Alexas einziger Nachteil gegenüber der Konkurrenz soll bald Geschichte sein
Der E-Commerce-Gigant Amazon (WKN:906866) hat mit seinem auf künstlicher Intelligenz basierenden virtuellen Assistenten namens Alexa und den Produkten, die von der „virtuellen Dame“ gesteuert werden, wahre Verkaufsschlager hervorgebracht. Der Echo-Smart-Lautsprecher, seine Miniaturversion der Dot und der tragbare Tap haben die Welt im Sturm erobert. Alexa war der Star der Consumer Electronics Show 2017 und auch Amazons andere Produkte, wie der Fire-TV-Stick und das Fire-Tablet, waren während der Weihnachtssaison 2016 echte Verkaufsschlager.
Wenn Alexa einen entscheidenden Nachteil hat, dann ist es wohl die fehlende Funktion, einen Anruf über ein Smartphone zu tätigen. Apples (WKN:865985) Siri ist mit dem iPhone gekoppelt und Alphabets (WKN:A14Y6F) Google-Assistent stützt auf dem Android-Ökosystem des Unternehmens. Wie soll Alexa wettbewerbsfähig bleiben, wenn konkurrierende virtuelle Assistenten in den Smartphones von Hunderten Millionen Nutzern Einzug finden? Jedoch machen einige jüngste Entwicklungen diesen Nachteil immer unbedeutender.
Ruf mich an
Recode berichtet, dass Amazon Upgrades plant, womit Alexa-gesteuerte Geräte in der Lage wären, Telefonanrufe mittels Sprachbefehl zu initiieren. Diese neue Kommunikationsfunktion würde Alexa auf andere Geräte ausweiten und so quasi die Rolle einer Sprechanlage einnehmen. Wenn dieser Bericht der Wahrheit entspricht, würde diese Funktionalität den Nachteil anderen digitalen Assistenten gegenüber, die zumeist an Smartphones gekoppelt sind, zumindest teilweise beheben.
Aber Amazon unternimmt auch noch weitere Schritte, um die Mängel seines virtuellen Assistenten zu beheben. Amazon hat vergangene Woche enthüllt, dass Alexa schon bald in der offizieller iPhone-App des Unternehmens zu finden sein wird. Die App gehört bereits jetzt zu den beliebtesten Downloads in Apples App-Store. Nutzer werden in der Lage sein, innerhalb der Amazon-App einen Mikrophon-Knopf zu drücken, um auf Alexa zuzugreifen, wodurch im Wesentlichen Alexas vielseitige Funktionen auch mit dem iPhone zugänglich sein werden. Und dies wird nicht das einzige Smartphone bleiben, das Alexa unterstützt. Der chinesische Smartphone-Riese Huawei hat Anfang des Jahres bekannt gegeben, dass sein Mate-9-Smartphone, das „erste Smartphone mit Amazon Alexa sein wird“. Angesichts dieser jüngsten Ankündigungen wird es vermutlich nicht allzu lange dauern, bis Alexa auch auf Googles Android-Handys erhältlich sein wird.
Zuhause
Die Schätzungen über die Verbreitung der Alexa-Produktfamilie in Haushalten schwanken sehr. Consumer Intelligence Research Partners (CIRP) schätzt, dass 8,2 Mio. US-Verbraucher über ein Alexa-gesteuertes Gerät verfügen. Analysten bei Morgan Stanley schätzten Anfang Dezember 2016 den bisher generierten Absatz auf 11 Mio. Einheiten. Sie halten diese Zahl jedoch für niedrig, da sie weder den absatzstarken Black-Friday-Verkaufstag sowie die Weihnachtssaison berücksichtigt. Rechnet man diese mit ein, könnte sich die Anzahl der Geräte zwischen 13 und 15 Mio. einpendeln. Geht man von ca. 125 Mio. Haushalten in den USA aus, so hätte Alexa eine Durchdringungsrate von nahezu 10 %.
Was hast du in letzter Zeit für mich getan?
Alexas Beliebtheit scheint auf mehr als nur die reine Neuartigkeit des Produkts zurückzuführen zu sein. Amazon hat frühzeitig ein „Skills-Kit“ herausgebracht, um Entwickler dazu zu ermutigen, Sprachbefehle zu kreieren, die Alexa Zugriff auf ihre Produkte und Dienste verschaffen. Amazon hat vor kurzem mitgeteilt, dass Entwickler schon über 10.000 Befehle für den virtuellen Assistenten programmiert haben, womit das Gerät in Sachen Nutzwert klar dominiert. Bei so viel Auswahl, fragst du dich vielleicht, wie du die Fähigkeiten findest, die für dich am nützlichsten sind. Aber auch hier hat Alexa mit dem sogenannten „Skill-Finder“ die passende Lösung. Die Funktion, die zudem eine „Fähigkeit des Tages“ präsentiert, hilft dir, die passenden Skills zu finden. Andere beliebte Angebote beinhalten Spiele wie das Potterhead-Quiz für Harry Potter Fans, Trainer-Tipps für Liebhaber von Pokemon Go, eine Bestelloption für Domino’s Pizza und sogar Beratung bei der Auswahl einer TV-Serie oder eines Films.
Abschließende foolische Überlegungen
Dass sich Amazon nun ernsthaft mit den entscheidenden Nachteilen von Alexa auseinandersetzt, zeigt, welchen Stellenwert das Amazon-Ökosystem für das Unternehmen hat. Amazon stellt seine vernetzte Produktreihe heute in einer stetig wachsenden Anzahl von Bücherläden zur Schau. Der bisherige Absatz dieser Produkte ist in Relation zum gewaltigen Unternehmensumsatz von 44 Mrd. US-Dollar im jüngsten Quartal nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Warum also der Aufwand? Analysteneinschätzungen könnten die Antwort liefern. Mark Mahaney und Jim Shaughnessy von RBC Capital Markets prognostizieren, dass der jährliche Umsatz von Amazons virtuellen Assistenten bis 2020 auf 10 Mrd. US-Dollar anwachsen könnte. Angesichts dieses Potenzials ist es nicht verwunderlich, dass der E-Commerce-Riese solchen Aufwand betreibt, um Alexa wettbewerbsfähiger zu machen.
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The Motley Fool hält und empfiehlt Alphabet (A-Aktien), Alphabet (C-Aktien), Amazon und Apple. The Motley Fool hält folgende Optionen: Long Januar 2018 $90 Calls auf Apple, Short Januar 2018 $95 Calls auf Apple und Short Juni 2017 $140 Puts auf Domino's Pizza.
Dieser Artikel wurde von Danny Vena auf Englisch verfasst und am 23.3.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.