3 DAX-Aktien mit sinkenden Kursen, trotz steigender Gewinne: BMW, Vonovia, Pro 7
Kaum jemand freut sich darüber, wenn die Aktien im eigenen Portfolio an Wert verlieren, besonders ärgerlich wird das Ganze aber, wenn die Aktienmärkte generell steigen, bloß die eigenen Lieblingsaktien nicht.
Wer Aktien von BMW (WKN:519000), Vonovia (WKN:A1ML7J) oder ProSiebenSat.1 Media (WKN:PSM777) zu ihren Höchstkursen ergattert hat, sitzt jetzt auf Verlusten. Der Trost ist aber, dass diese Unternehmen derzeit unbeirrt weiter wachsen. Vielleicht sind diese drei Aktien also nur einfach ein bisschen günstiger geworden – Zeit näher hinzusehen.
BMW: Gewinnsteigerung mit Luxusautos, wie eine Schweizer Uhr
Industriekonzerne sind nicht unbedingt für ihre überragende Profitabilität und Verlässlichkeit bekannt. Im Vergleich zu anderen Herstellern ist BMW zwar überdurchschnittlich profitabel, kann aber nicht mit den beneidenswerten Margen der profitabelsten Branchen mithalten. Bei der Verlässlichkeit sieht es hingegen schon anders aus, hier sind die Bayern ganz weit vorne. Jahr für Jahr wird der Gewinn gesteigert, im letzten Jahr sogar auf 10,45 Euro je Aktie.
Da die Aktie derzeit aber deutlich unterhalb der Hundert Euro-Marke notiert, kann sich jeder im Kopf ausrechnen, dass sie mit einem einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnis bewertet wird. Das liegt daran, dass BMW-Aktien in den letzten zwei Jahren rund ein Drittel an Wert verloren haben.
Anleger sollten sich aber fragen, ob das gerechtfertigt ist. Die Sorgen um die Umwälzungen in der Branche sind zwar berechtigt, aber das sollte trotzdem gegen die verlässlich steigenden Gewinne abgewogen werden. Kurz gesagt, der Markt erwartet nicht, dass BMW weiterhin wachsen kann, wenn du anderer Meinung bist, solltest du dir die Aktie näher ansehen.
2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | |
Gewinn pro Aktie in Euro | 7,77 | 8,10 | 8,83 | 9,70 | 10,45 |
Quelle: Morningstar
Vonovia: Deutschlands größter Vermieter
Das Unternehmen Vonovia aus Bochum ist wahrscheinlich nicht besonders vielen Leuten bekannt. Das liegt vielleicht auch daran, dass es nicht nur ziemlich neu im DAX ist, sondern überhaupt erst 2013 an die Börse ging. Dabei ist Vonovia Marktführer in der Vermietung und Verwaltung von Immobilien. Es ist für fast 400.000 Einheiten zuständig.
Die Aktie zeigt sich seit ungefähr einem Jahr unbeeindruckt von dieser Marktführerschaft und konnte trotz einer Erholung in den letzten Monaten die Allzeithochs des letzten Sommers nicht wieder erreichen. Dabei steigen die Gewinne kräftig. Vor allem wer eine baldige Zinswende für unwahrscheinlich hält, sollte sich das Unternehmen jetzt genauer anschauen, denn allein die hohen Dividenden dürften unter diesem Szenario noch lange locken.
2013 | 2014 | 2015 | 2016 | |
EBITDA in Mio. Euro | 470,1 | 553,5 | 1028,7 | 1186,5 |
Quelle: Geschäftsbericht, bereinigtes EBITDA
ProSiebenSat.1 Media: 4.000 %-Rendite
Es ist vielleicht schwer zu glauben, aber es gibt ein DAX-Unternehmen, mit dem du seit dem Tiefpunkt der Finanzkrise vor acht Jahren eine Rendite von circa 4.000 % hättest erwirtschaften können. Das Unternehmen heißt ProSiebenSat.1 Media.
Eigentlich möchte man meinen, mit klassischen Fernsehsendern ist in Zeiten von Netflix und YouTube nicht mehr sonderlich viel Geld zu verdienen, aber bei ProSiebenSat.1 Media hat man die Zeichen der Zeit früh genug erkannt und unter anderem das Kerngeschäft durch ein umfangreiches Internet-Portfolio erweitert, welches strategisch auf den eigenen Fernsehsendern beworben wird.
Kein Wunder eigentlich, dass eine Aktie nach so einer explosionsartigen Kursentwicklung erst einmal eine Pause einlegt. Die Korrekturphase hat Ende 2015 begonnen und die Aktie hatte zwischenzeitlich circa ein Drittel ihres Werts verloren. Langfristige Investoren, die zu höheren Kursen eingestiegen sind, können sich aber zumindest damit trösten, dass das Gewinnwachstum bei ProSiebenSat.1 Media noch nicht aufgehört hat.
2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | |
Gewinn pro Aktie in Euro | 1,37 | 1,45 | 1,61 | 1,81 | 1,83 |
Quelle: Morningstar, verwässerter Gewinn pro Aktie
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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Moltey Fool empfiehlt BMW.