Allzeithochs, wohin das Auge blickt – Jetzt noch schnell absichern?!

Aktienkurse auf einem Bildschirm an der Börse
Foto: Ahmad Ardity via Pixabay

Zu sagen, dass das Börsenjahr 2024 bisher gut war, wäre eine Untertreibung. Der DAX steht seit Jahresbeginn 15 % im Plus, beim MSCI World sind es 19 % und der US-amerikanische S&P 500 stieg in diesem Jahr bereits um 26 % (Stand aller Angaben: 28.11.2024). Damit sind die großen Aktien-Indizes nicht nur stärker als im langjährigen Durchschnitt gestiegen, sondern haben allesamt vor kurzem neue Allzeithochs erreicht. Bei anderen Anlagen wie Gold und Bitcoin sieht es ganz ähnlich aus. Da drängt sich doch die Frage auf: Kann das so weitergehen? Und wenn nicht, sollte ich mein Aktiendepot jetzt irgendwie absichern?

Kurze Einordnung der aktuellen Börsensituation

Um die erste Frage direkt zu beantworten: Ja, das kann noch lange so weitergehen. Denn die Börse neigt zu Übertreibungen in beide Richtungen. Außerdem entwickeln sich die langfristig kurstreibenden Unternehmensgewinne derzeit ziemlich gut. Laut FactSet steigerten die Unternehmen des S&P 500 im dritten Quartal 2024 ihre Gewinne im Durchschnitt um 5,8 % und damit in 75 % der Fälle stärker als erwartet. Die Gewinne steigen nun seit fünf Quartalen in Folge und sollen im nächsten Quartal sogar um mehr als 10 % zulegen.

Breakout Stocks 2025

Doch in den letzten Quartalen stiegen die Aktienkurse stärker als die Gewinne. Als Konsequenz stiegen die durchschnittlichen Bewertungs-Multiples. Laut World PE Ratio liegt das KGV für den S&P 500 nun bei 27 – und damit deutlich über dem langjährigen Mittel von rund 20. Beim DAX scheint die Bewertung mit einem KGV von rund 15 weniger hoch, wobei der gesamtwirtschaftliche Rückenwind und die Branchenaufteilung hier auch weniger stark sind.

Kurzfristig ist meiner Meinung nach also Potenzial für Kursrückschläge gegeben, während die großen Aktienindizes langfristig immer neue Allzeithochs erklimmen sollten.

So sichere ich mein Depot jetzt ab

Was mache ich nun also ganz konkret mit meiner Geldanlage? Zunächst einmal achte ich (wie immer) darauf, dass ich Geld, welches ich in den nächsten drei Jahren benötige, nicht am Aktienmarkt investiert habe. Dieses liegt bei mir auf einem Tagesgeldkonto. Dort liegt ebenfalls meine Cash-Reserve, die ich für Rücksetzer am Aktienmarkt bereithalte. Seit rund einem Jahr steigt diese bei mir an und macht nun mehr als 5 % meines langfristig investierten Vermögen aus. Diese Rücklage steigt Monat für Monat weiter an (aufgrund von Dividendenzahlungen sowie gelegentlichen Einzahlungen durch mich) und wird mir auch psychologisch helfen, um sinkenden Aktienkursen etwas Positives abzugewinnen.

Denn irgendwann wird es sicher den nächsten starken Kursabschwung geben. Der Wert meines Aktiendepots könnte dann um 40 % und mehr fallen. Einzelne Aktien könnten sogar so gut wie wertlos werden. Das mache ich mir heute in den guten Zeiten bewusst und stelle mein Aktiendepot entsprechend auf. So scheint mir nun eine gute Zeit, um Aktien, von denen ich nicht mehr überzeugt bin zu oft vergleichsweise guten Kursen, auszusortieren. Weiterhin achte ich darauf, dass keine einzelne Aktie mehr als 10 % meines Depots ausmacht und halte meine Gesamt-Aktienquote so, dass ich auch bei starken Kursrückgängen noch gut schlafen könnte.

Das lasse ich sein

Schlussendlich bleibe ich meiner Strategie als langfristiger Investor also treu. Entsprechend gibt es eine Reihe an Dingen, die ich ganz generell und auch jetzt nicht mache. Zunächst einmal verkaufe ich keine Aktien, von denen ich weiterhin überzeugt bin, nur weil Bewertungen hoch erscheinen oder die nächste potenzielle Krise heraufzieht. Ich lasse also den Großteil (bei mir über 90 %) meines langfristig investierten Kapitals in Aktien angelegt. Denn ich bin überzeugt, dass (meine) Aktien auch in Zukunft auf lange Sicht starke Rendite abliefern werden.

Ich nehme also keine Gewinne im großen Stil mit und setze entsprechend auch keine Stop-Loss-Order. Denn mit dieser würde ich meine Aktien (von denen ich überzeugt bin) ja automatisch zu einem niedrigeren Kurs verkaufen. Auch (oft teure) Optionen oder Zertifikate zur Depotabsicherung nutze ich nicht. Denn ich investiere langfristig – mit einem Zeithorizont von Jahrzehnten – in Aktien und mache mir über zwischenzeitliche, unvermeidliche Kursschwankungen keine Sorgen. Mit dieser Einstellung sehe ich mich gut aufgestellt, um auf lange Sicht schöne Renditen einzufahren – Allzeithoch hin oder her.

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Hendrik Vanheiden besitzt keine der erwähnten Aktien.



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