Premium-Aktienanalyse: SIXT kaufen

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Premium-Aktienanalyse

Sixt-Aktie

Sixt hat sich als Premium-Unternehmen eine einzigartige Position auf einem Feld erarbeitet, auf dem die meisten anderen Wettbewerber über den Preis konkurrieren.

Sixt ist ein Urgestein auf dem Mietwagenmarkt und überzeugt gleichzeitig mit sinnvollen Investitionen in die Zukunft und Anpacker-Qualitäten im Management.

Warum kaufen:

  • Sixt hat sich als Premium-Unternehmen eine einzigartige Position auf einem Feld erarbeitet, auf dem die meisten anderen Wettbewerber über den Preis konkurrieren.
  • Das Unternehmen ist offen für Innovation und Technologie und versucht, beides offensiv zu seinem Vorteil zu nutzen.
  • Sixt hat sich an den wichtigen Knotenpunkten der Mobilität strategisch hervorragend aufgestellt. Das Unternehmen ist genau dort präsent, wo die Nachfrage entsteht, beispielsweise an Flughäfen oder an Bahnhöfen.

Sixt (ETR:SIX2)(WKN: 723132) ist eine der bekanntesten Marken auf dem Mobilitätssektor und kann als Premium-Dienstleister starke Margen und Kapitalrenditen erwirtschaften.

Das Management gefällt uns sehr, weil es antizyklisch investiert und die wichtigen Trends frühzeitig erkennt und nutzt. Es hat schon mehrfach bewiesen, dass es Wachstumschancen in Bereichen erkennt, die an das ursprüngliche Geschäft angrenzen und dieses sinnvoll erweitern.

Was Sixt macht

Das erste Auto konnte man bei Sixt schon 1912 mieten, doch die Ursprünge der heutigen Firma gehen auf die Neugründung nach dem Zweiten Weltkrieg zurück, ins Jahr 1951. Hans Sixt baute das Unternehmen mit weiteren Verleih-Standorten in Flughafennähe schnell aus und startete auch schon bald ins Leasinggeschäft. 1969 übernahm Erich Sixt die Leitung und führte das Familienunternehmen bis zum Sommer 2021. Seine Söhne Konstantin und Alexander übernahmen das Zepter. Bereits 2009 waren sie in das Unternehmen eingestiegen und hatten 2015 Aufgaben in der Konzernleitung übernommen. Nur zwei Jahre später begann die Expansion in den USA, wo Sixt die großen Player seitdem mächtig unter Druck setzt.

Warum wir Sixt kaufen

Familien- und Erfolgsgeschichte

Sixt wird von echten Unternehmern geführt, nicht von Managern. Obwohl die Sixt-Familie weiterhin größter Einzelaktionär ist und mit den anderen Anteilseignern in einem Boot sitzt, stellt sie das langfristige Wohl der Firma über die jährliche Gewinnbeteiligung. „Erst das Unternehmen, dann die Aktionäre“, lautet die Devise. 2020 gab es aufgrund der Corona-Pandemie keine Dividende. Ähnliches gilt für die Finanzkrise 2008, als die Dividende zwar nicht gestrichen wurde, aber mit zehn Cent nur symbolischen Charakter hatte.

Insgesamt sind wir Aktiensegler von der Management-Qualität überzeugt. Neben den Sixt-Brüdern brilliert der übrige Vorstand mit viel Erfahrung und Fachexpertise. COO Nico Gabriel kennt Sixt so gut wie kaum jemand anderer außerhalb der Familie. Vor fast zwanzig Jahren startete er im Unternehmen als Trainee. In seinem Bereich verantwortet er heute die Internationalisierung, das globale Filialnetzwerk inklusive Qualitätssicherung und Kundenservice, das Produktmanagement zusammen mit der Digitalisierung der Mobilität und die Tech-Entwicklung.  Als Operations- und Business-Development-Manager baute er das Filialnetzwerk für Skandinavien, den Mittleren Osten und Australien auf. Als langjähriger Geschäftsführer von DriveNow (von 2011 bis 2018) beackerte er das Carsharing-Geschäft. Zudem verantwortete Gabriel den Aufbau der Elektroflotte von Sixt. Vorstand Operations ist der Manager seit Januar 2021.

