Ver-100-facher-Aktie oder noch immer fallendes Messer: Beyond Meat im Fokus!

Ein Kind hält eine Lupe vor ein Auge und kneift das andere zusammen
Foto: Monstrera via Pexels

Die Aktie von Beyond Meat (WKN: A2N7XQ) ist jedenfalls tief gefallen, das können wir sagen. Seit dem fulminanten Anstieg nach dem Börsengang und einem Allzeithoch von deutlich über 150 Euro folgte insbesondere nach der Coronakrise und in Zeiten hoher Inflation ein tiefer Fall. Bei einem Aktienkurs von 11,80 Euro sehen wir, dass die Anteilsscheine lediglich noch ein Schatten ihrer früheren Selbst sind.

Investoren könnten sich fragen: Handelt es sich bei Beyond Meat jetzt um eine Jahrhundertchance mit dem Potenzial, dass die Aktie sich ver-100-facht oder sollten Investoren eher die Finger von den Wertpapieren lassen? Finden wir es heraus, indem wir die Chancen- und auch die Risikoseite ein wenig näher betrachten.

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Beyond Meat: Ver-100-facher-Aktie, die zu tief gefallen ist?

Wer es positiv sehen möchte, der kann in Beyond Meat in der Theorie durchaus noch die innovative, günstige Aktie sehen. Ja, teilweise sogar eine starke Marke im Markt von Fleischalternativprodukten, die eines unterstreicht: großes Potenzial sowie Kooperationen, die schon jetzt in der ersten Liga mitspielen.

Vergessen wir nicht, dass Beyond Meat mit vielen namhaften Ketten kooperiert. KFC hat teilweise veganes Hähnchen mit dem Brand herausgebracht. Bei McDonald’s können wir den McPlant mit einem Patty des US-Herstellers kaufen. Wobei der McPlant nicht überall ein Erfolg gewesen ist. Trotzdem erkennen wir, dass die Reichweite im Restaurantbereich sehr groß ist und für viele Verbraucher sind die Alternativprodukte ebenfalls ein bekannter Bestandteil, um sich flexitarisch zu ernähren.

Beyond Meat könnte einen großen Markt bedienen. Bislang beträgt der Markt der Fleichalternativen global zwar erst ca. 12,4 Mrd. Euro. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll der Wert jedoch auf ca. 29 Mrd. Euro anwachsen und auf eine jährliche Wachstumsrate von über 20 % p. a. kommen. Selbst das ist nur ein kleiner Bruchteil dessen, was der globale Fleischmarkt mit einem Volumen von fast 1,3 Billionen Euro ausmacht. Wenn sich solche Alternativen behaupten, wenn der Anteil zum Beispiel auf 5 oder langfristig auf 10 % anwächst und wenn der US-Hersteller mitunter die erste Wahl bleibt, könnte das ein gigantisches Potenzial bedeuten. Zumal Beyond Meat jetzt mit ca. 640 Mio. Euro Marktkapitalisierung bewertet wird.

Gute Chance, reale Risiken

So rosig diese Perspektive bei Beyond Meat klingt: Im Moment sollten wir uns mit der Kehrseite intensiver beschäftigen. Nämlich den Risiken. Auch wenn es ein großes Marktpotenzial geben könnte, der Fleischmarkt riesig ist und Wachstum womöglich mittel- bis langfristig in den Startlöchern steht: Derzeit ist davon wenig zu sehen.

Im ersten Quartal des Jahres 2023 betrug der Umsatz netto lediglich 92,2 Mio. US-Dollar und er ist um 15 % rückläufig gewesen. Wachstum? Fehlanzeige. Stattdessen gibt es außerdem einen Nettoverlust von 59 Mio. US-Dollar, der gleichzeitig zeigt, dass das Unternehmen trotz fehlender Wachstumsraten tief in den roten Zahlen steckt. Alles in allem ist das absolut nicht erfolgreich.

Beyond Meat verfügt außerdem über wenig Pricing-Power. In der jetzigen Marktphase gibt es jede Menge Konkurrenten und teilweise große Konzerne wie Nestlé, die in dem Markt ebenfalls mitmischen wollen. Das könnte es schwieriger machen, Pricing-Power zu etablieren und in Zeiten hoher Inflation mit einem Preiswachstum zu glänzen. Zudem ist echtes Fleisch immer eine Konkurrenz, die insbesondere im Markt der Flexitarier nicht unwichtig ist.

In Summe sehen wir daher momentan zumindest ein mäßig erfolgreiches Unternehmen, was derzeit für mich sogar die Frage aufwirft: Ist der Markt überhaupt bereit, sich flexitarisch zu ernähren? Wird das US-Unternehmen wirklich ein dominanter Akteur in diesem Segment und werden die Verbraucher auch in Krisenzeiten auf bewusste Ernährung und Alternativen zu echtem Fleisch achten? Zweifel sind in Anbetracht der Zahlen und der Performance durchaus angebracht.

Wer sich bei Beyond Meat wirklich auf das Ver-100-fachungs-Potenzial (eine Marktkapitalisierung von 64 Mrd. US-Dollar könnte langfristig und bei einem herausragenden Erfolg durchaus realistisch sein!) konzentrieren möchte, der sollte einen wirklich langen Atem haben. Sowie gleichzeitig die Risiken richtig bewerten, im Auge behalten und wirklich an die Mission des Managements glauben. Und eben darauf vertrauen, dass das US-Unternehmen wirklich der eine Akteur in diesem potenziell großen Markt ist. Wobei sich der flexitarische Markt ebenfalls als These noch bestätigen muss.

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Vincent besitzt Aktien von Beyond Meat. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Beyond Meat.



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