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H&M-Aktie: Keine Dividende, kaum Läden geöffnet – bloß das kleinste Problem?!

Die Aktie von H&M (WKN: 872318) befindet sich jetzt ebenfalls in einer schwierigen Phase. Auf Einzelhändler wirkt sich das Coronavirus schließlich besonders stark aus. Zudem könnte der Konsum bei Gegenständen wie Kleidung in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ebenfalls weniger werden. Eine zumindest kurzfristige Perspektive, die auf das Gemüt drücken sollte.

Tatsächlich könnte die Ausgangslage jedoch noch bedeutend schlimmer sein. Werfen wir in diesem Sinne einen Foolishen Blick auf den derzeitigen Wasserstand rund um die H&M-Aktie. Sowie darauf, warum das Coronavirus jetzt möglicherweise knallhart in das Zahlenwerk der schwedischen Modekette einschneiden könnte.

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Läden dicht, Dividende gestrichen

Um eines ganz klar zu formulieren: H&M befindet sich aktuell in einer schwierigen operativen Ausgangslage. In vielen Regionen, speziell im starken, europäischen Markt, sind die meisten Stores von H&M geschlossen. Genauer gesagt sind derzeit rund zwei Drittel der stationären Geschäfte geschlossen. Eine Zeit, in der die schwedische Modekette wohl nur begrenzt Kleidung an Frau und Mann bringen kann.

Diese Unsicherheit führt jetzt sogar zu direkten Folgen für die Aktionäre: Die Dividende, eigentlich das letzte, starke Kaufargument der letzten Jahre, wird kurzerhand ausgesetzt. Wie das Management verkündete, reagiere man damit auf die unsichere und schwierige Situation, in der man sich befindet.

Für die meisten Investoren scheint dieser Schritt jedoch überraschend unüberraschend gewesen zu sein. Trotz der eigentlichen Ankündigung von Ende Januar, weiterhin eine stabile Dividende an die Investoren auszahlen zu wollen, reagierte die Aktie kaum. Womöglich hat der Markt diesen Schritt bereits eingepreist, was in Anbetracht eines Ausschüttungsverhältnisses von 120 % gemessen am Nachsteuergewinn wohl auch mehr als verständlich scheint.

Umsätze weg, Dividende weg und kurzfristig keine Perspektive der Besserung, so könnte also eine kurzfristige Beschreibung der Ausgangslage aussehen. Allerdings rächt sich womöglich jetzt erneut das Verschlafen einer anderen strategischen Option in den letzten Jahren.

Ein starker Onlineshop hätte kompensieren können

In diesen Tagen zeigt sich schließlich ein weiteres Mal, dass die strategische Ausrichtung der letzten Jahre auf den stationären Einzelhandel eine der größeren Schwachstellen der Schweden ist. Die Läden sind jetzt geschlossen, daran kann man wenig rütteln.

Ein stärkeres Standbein im Onlinehandel hätte kompensatorisch wirken können. Doch trotz Verbesserungen ist und bleibt der E-Commerce das stiefmütterlich gepflegte Segment. Zugegeben: H&M bietet jetzt kostenlose Versandoptionen ab Lieferungen in Höhe von 25 Euro an, hat sein Rückgaberecht auf 100 Tage verlängert und versucht verstärkt mit weiteren Gadgets mehr Verbraucher von seiner Onlinelösung zu überzeugen. Allerdings sind das alles Schritte, mit denen Zalando (WKN: ZAL111) bereits seit Jahren wirbt. Und nicht erst in Zeiten der Coronaviruskrise.

H&M wird womöglich einige Verbraucher von seinen Onlinelösungen überzeugen können, allerdings bleibt abzuwarten, wie die Logistik hier mitspielt. Bereits des Öfteren ist das die Schwachstelle beim Onlinehandel gewesen. Zudem bleibt fraglich, ob dieser Service-Fokus erhalten bleibt, wenn die Krise vorbei ist. Oder ob H&M dann zu den Standardkonditionen zurückkehrt und der etablierteren Onlinehandelskonkurrenz wie eben Zalando das Feld wieder freigibt.

Eine schwierige Periode

H&M steht folglich vor größeren Herausforderungen. Einerseits ist jetzt eine Zeit, in der Umsätze und Ergebnisse aufgrund der starken Ausrichtung auf den stationären Einzelhandel einbrechen werden. Das führt sogar zu einer Streichung der Dividende, wenn auch bloß in weiser Voraussicht.

Verspätete Onlineambitionen führen jedoch gerade jetzt dazu, dass diese schwierigere Phase nicht ganz so einfach aufgefangen werden kann. Die aktuellen Maßnahmen ziehen bestenfalls gleich mit denen der Konkurrenz und es bleibt abzuwarten, ob sie nach der Coronaviruskrise ebenfalls noch angeboten werden. In der Krise zeigt sich daher womöglich, dass H&M im E-Commerce abgehängt worden ist. Wobei das genaue Ausmaß der Krise wohl erst frische Zahlen zeigen werden.

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Vincent besitzt Aktien von Zalando. The Motley Fool empfiehlt Zalando.



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