So eröffnet man ein Aktiendepot

Ein Geschäftsmann arbeitet an seinem Laptop, Zahlen fliegen durchs Bild
Foto: Gerd Altmann via Pixabay

Es gibt viele Dinge, die man sich immer wieder vornimmt und dann wieder auf die lange Bank schiebt. Ein häufiger Grund dafür ist, dass man etwas als kompliziert und aufwendig betrachtet.

Das gilt auch für viele Menschen, wenn es um die Eröffnung ihres ersten Aktiendepots geht, obwohl es überraschend einfach ist. Hier erfährst du, wie du ein Aktiendepot eröffnest und worauf du dabei achten solltest.

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1. Hier eröffnest du dein Depot: Hausbank, Direktbank oder Onlinebroker?

Im Allgemeinen lassen sich die verschiedenen Anbieter von Aktiendepots in drei große Kategorien einteilen: Depots von herkömmlichen Hausbanken, von Direktbanken und von spezialisierten Discountbrokern. In allen Fällen erledigst du fast alles online. Wo aber solltest du am besten dein Depot eröffnen?

Hausbanken sind verlässlich und oft bequem, da das neue Depot häufig zu einem bestehenden Girokonto hinzugefügt werden kann. Allerdings sind sie oft etwas träge, verwenden veraltete Technologie, bieten weniger Auswahlmöglichkeiten und haben höhere Handelskosten.

Direktbanken sind oftmals die goldene Mitte. Die großen Anbieter haben in der Regel eine umfangreiche Auswahl, sind auf dem neuesten Stand der Technik und bieten meistens trotzdem bequeme Dienstleistungen wie ein übersichtliches Steuerblatt. Ganz so spottbillig wie man vermuten würde, sind sie aber nicht unbedingt.

Wenn du wirklich extrem günstig an der Börse handeln möchtest, musst du einen der Discountbroker oder Neobroker wählen. Hier kosten Trades (Kauf und Verkauf von Aktien) teilweise sogar nichts – zumindest auf dem Papier. Dies geht jedoch manchmal auf Kosten der Handelsoptionen und der Funktionalität. Zudem bleiben Anleger mit Steuerfragen und anderen Anliegen oft auf sich gestellt.

Hier sind einige der wichtigsten Vertreter der verschiedenen Kategorien:

Klassische BankenMaxblue (Deutsche Bank), Targobank, S Broker (Sparkassen)
DirektbankenComdirect, ING DiBa
Online-BrokerFlatex, Smartbroker
NeobrokerTrade Republic, Scalable Capital

Wenn von Kosten die Rede ist, bezieht sich dies in der Regel auf die Gebühren für den Wertpapierhandel. Diese Gebühren setzen sich aus zwei Komponenten zusammen: einem Festbetrag und einer Provision, auch Courtage genannt, die einen prozentualen Anteil des Handelsvolumens ausmacht. Einige Broker verwenden nur das eine oder das andere, viele kombinieren jedoch beide Modelle.

Übrigens verzichten die Neobroker, die gerne mit kostenlosen Trades werben, zwar auf sichtbare Gebühren, holen sich das Geld jedoch an anderer Stelle zurück: Sie bieten nur ausgewählte Handelsplätze an, von denen sie Provisionen erhalten, die wiederum über etwas schlechtere Kauf- und Verkaufskurse finanziert werden.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) beurteilt dieses Modell insbesondere für kleinere Handelsaufträge als „überwiegend vorteilhaft“ – dennoch will es die EU ab 2026 verbieten. Das könnte insbesondere für kleine Neobroker zu einem Risiko werden. Überlege dir also gut, ob du wirklich auf einen weniger bekannten Anbieter setzen möchtest, der noch auf das oben beschriebene „Payment for Order Flow“-Modell setzt.

2. Das gibt es zu beachten

Zurück zur Broker-Auswahl … wir wollen ja, dass du deiner Depot-Eröffnung näher kommst! Innerhalb der vorgestellten Kategorien unterscheiden sich die meisten Aktienbroker nicht wesentlich. Falls du jedoch spezielle Vorlieben hast, gibt es einige Faktoren, die du beachten solltest.

