Schnelle Profite von 17%! Sollte man BG Group und Royal Dutch Shell jetzt kaufen?
Royal Dutch Shells (WKN:A0D94M) Angebot von 47 Milliarden GBP für BG (WKN:921283) ist eine der größten Übernahmen, die Großbritannien je gesehen hat. Doch damit enden die Superlative nicht. Es ist auch eine der größten Übernahmen, die der Ölsektor seit den niedrigen Preisen in den späten 90ern gesehen hat.
Trotzdem scheint der Markt der Meinung zu sein, die Übernahme würde nicht zustande kommen, denn der aktuelle Preisunterschied zwischen dem aktuellen Kurs von BG und dem Angebot von Shell ist auf etwa 16% angewachsen.
Fusionsarbitrage
Shell bietet 383p in Cash plus 0,4544 B-Aktien von Shell für jede BG-Aktie. Zum Zeitpunkt, als dieser Artikel geschrieben wurde, waren das etwa 1.128p, obwohl die BG-Aktie nur bei 991p gehandelt wurde. Das sind volle 13.3% unter dem Angebotspreis. Von so einem Kursunterschied bei einer Übernahme zu profitieren nennt man Fusionsarbitrage. In den meisten Fällen ist der Unterschied zwischen dem Angebot und dem Aktienpreis aber so klein, dass man einen Spezialisten braucht, um noch etwas dabei zu verdienen.
Mit einer Rendite von 13,3% ist das eine einmalige Gelegenheit. Da die Fusion erst im ersten Quartal nächsten Jahres stattfinden soll, würde man als BG-Aktionär noch eine Dividende von 27p pro Aktie bekommen. Alles zusammen würde man auf einen möglichen Profit von knapp 17% kommen.
Langfristiges Investieren
Normalerweise halten wir Fools uns aus Fusionen und Übernahmen raus, aber wenn man sich in diese Fusion einkauft, würde man als Investor nicht nur von der Übernahme profitieren, sondern auch Aktien von Shell bekommen, was eine sehr gute Position im Portfolio wäre.
Auf aktuellem Stand zahlt Shell eine Dividende von 7,5% und damit auch die höchste im FTSE100. Im Moment sieht es auch so aus, als würde diese Dividende sicher sein.
Dividendengarantie
Der CEO von Shell, Ben van Beurden, hielt kürzlich eine Rede auf der Barclays Investment Conference, in der er sagte, es wäre Shells Hauptpriorität, die Dividende auf dem aktuellen Stand zu belassen. Er sagte auch, die Fusion werde in jedem Fall über die Bühne gehen und Shells Bilanzen stärken.
Zusätzlich sagte Ben van Beurden den Analysten, dass man sich bei Shell für einen langfristigen Abwärtstrend des Ölpreises vorbereite. Dieses Programm enthält Kürzungen bei den Kapitalaufwendungen, während man ein vernünftiges und finanzierbares Investitionsprogramm aufrechterhalten will, sowie Veräußerungen und Kürzungen bei den Betriebskosten.
In Bezug auf neue Investitionen ist man dabei, einen rigorosen Auswahlprozess einzuführen, der nur die besten Projekte auswählt und auch nur solange diese im vorherrschenden Marktumfeld profitabel sind. Zusätzlich haben Kosteneinsparungen in allen bestehenden Betriebsteilen dazu beigetragen, die Betriebskosten pro Barrel um 10 USD zu senken
Unterm Strich
In diesem Fall könnte man von der Fusion profitieren und schnell 17% einstreichen. Langfristig orientierte Investoren werden auch von der Zuteilung der Shell-Aktien profitieren.
Wenn du aber nicht an diesen komplexen Fusionstrades interessiert bist, sind Aktien von Shell eine perfekte Einkommensinvestition, die man einfach kaufen und sorgenfrei lange halten kann.
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Dieser Artikel wurde von Rupert Hargreaves auf Englisch verfasst und wurde am 11.09.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.