Crash-Legende zieht Parallele zum Horrorjahr 1929: Warum man ihn ernst nehmen sollte
Robert Shiller ist einer der bekanntesten Börsenbeobachter unserer Zeit. Der Yale-Professor und Nobelpreisträger hatte schon so manches Mal den richtigen Riecher, wenn es um Korrekturen geht. Unter anderem sein sogenanntes CAPE-Verhältnis hilft ihm bei der Bewertung der Aktienmärkte.
Derzeit warnt Schiller wieder vor den hohen Börsenbewertungen und zieht eine interessante Parallele zum Horrorjahr 1929. Doch anders als bei vielen marktschreierischen Crash-Propheten sollte man bei Shiller durchaus zuhören. Doch langsam, schauen wir zunächst einmal, was der renommierte Fachmann derzeit beobachtet.
Hohe Bewertungen, hohe Risikobereitschaft
Shiller verweist darauf, dass vor allem im US-Markt die Börsenbarometer konsequent geneigt sind, neue Höchstmarken zu kennzeichnen. Dies wiederum führt er auf eine gestiegene Risikobereitschaft der Marktteilnehmer zurück, was den Markt letztlich verwundbar mache und das Investieren immer mehr einem Glücksspiel gleichen ließe.
Eine Entwicklung, die er glaubt, auch im Jahr 1929 festgestellt zu haben. Hier seien die Börsenkurse ebenfalls in einem kurzen Zeitraum signifikant gestiegen und hätten zu astronomischen Bewertungen geführt. Die Risikobereitschaft sei auch hier hoch gewesen, das hätte sich, wie wir alle wissen, im Nachhinein gerächt.
Dieses gefährliche Gesamtpaket lässt ihn letztlich zu dem Entschluss kommen, dass es momentan riskant sein könnte, in diesem Markt zu investieren. Seiner Meinung nach könnte eine Korrektur jederzeit ohne Vorwarnung oder größeren Auslöser eintreten.
Shiller weiß, wovon er spricht
Auch wenn ich insgesamt kein Fan von Crash-Propheten bin, höre ich genau zu, wenn sich Shiller zu den Marktgeschehnissen äußert. Denn seine Ansichten sind in der Regel sowohl fundamental als auch börsenpsychologisch begründet und weisen oftmals sogar noch eine historische Vergleichskomponente auf. Das wirkt aus Sicht der Argumente überzeugend und führt zumindest dazu, dass ich mich mit seinen Ansichten stets auseinandersetze.
Außerdem versucht Shiller nicht exakt einen Crash vorauszusehen und bleibt in der Regel vage, indem er sich lediglich auf Faktoren stützt, die eine Korrektur bedingen könnten. Regelmäßig verweist er allerdings auch darauf, dass er quasi kein Hellseher sei und nicht mit Sicherheit sagen könne, was passiert. Auch das lässt ihn seriös und in meinen Augen valide erscheinen.
Anders ausgedrückt: Bei Shiller handelt es sich letztlich nicht um irgendeinen Scharlatan, der auf marktschreierische und panische Art versucht, den nächsten Crash zu verkaufen. Sondern um einen fundierten Fachmann, der auf vielfältige argumentative Weise auf die derzeitigen Marktbedingungen hinweist. Bei einer solchen Gelegenheit nicht aufmerksam hinzuhorchen, das wäre beinahe fatal.
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