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1 Sache, die du wissen solltest, bevor du Square kaufst

Investor denkt nach Aktien
Foto: Getty Images

Die COVID-19-Krise war für viele Unternehmen im vergangenen Jahr schwierig, aber einige konnten von der Situation profitieren. Einige Aktien aus dem Finanzsektor hatten zu kämpfen, vor allem Real Estate Investment Trusts und Banken. Andere profitierten vom Lockdown.

Unternehmen für Zahlungstechnologien wie Square (WKN: A143D6) erlebten einen Anstieg der Akzeptanz, da mehr Transaktionen digital getätigt wurden. Die Aktie von Square war 2020 ein hervorragender Performer und stieg um 189 %. Laut den neuesten Finanzberichten weist Square ein massives Umsatzwachstum auf. Wen man jedoch einen genaueren Blick auf die Zahlen wirft, ist das Wachstum nicht so groß, wie es zunächst scheint. Vor dem Investment in die Aktie sollte man also ein paar wichtige Dinge wissen.

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Große Verkäufer bieten eine riesige Wachstumschance …

Square ist wahrscheinlich am besten für das kleine Kartenlesegerät bekannt, das an ein Telefon angeschlossen werden kann, um Kreditkartentransaktionen zu verarbeiten. Das Unternehmen ist jedoch mehr als das, und es hat zwei Hauptgeschäftsbereiche, die es als Ökosysteme bezeichnet.

Das Verkäufer-Ökosystem richtet sich an Händler mit Dienstleistungen, die kleinen Unternehmen helfen zu wachsen. Neben der Hard- und Software bietet Square den Verkäufern auch Dienstleistungen wie Gehaltsabrechnung, Customer Relationship Management und Business Banking.

Cash App ist das Ökosystem, das mehr auf den Verbraucher ausgerichtet ist und ihm hilft, sein Geld zu verwalten. Es umfasst direkte Einzahlungen, Bitcoin-Handel, Peer-to-Peer-Zahlungen und mehr. Verbraucher können auch eine Geldkarte verwenden, die direkt mit ihrem Cash-App-Guthaben verbunden ist. 

Square konzentriert sich auf den Markt für größere Verkäufer, den es als eine große Chance sieht. Auf der Telefonkonferenz zu den Ergebnissen des vierten Quartals im letzten Monat bezeichnete CFO Amrita Ahuja den Durchdringungsgrad des Marktes für große Verkäufer mit etwa 1 %. Das Unternehmen beabsichtigt, die Ausgaben zu erhöhen, um seine Reichweite zu vergrößern und eine Marketingkampagne zu starten, um die Bekanntheit seiner Produkte zu erhöhen und gleichzeitig sicherzustellen, dass sie die Probleme der großen Verkäufer ansprechen. Man plant auch, das Sales-Team zu verdoppeln und seine Plattform weiter auszubauen. 

Square hat in letzter Zeit auch viele Zukäufe getätigt. Es kaufte den Spezialisten für persönliche Finanzen Credit Karma und zuletzt Tidal, einen Musik-Streaming-Dienst. Die Idee hinter dem Kauf von Tidal, das von Jay-Z gegründet wurde, ist es, ein Künstlersegment in sein Verkäufer-Ökosystem aufzunehmen. Aber Tidal hat bislang nur Geld verloren und das Musikgeschäft ist alles andere als ein Geldbringer. Square hat zudem die Genehmigung der US-Regierung erhalten, eine Bank zu gründen, und hat aktiv Bitcoin gekauft.

… aber Bitcoin-Transaktionen überschatten das berichtete Wachstum

Der Bitcoin-Handel ist ein schlagzeilenträchtiger Vorteil für Cash-App-Nutzer. Doch man muss verstehen, wie die Kryptowährung die Finanzen von Square beeinflusst.

Da die Regulierungsbehörden Square als Auftraggeber im Bitcoin-Handel betrachten, muss das Unternehmen den Kauf des Kunden als Umsatz und den „Verkauf“ an den Kunden als Kosten ausweisen. Wenn also ein Kunde Bitcoin im Wert von 1 Million USD kauft, verbucht Square 1 Million USD an Einnahmen. Dem Unternehmen wurden im letzten Jahr 4,6 Milliarden USD an Bitcoin-Umsätzen gutgeschrieben, was 48 % des Gesamtumsatzes entspricht. Dies war ein großer Sprung von 2019, als der Bitcoin-Umsatz nur 500 Millionen USD betrug.

Aber von diesen 4,6 Milliarden USD an Bitcoin-Einnahmen waren 4,5 Milliarden USD der Preis, den der Kunde für Bitcoin bezahlt hat, also hat Square tatsächlich etwa 100 Millionen USD an der Kryptowährung verdient. Und was für Wachstumsinvestoren noch wichtiger ist, Bitcoin machte alle bis auf 729 Millionen USD des Umsatzanstiegs des Unternehmens in Höhe von 4,8 Milliarden USD aus.

Das bedeutet, dass das Top-Line-Wachstum des Unternehmens durch die digitale Währung verzerrt wird. Knapp die Hälfte des Umsatzes von Square entfiel auf Bitcoin, der zwar ein spektakuläres Wachstum aufwies. Die Wachstumsrate für den Rest des Geschäfts lag jedoch bei etwa 17 %. Der Umsatz auf Abonnementbasis wuchs um 50 %, und das ist ein guter Beweis dafür, dass Verkäufer an einigen der anderen Dienste von Square interessiert sind. Aber wenn man sich das Kerngeschäft von Square, den Zahlungsverkehr und die damit verbundenen Dienstleistungen, anschaut, sieht man, dass der wirtschaftliche Stillstand im letzten Jahr einen größeren Tribut gefordert hat, als es die ausgewiesenen Ergebnisse vermuten lassen würde.

Wissen, was man kauft

Square befindet sich in einer frühen Wachstumsphase, daher ist es im Moment nicht sinnvoll, sich auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis zu konzentrieren. Wenn ein Unternehmen ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 500 hat, wie es bei Square der Fall ist, muss es die Gewinnspanne erhöhen. Akquisitionen sind eine Möglichkeit, das zu tun, aber sie können auch Gefahren signalisieren.

Das, was man beim Kauf von Square beachten sollte, ist nicht die Story, die überzeugend ist. Sondern die Tatsache, dass eine Buchhaltungseigenart das wahre Wachstum des Unternehmens verzerrt. Ich denke, dass Square insgesamt eine großartige Geschichte ist. Aber wenn man noch nicht eingestiegen ist, sollten man vielleicht warten, bis das Wachstum den Multiplikator eingeholt hat.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Square und empfiehlt Bitcoin. Brent Nyitray besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 14.3.2021 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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