Warum Eldorado Gold im Februar um 19 % einbrach
Was bisher geschah
Die Aktien von Eldorado Gold (WKN:892560), einem führenden Unternehmen im Goldbergbau, fielen nach Angaben von S&P Global Market Intelligence im Februar um 19 %. In diesem Fall lässt sich der steile Einbruch der Aktie nicht auf die üblichen Verdächtigen wie negative Nachrichten, Herabstufungen durch Analysten oder Insiderverkäufe zurückführen. Es handelt sich vielmehr um eine Fortführung der negativen Stimmung gegenüber der Aktie, die schon seit geraumer Zeit herrscht; die Aktie stürzte 2017 um fast 60 % ab, im Januar um 9 %.
Das ist die aktuelle Lage
Eine Sache, die den Anlegern fortlaufend Sorgen bereitet, ist die Unsicherheit über die Vermögenswerte des Unternehmens. Derzeit befindet sich Eldorado mitten in einem Schiedsgerichtsverfahren mit der griechischen Regierung, um Differenzen bezüglich des Skouries-Projekts, einer hochwertigen Gold-Kupfer-Porphyr-Mine in Nordgriechenland, beizulegen. Da Eldorado nicht in der Lage ist, Skouries während der Genehmigungsphase zu betreiben, werden voraussichtlich im Jahr 2018 Investitionen in Höhe von 20 Millionen US-Dollar erforderlich, wenn das Unternehmen das Projekt in Pflege und Wartung überführen muss. Das Management schätzt die laufenden Pflege- und Wartungskosten auf 3 bis 5 Millionen US-Dollar pro Jahr, sobald Skouries vollständig heruntergefahren ist.
Der Frust der Anleger über die Unfähigkeit des Unternehmens, Skouries zum Erfolg zu führen, ist verständlich. Schließlich ging Eldorado bisher von 25 Jahren Nutzungsdauer und einem Netto-Cashflow nach Steuern von etwa 1,8 Milliarden US-Dollar aus.
Nicht nur in Griechenland, auch in der Türkei steht Eldorado mit der Mine Kisladag vor Herausforderungen. Im Januar erfuhren die Investoren, dass Kisladag im Jahr 2017 eine Goldproduktion von 171.358 Unzen meldete – weit unter der anfänglichen Prognose von 230.000 bis 250.000 Unzen. Es ist unklar, ob sich 2018 als viel besser herausstellt. Das Management geht davon aus, dass die Goldproduktion im ersten Quartal in Kisladag zwischen 40.000 und 50.000 Unzen liegen wird, verzichtet jedoch darauf, eine Prognose für die Goldproduktion für den Rest des Jahres zu erstellen, bis die Ergebnisse einer technischen Studie am Ende des ersten Quartals veröffentlicht werden.
Wie geht es jetzt weiter?
Die Nachrichtenlage im Februar lässt vermuten, dass die Abwärtsbewegung der Aktie ein Spiegelbild der anhaltenden Unsicherheit bezüglich Skouries und Kisladag war. Der nächste Akt im Skouries-Drama steht jedoch unmittelbar bevor: die Schiedsgerichtsperiode endet am 6. April. Natürlich sollten Privatanleger auch sehr genau die Veröffentlichung der technischen Studie von Kisladag im Auge behalten, denn positive Ergebnisse würden dem Unternehmen gut tun. Es gilt schließlich, die beiden Ziele für 2018 und darüber hinaus zu erreichen, wie sie in einer Pressemitteilung vom Januar formuliert wurden: “Eldorado wieder in eine Wachstumsphase zu versetzen und Werte für alle unsere Stakeholder zu schaffen”.
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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Scott Levine auf Englisch verfasst und am 12.03.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.