1993 startete der heutige CFO Kai Andrejewski seine berufliche Laufbahn bei Coopers Lybrand und ist in Folge als Wirtschaftsprüfer und zuletzt als Regionalvorstand und Managing Partner bei KPMG in München tätig. 2001 wurde Kai Andrejewski zum Professor für Accounting und Auditing an der privaten Hochschule Göttingen berufen. Andrejewski entwickelte bei KPMG das sogenannte GET-Paradigma, ein Modell, das die Wirkung von Geopolitik, ESG und Technologie in unternehmerische Handlungsmaxime übersetzt. 

Große Marktmacht

Der Mobilitätsmarkt ist hart umkämpft. Viele junge Konkurrenten mit viel VC-Geld und hohem Cash-Burn können sich hier austoben. Dagegen hält Sixt mit unternehmerischem Risiko und Verantwortung gegenüber Aktionären an. Erich Sixt gibt als Vision aus: „We don‘t want to be the largest mobility player on the planet, but the most profitable one.” Und das Unternehmen ist damit sogar sehr erfolgreich. Der Marktanteil in Deutschland liegt bei rund 41 %. Damit ist Sixt mit großem Abstand Marktführer.

Der Autovermieter will sich als ganzheitlicher Mobilitätsanbieter positionieren. Dazu dient die eigene Digitalplattform Sixt One. Der Kunde soll letztlich keine andere App mehr nutzen müssen, wenn er sich per Fahrzeug bewegen will. Die App hat bereits mehr als 1 Mio. Downloads im Google Play Store.

Zu dieser Strategie passt auch der clevere Deal mit BMW: 2018 verkaufte Sixt seine Anteile an DriveNow, behielt aber die eigene Software und nutzt diese seitdem für Sixt One. Aufgrund dieses Deals gab es 2018 zudem einen Rekord beim Nettogewinn. 

Clevere Markenstrategie

Nicht nur in Marketing-Fachkreisen ist Sixt für seine unterhaltsame, aktuelle Themen aufgreifende, Werbung bekannt. Auch den deutschen Verbrauchern fällt die Werbung der Pullacher auf, und das deutlich häufiger als die des Wettbewerbs. 9,1 % der Deutschen haben laut YouGov Brand Index 2022 im Schnitt in den vergangenen 12 Monaten Werbung von Sixt wahrgenommen. Unter den untersuchten Marken liegt Europcar mit 4,8 % im Schnitt an zweiter, Hertz (3 %) an dritter Stelle. Es folgen Avis (2 %) und Enterprise (1,7 %), während Budget und Starcar mit knapp 1 % im Schnitt über den Beobachtungszeitraum gleich auf sind.

Sixt bekam vor wenigen Tagen das „Goldene Brandeisen“ auf der Marken-Gala. Zur Begründung sagte die Jury: „Schon früh erkannte man die Wirkung markanter Werbe-Sprüche. Bereits in der Hyperinflation nach dem Ersten Weltkrieg warb Sixt mit dem Spruch ,20 Billionen Mark pro Tag – Dieses Mercedes-Automobil können Sie schlichtweg als geschenkt betrachten‘. In den letzten Jahrzehnten machte man auch vor Prominenz und Politikern nicht Halt: Ob Angela Merkel die Haare im Sixt Cabrio zu Berge stehen oder jüngst Liz Truss für einen kecken Spruch herhalten muss, der Marke tut es gut: Allein in den vergangenen fünf Jahren hat sich der Markenwert fast vervierfacht.“ 

Starke internationale Expansion

In den vergangenen Jahren hat das Sixt-Management primär in Nordamerika kleine Unternehmen ins eigene Portfolio genommen. Auf diesem Weg sammelte das Unternehmen nicht nur Expertise, sondern vor allem wichtige Flughafenlizenzen ein. Und genau diese Lizenzen sind entscheidend, wenn man künftig mehr Geschäft generieren möchte.

Im August eröffnete Sixt etwa eine erste Station in Vancouver Downtown, pünktlich zur besten Reisezeit. Im Laufe der kommenden Monate sollen weitere Stationen in der Region folgen, womit Sixt die beiden umsatzstärksten Destinationen Kanadas abdeckt. Zusammen machen sie den Großteil des kanadischen Autovermietungsmarktes aus und haben laut Firmenangaben ein potenzielles Marktvolumen von 400 Mio. Euro.

Selbst im Irak gibt es eine erste Sixt-Station seit Oktober 2022. Von hier aus soll der Markt im Nahen Osten aufgerollt werden.