ETFs und Sparpläne: Wenn du bereits bestimmte ETFs im Auge hast, ist es sinnvoll, die Konditionen für den Kauf bei verschiedenen Brokern zu überprüfen oder herauszufinden, ab welcher monatlichen Mindestrate du einen Sparplan einrichten kannst.

Dividenden: Wenn du ein Dividendendepot aufbauen möchtest, solltest du prüfen, ob der Broker keine Gebühren für die Gutschrift von Dividenden erhebt. Einige verlangen dafür eine Gebühr, möglicherweise auch nur für ausländische Dividenden.

Handel mit ausländischen Aktien: Wenn du mit einer ausländischen Aktie handeln möchtest, die auch an deutschen Börsen gehandelt wird, gelten keine speziellen Preisregeln. Allerdings werden weniger bekannte internationale Aktien oder Aktien aus exotischen Ländern oft nur an ihrer Heimatbörse gehandelt. Die Gebühren für den Handel an fremden Börsen können stark variieren, und auch die Ausführung einer Order birgt oft Fallstricke. Wenn du beispielsweise in brasilianische Small Caps investieren möchtest, lohnt sich ein genauerer Blick.

Daytrading: Die Wahrscheinlichkeit, dass du mit Daytrading von den minutlichen, stündlichen oder täglichen Schwankungen der Börse profitierst, ist ohnehin sehr gering. Wenn du jedoch keinen dafür geeigneten, also kostengünstigen und technisch ausgestatteten Broker wählst, brauchst du es gar nicht erst zu versuchen.

Einen Vergleich ausgewählter Banken und Broker haben wir hier für dich vorbereitet.

3. So eröffnest du dein Depot

Sobald du dich für einen Broker entschieden hast, kannst du loslegen. Die genaue Prozedur zur Eröffnung eines Aktiendepots kann von Anbieter zu Anbieter variieren, ist jedoch nicht viel komplizierter als die Eröffnung eines Girokontos. Auf den Websites der Broker findest du alle relevanten Informationen und kannst in der Regel direkt loslegen.

Du musst die üblichen persönlichen Informationen angeben und einige Angaben zu deinen bisherigen Erfahrungen mit Wertpapieren machen. Du musst dich auch auf irgendeine Weise identifizieren, da jede Bank im Zusammenhang mit der Eröffnung eines Depots die Identität des Antragstellers überprüfen muss. Dies ist oft schnell und bequem über Postident oder Videoident möglich.

Bald darauf wirst du die Unterlagen zur Eröffnung deines Depots erhalten. Zu jedem Depot gehört auch immer ein Verrechnungskonto, auf dem sich Geld befinden muss, um den ersten Wertpapierhandel durchzuführen. Du kannst Geld darauf überweisen wie auf jedes andere Konto.

Übrigens bist du nicht dauerhaft an deine Wahl des Brokers gebunden. Wenn dir dein Broker irgendwann nicht mehr gefällt, kannst du deine Wertpapiere einfach auf ein anderes Depot übertragen. Jeder Broker ist verpflichtet, dies auf Anfrage kostenlos für dich durchzuführen.

4. So machst du dein Depot besonders sicher

Wie du sehen kannst, ist es nicht schwer, ein erstes Aktiendepot zu eröffnen. Es lohnt sich jedoch, sich im Vorfeld mit einigen Feinheiten zu beschäftigen, um den Broker zu finden, der am besten zu dir passt.

Es ist auch wichtig zu betonen, wie sicher ein Aktiendepot ist. Alle Aktien im Depot sind Sondervermögen und somit im Falle einer Insolvenz des Finanzinstituts vollständig geschützt. Ein Aktiendepot wird mit den gleichen modernen Sicherheitsstandards wie ein Girokonto abgesichert. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du ein Referenzkonto einrichten. Das bedeutet, dass selbst wenn jemand Zugriff auf deine Broker-Zugangsdaten und TANs erhält, er dein Geld nur auf ein von dir festgelegtes Konto überweisen kann.

Fühlst du dich bereit? Ja? Gut, dann kann es jetzt wirklich losgehen. Ausreden und Faulheit lassen wir nicht mehr gelten: Es ist alles startklar, um dein erstes Aktiendepot zu eröffnen!

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