Audis E-Auto ist ein Umweltsünder
Wir sehen die Welt, so wie wir sie zu sehen trainiert sind. Elektroautos sind für mich ein gutes Beispiel. Bisher haben wir erst ein paar mentale Konzepte, um über diese Neuerung in der Autowelt nachzudenken.
Bei Verbrennern diskutieren wir stetig über deren Umweltbilanz. Wir betrachten, wie viel Brennstoff sie verbrauchen, wie viel CO2 sie ausstoßen und wie stark sie die Luft mit Feinstaub belasten. Das sind alles wichtige Faktoren.
Bei Elektroautos wissen wir, dass sie abgasfrei fahren und somit das Fahren selbst sehr umweltschonend im Vergleich zu PKWs mit einem Verbrennungsmotor ist. Wer sich mit der Diskussion um Elektroautos ein wenig auskennt, weiß allerdings, dass diese Sichtweise zu naiv ist. Auch ein Elektroauto braucht Energie, und die kann auch aus einem schmutzigen Braunkohlewerk kommen. Außerdem werden für die großen Batterien der Elektroautos reichlich Rohstoffe benötigt, deren Abbau schwere Umweltfolgen haben kann.
Der aktuelle Stand der Diskussion zwischen Befürwortern und Skeptikern ist also, dass Elektroautos zwar für sich genommen sehr umweltfreundlich sind, sie es aber in der Gesamtbetrachtung nicht unbedingt sein müssen. Dabei wird aber ein ebenfalls immens wichtiger Faktor fast immer vergessen.
Da Elektroautos selbst die Umwelt nicht belasten, sondern nur indirekt je nach Stromquelle und Ressourcenbeschaffung, wird nur selten betrachtet, wie effizient das Auto eigentlich an sich ist. Genau wie jeder Benziner und Diesel hat auch jedes Elektroauto eine durchschnittliche Verbrauchseffizienz.
Es war die Betrachtung der Effizienz, die mich in der Überschrift dazu veranlasst hat, Audis neues Elektromodell e-tron als Umweltsünder zu bezeichnen. Wie ARK Investment Management berechnet hat, ist ein e-tron quattro nur halb so effizient wie Teslas Model 3. Die Hälfte an Effizienz bedeutet, dass für die gleiche Strecke das Doppelte an Strom benötigt wird. Das bedeutet das Doppelte an Kohle, Gas, Windrädern etc. Darüber hinaus müssen beim e-tron viel mehr Rohstoffe in der Batterie verbaut werden, damit er die gleiche Reichweite wie ein Model 3 erreicht.
Natürlich hat der e-tron trotzdem das Potential, die Umwelt zu entlasten, aber nur unter den richtigen Bedingungen. Wird er mit Kohlestrom geladen, hat auch er eine negative CO2-Bilanz, und die fällt dann viel größer aus, als es bei einem Elektroauto nötig wäre. Nur weil wir nicht trainiert sind, so über Elektroautos nachzudenken, heißt das nicht, dass deren Effizienz kein wichtiger Faktor ist.
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Offenlegung: Marlon Bonazzi besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.