parallel nebeneinander existieren. Vermutlich auch bei den TV-Gewohnheiten vieler Verbraucher.
Trotzdem wird der Content-Markt enger, was es potenziell für kleinere Wettbewerber schwierig macht, aufzuschließen. Das ist vielleicht die wichtigste Botschaft an dieser Stelle: Konzentration führt jetzt dazu, dass sich im Streaming-Markt erste Wettbewerbsvorteile herausbilden. Und das ist ohne Zweifel sehr eng mit der Qualität und der Quantität der Inhalte verknüpft.
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Vincent besitzt Aktien von Netflix und Walt Disney. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Netflix und Walt Disney und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2024 $145 Call auf Walt Disney und Short January 2024 $155 Call auf Walt Disney.