„Diese Aktie ver-10-facht sich!“ „Nein, diese Aktie fällt“: Die Börse ist ein Spiel, bei dem beide recht und unrecht haben
Wir alle kennen es: Der eine Analyst sagt sinngemäß, dass sich eine Aktie verzehnfachen kann, während ein anderer der Überzeugung ist, dass sie fällt. An der Börse ist eine Menge möglich und auch das Gegenteil. Das skizziert in etwa die Ausgangslage, in der wir uns immer befinden.
Bemerkenswert ist, wenn wir über diese zwei Aussagen nachdenken. Denn gerade wenn es um Aktien und unterschiedliche Meinungen geht, sind wir ziemlich schnell beim Thema Rechthaben oder Im-Unrecht-Sein. Allerdings: Das sind Begriffe, die definitiv sehr relativ sind, was letztlich an einem Merkmal liegt: der Zeit.
Aktie ver-10-facht sich oder fällt? Beides ist möglich
Die unterschiedlichen Meinungen, die wir im Titel abgebildet haben, sind bei vielen Growth-Aktien derzeit möglich. Wir müssen nur auf kurzfristige Kursziele blicken, die manchmal den Pessimismus pur eingepreist haben. Im Gegensatz dazu gibt es Starinvestoren wie Cathie Wood, die ambitionierte Kursziele ausrufen. Beide können recht haben. Oder hatten es bereits.
Skeptiker, die zum Beispiel zu Anfang des Jahres 2021 eher zum Pessimismus geläutet haben, hatten jetzt recht. Innerhalb von anderthalb Jahren sind viele starke Growth-Aktien sehr stark gefallen. Das bedeutet, dass diese Wahrheit zumindest kurstechnisch jetzt unterfüttert worden ist.
Die Gegenseite ist jedoch, dass potenzial- und wachstumsstarke Aktien noch immer das Zeug haben, sich zu ver-10-fachen. Womöglich auch ausgehend von ihren alten Bestmarken und Rekordhochs, selbst wenn man zwischenzeitlich dafür Kurs-Umsatz-Verhältnisse im deutlich zweistelligen Bereich bezahlen musste. Der springende Punkt ist: Je nachdem, mit welchem zeitlichen Fokus wir auf diese Chancen schauen, können wir andere Rückschlüsse ziehen.
Der eine Analyst bewertet womöglich eher einen Zeitraum von einem bis drei Jahren, vielleicht auch fünf. Wohingegen ein anderer in die Zukunft blickt und sagt: In 20 Jahren gibt es eine solide Chance, dass sich die jeweilige Aktie mit einem soliden Wachstum ver-10-fachen kann. So zum Beispiel auch geschehen bei Amazon, das zwar im Dotcom-Crash kurzfristig tief gefallen ist, aber bis heute immer noch eine starke, sich vervielfachende Performance hingelegt hat.
Nicht kurzfristig recht haben, sondern Potenziale sehen!
Für mich gibt es eine entscheidende Lehre aus dieser Erkenntnis. Recht haben beim Thema Aktien ist etwas, das ein wenig überbewertet ist. Wann hat man recht? Wenn sich die kurzfristige Performance bewahrheitet? Das ist zumindest nicht das Foolishe Erfolgsprinzip. Erfolgreiche Investoren sehen häufig kurz- und mittelfristig wenig glücklich aus.
Der entscheidende Aspekt ist: Wer sich auf Potenziale konzentriert, der muss in dem Sinne nicht zu jeder Zeit recht haben. Es genügt, wenn man Chancen und Potenziale identifiziert und sie langfristig orientiert ergreift.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.