Starkes Wachstum trotz Krisenlage

Für Sixt wurde 2021 zum Rekordjahr – unter anderem wegen der Marktanteilsgewinne in den USA. Die USA verfügen über ein Marktvolumen von mehr als 32 Mrd. US-Dollar. Aktuell können Sixt-Stationen an 36 der 50 wichtigsten Flughäfen vorgefunden werden. Einer ähnlichen Strategie folgt nun auch die Expansion in Kanada, mit dem Ziel, an der Hälfte der zehn Top-Flughäfen des Landes präsent zu sein.

Der Pullacher Autovermieter hat 2021 fast 50 % mehr umgesetzt als im Vorjahr. Mit 442 Mio. Euro fuhr Sixt den höchsten Vorsteuergewinn in seiner Geschichte ein. 2020 stand noch ein Verlust. Gestörte Lieferketten und Halbleitermangel im Automobilsektor konnte das Unternehmen durch Kostenoptimierungen und höhere Preise aufgrund hoher Nachfrage mehr als ausgleichen. 

Und im ersten Halbjahr 2022 ging es nahtlos weiter. Der Umsatz übertraf mit 1,3 Mrd. Euro den Halbjahreswert des Vor-Corona-Jahres 2019 um 17 %. Der Gewinn vor Steuern verdoppelte sich sogar auf 223 Mio. Euro. Nach Steuern blieben 160 Mio. Euro.

Wachstumstreiber im ersten Halbjahr war das europäische Auslandsgeschäft mit 82 % Umsatzzuwachs. In den USA legten die Erlöse um 66 % zu, in Deutschland um 33 %. Obwohl die Autobauer mit Lieferengpässen kämpfen und das Fahrzeugangebot knapp ist, konnte Sixt seine Flotte deutlich aufstocken. Der Fuhrpark erreichte mit durchschnittlich 129.400 Fahrzeugen schon fast wieder das Vor-Corona-Niveau. Sixt profitiert insgesamt stärker als der Wettbewerb von der Markterholung und gewinnt Marktanteile im In- und Ausland.

Trotz des knappen Fahrzeugangebots der Autobauer hat Sixt seine Flotte aufstocken und die hohe Nachfrage in allen Märkten bedienen können. Sixt profitiert zudem von den hohen Preisen auf dem Gebrauchtwagenmarkt.

Rekordprognose für 2022: Nach dem besten Halbjahresergebnis der Firmengeschichte peilt das Management dieses Jahr einen Rekordgewinn von 500 bis 550 Mio. Euro vor Steuern (EBT) an und auch der Gewinn pro Aktie könnte auf ein Rekordniveau steigen.

Gewinn je Aktie von SIXT

(Die Grafik zur Gewinnentwicklung je Aktie von SIXT wurde vom aktien.quide zur Verfügung gestellt. Hier kannst du die interaktive Grafik ausprobieren.)

Viel Anlass zu Kritik gibt es nicht. Die Zahlen von Sixt zeigen ein Unternehmen, das seine Gewinne steigert und Werte für seine Aktionäre generiert. 

Solide Bilanz

Das Eigenkapital des Sixt-Konzerns lag im ersten Halbjahr 2022 mit knapp 1,8 Mrd. Euro um 27,2 Mio. Euro über dem Niveau des Jahresendwertes 2021 (1,75 Mrd. Euro). Aufgrund der Ausweitung der Bilanzsumme ging die Eigenkapitalquote leicht auf 36,4 % zurück, bleibt aber weiterhin deutlich über der Sixt-Zielmarke von 20 % und auf einem weit über dem Durchschnitt der Mietwagenbranche liegenden Niveau.

Die langfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen verringerten sich im ersten Halbjahr 2022 um 32,3 Mio. Euro auf 1,6 Mrd. Euro. Das Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital hat sich in den letzten 5 Jahren von 226,3 % auf 89,1 % reduziert. Die Zinszahlungen sind durch das EBIT gut gedeckt (18,4x).

Potenzial noch nicht erschöpft

Die Marktkonsolidierung kann ein wichtiger Wachstumstreiber im Markt werden. Im Vergleich zur Konkurrenz ist Sixt mit einer Eigenkapitalquote von deutlich mehr als 30 % sehr solide aufgestellt. 

Ein eigenes Auto verliert in den jungen Generationen und bei Städtern immer mehr an Bedeutung. Mobilität ist wichtiger als der Besitz. Genau diesen Trend bedient Sixt erstklassig. Carsharing und Auto-Abos gewinnen an Bedeutung. Dies zeigt auch eine aktuelle Umfrage der Unternehmensberatung Bain. Bereits 21 % der in Deutschland Befragten sagen, sie würden bei der nächsten Entscheidung für ein Auto wahrscheinlich ein Abo inklusive Versicherung, Wartung und Steuern abschließen.

