Bringt ein guter Börsen-Black-Friday ein verhängnisvolles Börsenjahr 2017?
Ich weiß nicht, ob du es schon weißt, aber das Börsenjahr 2017 ist bereits vorherbestimmt. Und so wie es aussieht, wird es richtig mies.
Vielleicht können wir es 2018 wieder versuchen. Das wiederum wird sich aber leider erst im späteren Verlauf des Jahres 2017 zeigen und zwar an dem Tag, der in den USA und mittlerweile auch in Europa als Black Friday bekannt ist. Die Chancen stehen für 2018 nach meinen Berechnungen bisher bei 50/50. Wenn wir Glück haben bei 70/70.
Was ich da erzähle? Gute Frage, ich denke spätestens bei meiner letzten Aussage wird auch dir aufgefallen sein, dass ich gerade nicht ganz ernsthaft bei der Sache bin, sondern in besonderem Maße zu Scherzen aufgelegt war, selbst unter Foolishen Bewertungskriterien.
Doch wollte ich hierdurch auf einen Aspekt zu sprechen kommen, der mir jüngst über den Weg gelaufen ist.
Der Black Friday-Indikator
Denn im Grunde wurde das von mir eingangs skizzierte Szenario genau so formuliert, nur eben auf eine nicht ganz so lächerliche Art und Weise wie von mir.
Der Black Friday-Indikator versucht nämlich, einen Zusammenhang zwischen der Kursentwicklung des S&P 500 am Black Friday und der Kursentwicklung des S&P 500 für das gesamte folgende Jahr aufzustellen.
Sehr kreativ!
Aufgrund der positiven Entwicklung am diesjährigen Black Friday mit einem Kursplus von 0,39 % soll das kommende Börsenjahr 2017 für den S&P 500 rabenschwarz werden, so die Theorie.
Paradebeispiele für die Entwicklung finden sich getreu dem Indikator unter anderem in den Jahrpaaren 2000/2001 und 2007/2008. Denn hier hat dieser Indikator bereits zuverlässig funktioniert! Die Blackfridays von 2000 und 2007 performten jeweils mit einem Kursplus von ca. 1,5 % und die Entwicklung der Jahre 2001 und 2008 lassen sich bekanntlich am besten mit den Stichworten Platzen der Dotcom-Blase und Finanzkrise umschreiben.
Besteht jetzt also Grund zur Panik?
Da ich leider heute Morgen meine Kristallkugel zerdeppert habe, kann ich dir das nicht mit Gewissheit beantworten. Allerdings möchte ich dir hier einige Denkanstöße mitgeben, die dein Sichtfeld diesbezüglich vielleicht erweitern:
- Worin besteht für dich der logische Zusammenhang zwischen dem Börsenverlauf eines bedeutenden Konsumtages und der Entwicklung des S&P 500 in dem darauf folgenden Geschäftsjahr? Konkret: Was hatte der Black Friday mit dem Platzen der Dotcom-Blase oder Lehmann Brothers zu tun?
- Wie viele Vorhersagen hast du allein in diesem Jahr gehört oder gelesen, die sich im Nachhinein als falsch herausgestellt haben, obwohl diese zum Teil auf (mit Verlaub) belastbareren Erhebungsinstrumenten und -kriterien gefußt haben? Stichworte: Brexit und Trump.
- Wie sehr würde es deine Investitionsentscheidungen beeinflussen, wenn du wüsstest, dass Warren Buffett innerhalb der letzten 16 Jahre an jedem 24.12. Lebkuchen gefrühstückt hat, nur im Vorfeld der besagten Krisenjahre 2001 und 2007 auf Spekulatius umgestiegen ist?
Fazit
Zugegeben, der letzte Vergleich ist etwas weit hergeholt, verdeutlicht meiner Meinung nach aber, dass es statistische Auffälligkeiten geben kann, denen jedoch keinerlei bis wenig fundamentale Zusammenhänge zugrunde liegen. Hierzu würde ich persönlich auch den Black Friday-Indikator zählen.
Wir Fools hingegen lassen uns generell von solchen statistischen Auffälligkeiten (in beide Richtungen!) nicht beirren, sondern suchen nach hochwertigen Unternehmen mit Wettbewerbsvorteilen zu vernünftigen Preisen.
Anscheinend bleibt uns seit heute auch nicht viel anderes mehr übrig. Denn wie ich gerade erfahren habe, sind auch bei allen meinen Foolishen Kollegen ausgerechnet heute sämtliche Kristallkugeln zerbrochen. Verdammt!
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