Top-Aktien für April
Marlon Bonazzi: Aurelius
Das letzte Jahr war ein furchtbares und gleichzeitig ein großartiges für Aurelius (WKN: A0JK2A). Nachdem zunächst im März eine massive Short-Attacke das Unternehmen erschütterte, konnten in den darauffolgenden Monaten große Geschäftserfolge vermeldet werden.
Die machen sich auch in der Dividende bemerkbar, die dieses Jahr auf 5 Euro je Aktie steigen soll. Anleger sollten sich überlegen, sich die aktuell sehr hohe Dividendenrendite zu sichern, denn weitere operative Stärke könnte die Aktie wieder neue Höchstkurse erklimmen lassen.
Wie lächerlich die Short-Attacke wirklich war, zeigt sich mittlerweile dadurch, dass damals im begleitenden Enthüllungsbericht ein Kursziel für die Aurelius-Aktie von höchstens 8,56 Euro ausgegeben wurde. Allein die Dividendenausschüttungen in 2017 und 2018 werden sich auf 9 Euro summieren.
Marlon Bonazzi besitzt keine Aktien von Aurelius.
Stefan Graupner: Medigene
Mein Favorit für April ist die Aktie von Medigene (WKN: A1X3W0), die nach den Zahlen am 22.03. stark unter die Räder kam. Die Finanz- und Geschäftsergebnisse waren keine Überraschung, doch hatten viele wohl mit positiven Neuigkeiten zur Kooperation mit Bluebird Bio gerechnet, aus der Medigene zukünftig mehr als eine Milliarde Euro erwirtschaften könnte.
Ich sehe Preise unter 15 Euro als echte Kaufgelegenheiten, da Medigene gerade jetzt die erste T-Zellrezeptor (TCR)-Studie bei knapp 100 Blutkrebspatienten startet. Und TCRs sind sogar noch vielversprechender als CAR-T-Therapien, so dass man Medigene als mit führend im Bereich der Zelltherapie bezeichnen muss.
Sollten dann noch in Kürze erste positive Nachrichten aus der Kooperation mit Bluebird folgen, dann sollte die Aktie schnell wieder gen Norden laufen.
Stefan Graupner besitzt keine Aktien von Medigene.
Ralf Anders: Merck KGaA
Wer bei den Hochs von vor drei Jahren bei Merck KGaA (WKN: 659990) eingestiegen ist, der hat vermutlich damit gerechnet, dass der Kurs bis heute auf 150 Euro steigen würde. Dafür hätte er jährlich weitere 10 % zulegen müssen. Stattdessen notiert die Aktie im März lediglich bei etwa der Hälfte.
Dafür gibt es diverse Gründe: Sigma Aldrich war teuer, bei Avelumab gab es einen Rückschlag und mit den Flüssigkristallen läuft es nicht mehr so rund. Aber Merck ist breit aufgestellt, expandiert weltweit und generiert dank ihrer umfangreichen Forschungsaktivitäten ständig neue Wachstumsplattformen, darunter die aussichtsreiche CRISPR-Technologie für die Genom-Editierung oder Quanten-Materialien für optoelektronische Bauteile.
Trotz der temporären Probleme ist der kürzlich 350 Jahre alt gewordene Konzern hochprofitabel, und aus meiner Sicht steht jetzt ein Turnaround an.
Ralf Anders besitzt keine Aktien der Merck KGaA.
Thomas Brantl: Schindler
Wie bereits im Vormonat kommt mein Favorit für diesen Monat aus der Schweiz: Es ist die Schindler (WKN: A0JJWH)-Aktie. Und wie im Vormonat ist der Grund auch diesmal die Talfahrt des Aktienkurses. So gab die Schindler-Aktie seit ihrem Allzeithoch, erreicht im Januar dieses Jahres, um 13,2 % nach (in CHF, Stand: 21.03.18).
Vielleicht lag der Kurseinbruch an den generellen Kursschwankungen an den Börsen, vielleicht an der gekürzten Dividende. An der operativen Entwicklung des Fahrstuhl- und Rolltreppenbauers im abgelaufen Geschäftsjahr lag es jedenfalls nicht. 2017 legte der Umsatz 5,1 %, der Gewinn (EBIT) 4,8 % und der Auftragseingang 5,9 % verglichen mit dem Vorjahr zu. Das aktuelle Kursniveau könnte daher eine günstige Einstiegsgelegenheit darstellen.
Thomas Brantl besitzt Aktien von Schindler.
