Warum es passieren könnte, das BHP Billiton um 50 % abstürzt
Es sieht so aus, als ob die Berg- und Talfahrt des Bergbau- und Energieriesen BHP Billiton (WKN:850524) auch 2016 weitergehen wird.
Aufgrund der schwindenden Rohstoffpreise musste die Aktie allein in den letzten vier Monaten 45 % ihres Wertes abgeben. Weitere Preisrückgänge haben die Aktie auf ein Niveau gedrückt, welches seit zehn Jahren nicht mehr da gewesen war.
Aber trotz der erschreckenden Aktienperformance in den letzten Jahren glaube ich, dass BHP Billiton als zu teuer angesehen werden kann.
Werden die Aktien neu bewertet?
Ein beständiger Rückgang der Metall- und Energiewerte hat in den letzten fünf Jahren zu stark schwankenden Umsätzen von BHP Billiton geführt. Der stärkste Abfall fand in den Zwölf Monaten vor Juni 2015 statt, als die Aktie 52 % ihres Wertes einbüßte.
Der Rohstoffkolos hat dramatisch Investitionen gekürzt und Kosteneinsparungsprogramme unternommen, um die einbrechenden Umsätze abzufangen. Darin eingeschlossen war auch der Verkauf von South32 für 8,7 Milliarden CAD im letzten Jahr. Das Unternehmen schaffte es tatsächlich, seine Kosten um beeindruckende 2,7 Milliarden USD zu drücken und es ist auf dem Weg, die Kosten auch in diesem Jahr zu senken.
Aber Analysten von City denken, dass diese Maßnahmen nicht geeignet sind, den Preisverfall der Rohstoffe aufzuhalten. Ein Rückgang um 59 % wird für 2016 erwartet. Damit würde BHP ein riesiges KGV von 24 erreichen.
Ich denke, dass ein Wert nahe zehn eine gerechtere Bewertung der äußerst langfristigen Sorgen ist, die das Unternehmen plagen. Zehn ist das Territorium, in welchem sich hochriskante Aktien bewegen.
Eine folgende Neubewertung würde BHPs Aktienpreis auf 338 Pence pro Aktie drücken und einen enormen Rückgang von 50 % bedeuten.
Gebeutelte Rohstoffpreise
Ich glaube, dass die zahlreichen schlechten Nachrichten, die den Rohstoffsektor begleiten, genug Treibstoff bieten, um BHP auf Talfahrt zu schicken.
Die International Energy Agency nannte den letztwöchigen Preisanstieg von Rohöl ein täuschendes Signal. Sie sagte zudem, dass es sehr schwer ist, Gründe für einen deutlichen Preisanstieg bei Öl auf kurze Sicht zu sehen. Der Grund dafür liegt in den steigenden Fördermengen und der schwachen Nachfrage. Die IEA erwartet nun, dass der Rohölverbrauch nun täglich um 1,2 Millionen Barrel pro Tag fällt. Letztes Jahr lag der Rückgang bei 1,6 Millionen Barrel.
Die Situation ist auch für BHPs andere wichtige Märkte brenzlig. China beispielsweise gab diesen Monat bekannt, in den kommenden fünf Jahren die Kapazität für Stahlerzeugung um 150 Millionen Tonnen zu senken. Dies ist ein weiteres besorgniserregendes Zeichen für die Nachfrage nach Eisenerz und Kohle, die für die Verhüttung benötigt wird.
Eine riskante Dividendenwahl
Viele Investoren könnten argumentieren, dass die riesige Dividende von BHP Billiton den gesamten Wertverlust ausgleicht.
Die Zahlenfetischisten freunden sich immer mehr mit dem Gedanken an, dass der Bergbaugigant seine progressive Dividendenpolitik dieses Jahr aufgeben wird. Es werden noch 110 US-Cent pro Aktie erwartet. Das ist ein bedeutender Rückgang gegenüber den 124 Cent, die 2015 gezahlt wurden.
Obwohl BHP immer noch eine Dividendenrendite von 9,8 % bietet, denke ich, dass Investoren beachten sollten, dass der voraussichtliche Gewinn je Aktie bei 77 Cents liegt. Das könnte zu einem weiteren Rückgang der Ausschüttung führen. Zudem ist die Bilanz nicht gerade in bester Verfassung, um eine solche Dividende zu stemmen, da der Schuldenstand sehr hoch ist.
Im Lichte dieser Probleme glaube ich, dass Investoren mit einer niedrigen Risikotoleranz einen weiten Bogen um BHP machen sollten.
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The Motley Fool UK hält keine der oben erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Royston Wild auf Englisch verfasst und am 11.02.2016 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.