Berkshire Hathaway scheint immer noch unterbewertet
Dieser Artikel ist ein Auszug des Newsletters von The Motley Fool, “Bilanz Ziehen”. Hier kannst du dich kostenlos für unseren Newsletter anmelden.
Jedes Jahr bewerte ich Berkshire Hathaway mit der „zwei Säulen“ -Methode (wenn du die noch nicht kennst: Keine Sorge, ich erklär sie gleich). Vor ungefähr einem Jahr fand ich die B-Aktie mit 116 USD pro Aktie mindestens 20 % unterbewertet. Jetzt im Jahr 2015 sind die B-Aktien um 22 % auf 142 USD hochgeschossen. Daher finde ich es an der Zeit meinen Bleistift zu spitzen und den Wert nochmal auszurechnen.
Mein persönliches Ergebnis: Die Aktien sind immer noch unterbewertet, auch bei den momentan gestiegenen Preisen.
Meine Bewertungsmethode
Berkshire ist ein Riesenunternehmen und notorisch schwer zu bewerten. Glücklicherweise bietet Warren Buffett ziemlich gute Rahmenbedingungen, um auf den Substanzwert zu kommen. 2010 hat er alle Infos in einem Schreiben an die Aktionäre rausgehauen. Eigentlich kann man den Wert von Berkshire Hathaway ganz einfach auf zwei quantitative Faktoren runterbrechen:
- Investitionen je Aktie
- Operativer Gewinn je Aktie
Lies weiter, um zu sehen wie ich so rechne und was ich mir denke. Und benutze auch gerne selbst die „zwei Säulen“- Methode um deine eigene Bewertung zu machen.
1. Investitionen je Aktie
Ende 2013 hatte Berkshire Investitionen pro A-Aktie von 140.123 USD (um die 93 USD pro B-Aktie). Das war eine Steigerung von 8 % im Laufe des Jahres. Das Investmentportfolio besteht aus Anleihen und Aktien von so einigen Unternehmen, aber die „Big Four“ sind eindeutig American Express, Coca-Cola, IBM und Wells Fargo. Die meisten dieser Investitionen sind Geldanlagen mit verlässlichen Marktpreisen. Daher bewerte ich das Investmentportfolio einfach mit 93 USD pro B-Aktie.
2. Operativer Gewinn je Aktie
Im Laufe des Jahres 2014 hatten Berkshires Investments mit ihren operativen Geschäften 10.847 USD Gewinn vor Steuern pro A-Aktie ausgespuckt (oder eben 7,23 USD je B-Aktie). Also ein Wachstum von 19 % im Vergleich zum Vorjahr.
Aber was sind 7,23 USD vor Steuern pro B-Aktie eigentlich wert? Der S&P 500 wird zum 20-fachen des Gewinns nach oder zum 13-fachen des Gewinns vor Steuern gehandelt, wenn man von einem Steuersatz von 33 % ausgeht. Der ein oder andere behauptet auch, dass Berkshires Unternehmenssammlung eine höhere Qualität hat, als der Index und ein Aufschlag daher durchaus gerechtfertigt ist. Manche Leute halten den Index aktuell außerdem für zu hoch bewertet. In die Diskussion will ich mich gar nicht einschalten, weil die Sache an sich einfach schon total subjektiv ist. Ich will hier auf dem Teppich bleiben und behaupte mal, dass die von Berkshire gehaltenen Unternehmen mindestens das 10-fache der vor-Steuer-Ergebnisse wert sind, also 72 USD pro B-Aktie.
Bringen wir alles zusammen
Wenn ich die Investitionen von 93 USD und den Wert des operativen Geschäfts von 72 USD pro B-Aktie zusammenrechne komm ich auf eine Gesamtsumme von 165 USD pro B-Aktie. Das sind sage und schreibe 16 % mehr als der aktuell gehandelte Kurs von 142 USD je B-Aktie. Das sagt mir, dass Berkshire Hathaway immer noch richtig attraktiv ist, auch wenn man den Wert mit sehr, seeehr vorsichtigen Annahmen berechnet.
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The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool empfiehlt American Express, Coca-Cola und Wells Fargo. The Motley Fool besitzt Aktien von International Business Machines und Wells Fargo und hält die folgende Options: Long Januar 2016 $37 Calls auf Coca-Cola und Short Januar 2016 $37 Puts auf Coca-Cola.
Dieser Artikel wurde von Brendan Matthews auf Englisch verfasst und wurde am 17.04.2014 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.