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Warum die Aixtron-Aktie in 12 Monaten um fast die Hälfte eingebrochen ist

Aixtrons (ETR:AIXA) (FRA:AIXA) Investoren mussten in den letzten 12 Monaten unter einem Mangel an guten Nachrichten seitens des Herstellers von Abscheideanlagen für Halbleiterunternehmen leiden. Anfang 2011 notierte die Aktie noch bei über 30 EUR.

Dann ging es los: 2011 brachen die Umsätze um knappe 22 % ein. Und als wäre das nicht genug, kam im nächsten Jahr der Totalabsturz um weitere fast 63 %. Seitdem notierte die Aktie immer zwischen rund 9 EUR und 14 EUR. Vor genau einem Jahr eröffnete sie am 21. Juli bei 10,43 EUR. Heute eröffnete sie bei gerade einmal 5,50 EUR, also 47 % niedriger und damit weit unter ihren vorherigen Tiefpunkten.

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Schauen wir uns an, was in der Zwischenzeit mit dem Unternehmen passiert ist und den Aktienkurs beeinflusst haben könnte.

Erste Trendwende und sehr erfreuliche Nachrichten im Jahr 2014

Auf den ersten Blick erscheint das überraschend, denn eigentlich verzeichnete das Unternehmen letztes Jahr — nach einem weiteren Umsatzrückgang in 2013 — zum ersten Mal seit 2010 wieder einen Zuwachs seiner Verkäufe und verringerte seine Verluste zum zweiten Mal in Folge.

Und eigentlich machte die Aktie zunächst so weiter wie seit Anfang 2012. Kurz nach der Bestätigung der Aussichten des Unternehmens für das Jahr 2014, am 29. Juli, handelte sie auf einem zwischenzeitlichen Hoch von 10,85 EUR, bevor sie dann am 6. August 2014 ein Zwischentief von knapp unter 9 EUR erreichte und dann wieder langsam nach oben ging.

Am 25. September war es dann so weit, endlich wieder richtig gute Nachrichten für Investoren: Aixtron erhielt eine der größten Bestellungen seiner Unternehmensgeschichte. Das chinesische Unternehmen San’an Optoelectronics bestellte 50 MOVCD Tools (für Interessierte: Das Akronym steht für „Metal Organic Chemical Vapor Phase Deposition“ und hier erfährst du mehr darüber) der nächsten Generation. Erste Auslieferungen wurden für Ende 2014 angekündigt.

Diese Ankündigung löste einen Freudentaumel unter den Anlegern aus, die die Aktie innerhalb von nur zwei Tagen von 9,818 EUR am 24. September um über 25 % auf 12,30 EUR am 26. September hochjubelten.

Was ist in der Zwischenzeit passiert?

Einige Tage nach dieser erfreulichen Nachricht wurde der Aktie wieder der Wind aus den Segeln genommen und sie setzte wieder zu einem Abwärtstrend an. Warum? Um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht. Interessanterweise wurde die zwischenzeitliche Talfahrt am 28. Oktober mit Veröffentlichung der Quartalszahlen für Q3 gestoppt.

Aixtron berichtete ein aufgrund steigender Kosten sinkendes operatives Ergebnis von -17,9 Mio. EUR (in Q2 waren es -10,6 Mio. EUR). Allerdings wurden die Aussichten des Unternehmens für das Gesamtjahr 2014 bestätigt. Das stoppte die einmonatige Talfahrt der Aktie zunächst bei 9,95 EUR. In der Folge plänkelte die Aktie ohne große Kurssprünge vor sich hin.

Zumindest zwischenzeitlich…

Am 9. Januar kündigte das Management als erstes im neuen Jahr an, seine Restrukturierungspläne weiter fortzuführen: 60 der rund 800 Mitarbeiter des Unternehmens sollten entlassen werden. Diese Nachricht signalisierte Investoren weiter bestehende Schwierigkeiten. Die Aktie wurde dafür richtig abgestraft und wurde zum ersten Mal seit langer Zeit für deutlich unter 9 EUR gehandelt.

Interessanterweise führte das Verpassen der Erwartungen für das Gesamtjahr 2014 — am 24. Februar berichtete das Unternehmen seine Ergebnisse und erfüllte weder Umsatz- noch Gewinnerwartungen der Analysten — zu einem kurzzeitigen Kurssprung von unter 7 EUR auf über 7 EUR (die Aktie schloss an diesem Tag bei 7,58 EUR).

Diese Nachrichten wirkten sich dann verzögert trotzdem auf die Aktienkursentwicklung aus: In den kommenden zwei Monaten ging es stetig bergab, so dass am 30. April zum ersten Mal die Marke von 6 EUR unterschritten wurde.

Dann machten allerdings die Ergebnisse des ersten Quartals Hoffnung, die Ende April bekanntgegeben wurden. In erster Linie dürfte der Anstieg des operativen Ergebnisses auf -8,8 Mio. EUR den Ausschlag gegeben haben — auch wenn dieser nicht die Folge von gestiegenen Umsätzen, sondern geringeren Kosten war. Trotzdem reichte das den Anlegern, die bis Mitte Mai wieder kurzfristig mehr als 7,30 EUR für die Papiere des Unternehmens zahlten.

Ohne großartig negative Neuigkeiten über das Unternehmen legte die Aktie am 22. Mai wieder einmal ohne Ankündigung eine Kehrtwende ein. Einen richtigen Setzer nach unten machte die Aktie dann noch am 9. Juli, als das Unternehmen von Kepler Cheuvreux herabgestuft wurde. Die Begründung: Das Risiko, dass Erwartungen wieder nicht erfüllt werden und dass kein „Catalyst In Sight“ sei.

Was sollen Investoren machen?

Im Großen und Ganzen erlebten Aixtron-Investoren in den letzten 12 Monaten eine ziemliche Achterbahnfahrt der Gefühle — mit einem starken Abwärtstrend. Beim Betrachten der Nachrichtenlage und der Entwicklung des Unternehmens erscheint es mir allerdings so, als ob negative Nachrichten bereits in die Aktie eingepreist wären.

Die große Frage wird sein, ob und wann Aixtron wieder in die Gewinnzone zurückkehrt. Noch ist das Unternehmen extrem von Asien und seinen LED-Produkten abhängig. Aber das Management fährt weiter seine Strategie der Diversifizierung. Mich persönlich stimmen dabei besonders die Anstrengungen im zukunftsträchtigen OLED-Bereich optimistisch. Erste „bedeutende Bestellungen“ in diesem Bereich erwartet Aixtron Mitte 2016.

Spätestens dann werden wir meiner Meinung nach sehen, ob der Turnaround endlich gelingen kann. Einen Platz in meiner Watchlist hat sie bis dahin aber sicher.

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Bernd Schmid besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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