Die Art der Fahrzeuge spielt letztlich keine Rolle. Verkauft wird nicht in erster Linie Technologie, sondern das Versprechen, mobil und flexibel sein zu können. Letztlich könnte man sogar Fahrräder vermieten, wenn es sein muss. Sixt kann sich also an viele verschiedene politische Szenarien und gesellschaftliche Trends anpassen.

International ist das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Gerade in den Emerging Marktes Asiens und Südamerikas ist die Nachfrage laut einer Umfrage von McKinsey aus dem Jahr 2018 enorm.

Risiken

Bewertung schwierig

Bei der Bewertung des Geschäftsmodells wird es etwas knifflig. Schließlich arbeitet Sixt wie eine Bank, geht in Vorleistung bei der Fahrzeugbeschaffung und kassiert dann laufende Prämien von seinen Kunden. Die Einnahmen folgen den Ausgaben also relativ spät. Das führt dazu, dass der Cashflow eher schwierig zu bewerten ist. Wir orientieren uns daher eher am Gewinn vor Steuern als wichtigste Metrik. Und genauso geht auch das Management vor. Das EBT ist die wichtigste Steuerungsgröße im Unternehmen. Bis zu diesem Punkt lässt sich vieles ausreichend optimieren. 

Politik spielt mit – oder etwa nicht?

Die Autoindustrie ist in Deutschland von immenser Bedeutung und damit auch ein hochpolitisches Thema. Denke bitte nur an die VW-Beteiligung des Landes Niedersachsen. Beispiel E-Autos: Sixt ist einer der größten Abnehmer von Neuwagen in Deutschland und hat sich lange schwergetan, mit alten Gewohnheiten zu brechen. Vater Erich war lange gegen die Elektrifizierung. Der damalige Vorstandschef Erich Sixt sagte noch 2018: „Ich glaube nicht an E-Autos. Elektroautos sind aus vielfältigen Gründen ein katastrophaler Fehler“, klagte er mit Blick auf die mangelnde Reichweite und das umständliche Laden. Sein Nachwuchs setzt nun aber auf E-Autos. Aktuell sieht das sinnvoll aus. Kehrt sich der politische Trend um und bleibt die Förderung für die Technologie aus, kann sich das Blatt aber auch wenden. Das Risiko ist momentan relativ gering, sollte aber mitbedacht werden.

Stammaktie oder Vorzugsaktie?

Zugegeben, echtes Risiko steckt hier nicht drin. Aber nachdenken solltest Du über diese Frage, bevor Du investierst. Wie eine Reihe anderer deutscher Unternehmen hat auch Sixt eine duale Aktienstruktur, bei der sowohl Stamm- als auch Vorzugsaktien an der Börse notiert sind. Es befinden sich rund 30,4 Mio. Stammaktien und 16,6 Mio. Vorzugsaktien im Umlauf, insgesamt rund 47 Mio. Aktien. Während nur die Stammaktien stimmberechtigt sind, erhalten die Vorzugsaktien eine Dividende von mindestens 0,05 EUR und 0,02 EUR mehr als die Stammaktien. Außerdem sind die Stammaktien im deutschen MDAX-Index enthalten, sodass einige große Fonds und ETFs in sie investieren, weshalb sie sich langfristig dynamischer entwickelten als die Vorzugsaktie. Welche Aktie Dir am Ende lieber ist, überlassen wir Dir.

Unternehmerisches Schlusswort

Sixt ist eindeutig ein sehr erfolgreiches Unternehmen, wenn wir uns die harten Zahlen und Fakten anschauen. Es ist eine dieser Erfolgsgeschichten von Familienunternehmen, in denen echte Unternehmer mit einem langen Zeithorizont Großartiges erschaffen. Mit einer starken Bilanz, innovativen Produkten und einem vorausschauenden Management gestaltet Sixt die Zukunft der Mobilität entscheidend mit und arbeitet gleichzeitig profitabel.

Wie so viele andere Unternehmen büßte auch Sixt in den vergangenen Monaten viel Marktkapitalisierung ein. Aktuell steht das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 10,3 und das Kurs-Umsatz-Verhältnis bei 3,5. So günstig war die Aktie zuletzt im Dezember 2020. Die jetzige Situation kannst Du also nutzen, um relativ günstig einzusteigen.

Offenlegung: Henning Lindhoff besitzt Aktien von Sixt. Aktienwelt360 empfiehlt Sixt.


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