Warren Buffett: Freund oder Feind der Solar-Industrie?
Warren Buffetts Berkshire Hathaway (NYSE:BRK-B) (ETR:BRH) (FRA:BRH) ist mittlerweile einer der größten Eigentümer von erneuerbarer Energie in den USA. Durch die Tochtergesellschaft MidAmerican Energy hat das Konglomerat 15 Milliarden USD wert an Windturbinen und Solarfarmen erworben. Die Solarfarmen werden dabei von First Solar (NASDAQ:FSLR) (FRA:F3A) und SunPower (NASDAQ:SPWR) (ETR:S9P) (FRA:S9P) gebaut. Das ist jede Menge Geld, und man nimmt den Mund nicht zu voll, wenn man sagt, dass sich Buffett ein Imperium in der Branche errichtet hat.
Aber die Liebe zu erneuerbaren Energien ist auf den zweiten Blick nicht so altruistisch, wie man das glauben kann. NV Energy, ein Stromversorger, den Buffett jüngst in Nevada erworben hat, wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen, dass mehr auf Solarenergie bei Privathaushalten und Geschäftskunden gesetzt wird. Und das ist ein guter Indikator dafür, was Buffett wirklich von erneuerbarer Energie hält.
Buffett: Freund oder Feind?
In Nevada geht es bei dem Streit darum, dass der Bundesstaat kontrolliert, wie viele der Dächer im Staat Solarzellen tragen dürfen.
Diese Kontrolle ist eine von vielen Schikanen, mit denen Stromversorger Solarenergie traktieren, damit diese sich erst gar nicht flächendeckend durchsetzt. In einem Bundesstaat wie Nevada könnte es eine ganze Flut an Solarinstallationen geben, die dafür sorgen, dass man sich von den großen Versorgern abkoppelt. Deswegen muss es bei den 3% maximaler Dächernutzung bleiben.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei Buffett um moralische oder Umweltfragen geht – obwohl das viele in der Solarindustrie behaupten. Es ist – ganz einfach – eine Frage des Geldes.
Geld regiert die Welt
Früher hat Buffett Wind- und Solarenergie gekauft, weil sie Profit versprachen. Und nicht, weil sie so gut für die Umwelt sind. Große Wind- und Solarprojekte, die mit über 20 Jahre dauernden Lieferverträgen kommen, haben außerdem große Steuervorteile, die Buffett nutzen kann, um anderswo Verluste auszugleichen. Diese Ausgestaltung hat für Buffett sehr positiven Cashflow generiert, außerdem für hohe Erträge gesorgt.
Er hat diese Projekte nicht aus philosophischen Gründen gekauft, sondern weil sie gute Investitionen darstellten. Aus demselben Grund kämpft er dafür, dass die Dächer-Beschränkung in Nevada weiterhin gilt: weil es ihn sonst Geld kostet.
Buffett ist Solar egal
Die Moral von der Geschichte? Buffett ist für die Solarindustrie weder gut noch schlecht. Er ist ein Investor, Ende der Geschichte. Er hat bewiesen, dass die Erträge bei Wind und Solar interessant genug sind, um eine Investition zu tätigen. Und nun, da Solaranlagen auf den Dächern eines seiner Unternehmen bedroht, wehrt er sich. Das sollten niemanden verwundern.
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The Motley Fool empfiehlt Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt Aktien von Berkshire Hathaway.
Dieser Artikel wurde am 20.5.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.