Peter Roegner: Fielmann AG
Europas größter Brillenhändler, die Fielmann AG (WKN: 577220), hat die Anleger auch in 2017 nicht enttäuscht und nach den vorläufigen Zahlen Absatz (8,11 Millionen Brillen), Umsatz (1,39 Milliarden Euro) und Gewinn (173 Millionen Euro) weiter gesteigert.
Der jüngste Rückgang an den Börsen hat eine der solidesten Aktien auf dem deutschen Kurszettel wieder attraktiv gemacht. Mehrere demographische Trends sprechen für die Hamburger, die ihr Filialnetz im letzten Jahr um 19 Standorte erweitert haben und weiterwachsen wollen.
Der Hauptversammlung im Juli wird eine erneut erhöhte Dividende von 1,85 Euro vorgeschlagen. Bei dem aktuellen Kurs 64,65 Euro (26.03.2018) errechnet sich die Rendite mit fast 2,9 %. Dagegen sieht jedes Tagesgeldkonto blass aus.
Peter besitzt Aktien der Fielmann AG. Von Peter betreute Depots besitzen Aktien der Fielmann AG.
Vincent Uhr: Celgene
Die Aktie von Celgene (WKN: 881244) kam in den letzten Wochen und Monaten deutlich unter die Räder. Ein Grund für diesen regelrechten Absturz waren Probleme bei der Zulassung des Hoffnungsbringers ozanimod, das die amerikanische FDA zur Nachbesserung zunächst wieder an Celgene zurück wies.
Was der Markt dabei meiner Meinung nach vollkommen vergisst, ist zweierlei: Denn zum einen heißt aufgeschoben nicht automatisch aufgehoben, sprich, das Medikament hat nach wie vor gute Chancen, mit ein wenig Nachbesserung auf den Markt gebracht zu werden.
Zum anderen (und vielleicht viel wichtiger!) ist Celgene bereits heute überaus profitabel und weiterhin im Begriff zu wachsen. Zudem ist der derzeitige Kassenschlager Revlimid noch bis 2024 in der EU und bis 2027 in den Vereinigten Staaten patentrechtlich geschützt.
Da Celgene angesichts der turbulenten letzten Wochen derzeit mit einem ordentlichen Discount gehandelt wird, könnte der April mit diesem Wissen ein idealer Zeitpunkt sein, um dieses Biotech-Unternehmen einmal näher unter die Lupe zu nehmen.
Vincent besitzt Aktien von Celgene.
Tom Seiz: Facebook
Selbst nach dem Datenskandal ist Facebook noch ein Kauf. Warum? Die Wettbewerbsvorteile der Datenkrake sind riesig, während die langfristigen Auswirkungen des Datenskandals wohl sehr gering ausfallen sollten.
Es besteht zwar das nicht unbedeutende Risiko, dass Nutzer Facebook (WKN: A1JWVX) verlassen. Doch sollte die Zahl des Nutzerschwunds sehr gering ausfallen, weil Datensicherheit zumindest bis jetzt immer ein nebensächliches Thema war.
Auf der anderen Seite ist Facebook – mit seinem namensgleichen Netzwerk Instagram und seinen beiden Kurznachrichtendiensten Messenger und WhatsApp – in der Social-Media-Branche einsame Spitze.
Und der Internetgigant baut seine starke Marktposition dank des starken Nutzerwachstums von Instagram sogar noch weiter aus, während die Amortisierung von WhatsApp gerade erst begonnen hat und weitere Ertragschancen bietet.
Tom Seiz besitzt keine der erwähnten Aktien.
Dennis Zeipert: Münchener Rückversicherung
Mein Favorit für den April ist die Aktie der Münchener Rückversicherung (WKN: 843002). Der Aktienkurs pendelt seit einiger Zeit um den Buchwert, was meiner Meinung nach eine interessante Einstiegsgelegenheit darstellt.
Auf Grund der hohen Belastungen aus Naturkatastrophen im letzten Jahr rechnet das Unternehmen mit steigenden Preisen in der Branche, was den Gewinn bereits in diesem Jahr ein wenig unterstützen wird und sich in den nächsten Jahren weiter fortsetzen könnte.
Der steigende Gewinn in Kombination mit den regelmäßigen Aktienrückkäufen sollte der Aktie einen ordentlichen Aufwind bescheren. Wem die Aussicht auf irgendwann steigende Kurse nicht genug sind, dem dürfte die Aktie mit der hohen Dividendenrendite die Wartezeit versüßen.
Dennis Zeipert besitzt Aktien der Münchener Rückversicherung
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