Diese teure Börsenlektion hat mich bis heute fast 30.000 Euro gekostet!
Die meisten Investoren reden ja sehr gerne über ihre erfolgreichen Aktienkäufe und lassen Fehlgriffe gerne einmal unerwähnt. Was sicherlich eine völlig nachvollziehbare Angelegenheit darstellt. Denn wer spricht schon gerne über seine Missgeschicke. Diese können aber durchaus auch durch ein mehr oder weniger unüberlegtes Handeln zustande kommen.
Auch ich habe vor Jahren mitten in der Finanzkrise einmal einen Fehler begangen, den ich bis heute bereue. Und zwar geht es hier um die Aktie des amerikanischen Medizintechnikers Stryker (WKN: 864952), die ich im Jahr 2008 aus meinem Portfolio entfernt habe. Aber immer der Reihe nach.
Die Qual der Wahl
Vor circa 16 Jahren, ausgerechnet im Schatten der Finanzkrise, musste ich aus persönlichen Gründen die Entscheidung treffen, welche Titel ich zur Kapitalbeschaffung verkaufen könnte. Du kannst dir ja bestimmt vorstellen, dass ich mich natürlich erst einmal überhaupt nicht festlegen konnte.
Eigentlich wollte ich nämlich keine einzige meiner Aktien hergeben. Doch es musste dringend eine Lösung her und so habe ich mich damals dazu durchgerungen, die Werte mit dem geringsten Dividendenaufkommen zu veräußern. Es machte in meinen Augen einfach den größten Sinn, die ausschüttungsstärksten Papiere im Depot zu belassen.
Leider gehörte 2008 gerade auch die Stryker-Aktie zu den Titeln mit der niedrigsten Dividende im Portfolio. Warum sie eben gleich als Erstes meinem „Kahlschlag“ zum Opfer gefallen ist.
Blicken wir zurück und rechnen einmal nach
Normalerweise beschäftige ich mich ja mit einmal verkauften Aktien in der Regel nicht noch einmal. Aber kürzlich bin ich auf ein vor langer Zeit angelegtes Musterdepot gestoßen, in dem auch die Aktie von Stryker enthalten war. Und somit ist mir ihr derzeitiger Kurs sozusagen regelrecht ins Gesicht gesprungen.
Was mich dann dazu veranlasst hat, mir die alten Daten noch einmal anzusehen und nachzurechnen, wie viel Buchgewinn ich bis heute mit den Papieren hätte generieren können. Bereits 2005 waren 100 Stryker-Aktien zu einem Stückpreis von 52,02 US-Dollar in mein Depot gewandert.
Der Kaufpreis betrug damals umgerechnet 4.216 Euro. Im Jahr 2008 konnte ich beim Abstoßen der Papiere schon nur noch einen Verkaufspreis von lediglich 3.902 Euro erzielen. Allein hier musste ich also schon einen Verlust von 314 Euro verschmerzen. Hinzu kamen aber noch Provisionen und Orderentgelte von über 60 Euro.
Dies alles ist aber nichts im Vergleich dazu, was ich bis heute an Buchgewinnen hätte einfahren können. Um herauszufinden, wie hoch hier mein „Verlust“ ausfällt, schauen wir einfach einmal auf den aktuellen Kurs der Stryker-Papiere. Dieser liegt derzeit bei 367 US-Dollar bzw. weist umgerechnet eine Höhe von 329 Euro (23.09.2024) auf.
Meine 100 Stryker-Aktien hätten heute also einen Wert von 32.900 Euro. Ins Verhältnis zum damaligen Kaufpreis gesetzt, ist mir bis heute also ein Buchgewinn von 28.684 Euro durch die Lappen gegangen. Aber nicht nur das. Auch meine persönliche Dividendenrendite auf mein damals eingesetztes Kapital wäre von 0,21 auf jetzt 6,15 % angestiegen.
Entscheidung bis heute bereut
Rückblickend war es also die falsche Entscheidung von mir, ausgerechnet die Stryker-Aktie zu opfern. Auch deswegen, weil einige der 2008er-Dividendenstars in meinem Depot bis zum heutigen Tag eine eher unterdurchschnittliche Performance gezeigt haben. Deswegen bereue ich den Verkauf von Stryker irgendwie bis heute.
Jetzt wirst du dich eventuell fragen, warum ich den Medizintechniker nicht einfach noch mal in mein Portfolio aufgenommen habe? Der Grund ist eigentlich ganz simpel. Nach dem Ende der Finanzkrise ist die Aktie von Stryker in eine Aufwärtsbewegung übergegangen, die bis heute anhält. Und ich konnte einfach nicht über meinen Schatten springen, um im Nachhinein zu wesentlich höheren Kursen wieder einzusteigen.
Hier wurde ich also das Opfer einer Börsenpsychologie, unter der sicherlich die meisten Anleger auch schon einmal gelitten haben. Ich werte dies aber als wertvolle Erfahrung und habe nicht nur aus diesem, sondern natürlich auch aus anderen Fehlern, die ich als Investor begangen habe, hoffentlich die richtigen Schlüsse gezogen.
Warum jetzt der schlechteste Zeitpunkt sein könnte, um Aktien zu kaufen
Stehen wir vor einem Crash wie 2001, 2008 und 2020?! Okay, so weit würden wir von Aktienwelt360 selbstverständlich nie gehen. Allerdings sind wir der Meinung: Jetzt ist einer der schlechteren Zeitpunkte, um All-in in Aktien zu gehen. Und das, obwohl die Börsen reihenweise Rekordhochs erklimmen.
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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.