Aktien im Rückblick: Also deutsche Aktien sind in der Tat auch nicht ganz wasserdicht
Es gibt jede Woche viele Nachrichten, auf die sich Anleger konzentrieren können. Aber was sollten sie einschalten? Wir sind hier um zu helfen. Hier sind einige der wichtigsten Geschichten der Woche.
Montag
GFT Technologies AG ersetzt Kontron AG im TecDAX Index, was den raschen Aufstieg des Unternehmens und seiner Aktie reflektiert. Bis März 2014 hat sich die GFT Aktie mehr als verdoppelt, ebenso wie sich die Zahlen das Tech-Unternehmen verbessert haben. Seit 2012 hat sich der Nettogewinn der GFT von 8,3 Mio. EUR auf 20 Mio. EUR erhöht. Anleger der GFT können den Tausch im TecDAX feiern, aber das ist eher eine Folge was in der Vergangenheit passiert ist und kein Zeichen dessen, was dem Unternehmen in Zukunft bevorsteht.
Dienstag
Der Europäische Einkaufsmanagerindex (EMI) für März wurde veröffentlicht und die Ergebnisse für Deutschland waren stark. Der EMI sowohl für den Herstellungs- als auch der für den Dienstleistungssektor haben die Erwartungen geschlagen. Der EMI lag 1,5 Punkte höher als im Februar zu seinem acht-Monats-Hoch bei 55,3. Der Rest der Eurozone schlug sich ebenfalls gut – mit Ausnahme der Herstellerbranche in Frankreich, die leicht hinter den Erwartungen zurück blieb.
Mittwoch
Der Ifo-Geschäftsklimaindex wurde am Mittwoch veröffentlicht und stand ebenfalls auf dem höchsten Niveau seit acht Monaten. Der Index kletterte auf besser-als-erwartete 107,9 Punkte. Das entspricht dem höchsten Niveau seit Juli 2014.
Donnerstag
Das Marktforschungsunternehmen Gfk hat die Ergebnisse seiner monatlichen Konsumentenstimmung veröffentlicht. Diese deckte auf, dass sich das Vertrauen der deutschen Verbraucher auf dem höchsten Punkt seit Ende 2001 befindet. „Das Tauziehen in Europa um die Zukunft Griechenlands hat überhaupt keinen Einfluss auf die deutschen Verbraucher“, schrieb das GfK.
Freitag
Die Leitungen der Nachrichtenagenturen haben geglüht, als mehr und mehr Details vom Germanwings Flugzeugabsturz bekannt wurden. Laut The Financial Times hat eine Ermittlungsgruppe Krankschreibungen in der Wohnung des Germanwings-Kopiloten gefunden, laut deren der Kopilot geistig eigentlich nicht in der Lage gewesen sein soll, zu fliegen. Natürlich werden weitere Untersuchungen folgen, aber dieser tragische Fall ist ein weiterer Schlag für die schon strauchelnde Lufthansa.
Flops der Woche
FLOP: Vielleicht kam meine Lieblingskommentar zu den Zahlen des letzten Jahres von LPKF Laser & Electronics AG (ETR:LPK) (FRA: LPK) von CEO Dr. Ingo Bretthauer. Er sagte, “Das ist eindeutig ein unbefriedigendes Ergebnis für LPKF.” Was für eine Untertreibung! Der operative Gewinn sank um erstaunliche 45 % auf 13 Millionen Euro, der Umsatz um 8 % auf 120 Millionen Euro und das Unternehmen kürzte die Dividende um mehr als 50 % auf nur noch 0,12 Euro je Aktie! Es überrascht nicht, dass die Aktie am Dienstag um satte 12,7 % sank und am Mittwoch um weitere 5 %. Bretthauer machte Aufträge in zwei der sechs Produktgruppen des Unternehmens als Hauptursache für die Notstände aus, erwartet aber bessere Ergebnisse im Jahr 2015. Unter den gegebenen Umständen halte ich die Prognose des Unternehmens im Bereich von 128 – 136 Millionen Euro Umsatz allerdings für ehrgeizig. Ich würde der Aktie jetzt fernbleiben.
FLOPS: Die drei großen deutschen Autohersteller wurden zu drei großen Verlierern im DAX am Montag – weil Volkswagen AG (ETR:VOW) (FRA:VOW) ankündigte, dass sich das Unternehmen aufgrund schwacher Nachfrage aus dem russischen Automarkt zurückziehen werde. Die Aktien von Volkswagen und seinen Rivalen, Bayerische Motoren Werke AG (ETR:BMW) (FRA: BMW) und Daimler AG (ETR:DAI) (FRA:DAI) sanken alle zwischen 3,3 und 3,8 %. Diese Nachricht kommt auf dem Rücken der Vorhersage von BMW in der letzten Woche, dass es einen schwächer werdenden chinesischen Automarkt erwarte. Diese Nachrichten lassen Bedenken aufkommen, dass sich des Wachstum der Branche in der nahen Zukunft verlangsamen könnte.
FLOP: Es wird nicht überraschen, die die Aktie der Lufthansa AG (ETR:LHA) (FRA:LHA) eine schlechte Woche hatte. Informationen über den Absturz des Germanwings-Flugs in den französischen Alpen lassen einen Massemord/Selbstmord seitens des Copiloten vermuten. Niemand kann mit Sicherheit sagen, wie sich dieser schreckliche Vorfall operativ auswirken wird, oder auf die angespannte Beziehung zwischen dem Unternehmen und der Pilotengewerkschaft, Cockpit. Ich bin überrascht, dass die Aktie angesichts des Ausmaßes der Tragödie nicht noch weiter fiel.
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John besitzt Aktien von BMW. The Motley Fool empfiehlt Aktien von BMW.