3 Top-Aktien zum Dumpingpreis
Meine Frau hat mir gerade ein paar Shorts gekauft. Doch, Shorts im Januar. Natürlich kann ich die jetzt nicht draußen tragen. Aber es sind eben sehr schöne Shorts, die normalerweise mehr als 50 USD pro Stück kosten – sie hat sie für unter 5 USD bekommen. Definitiv Schnäppchen.
Worauf ich hinaus will: Ebenso verhält es sich an der Börse. Dank der Korrektur, die vor einigen Monaten begann, sind viele Aktien günstig zu haben. Drei Aktien, die man als Top-Schnäppchen bezeichnen kann, sind AbbVie (WKN:A1J84E), Apple (WKN:865985) und Jazz Pharmaceuticals (WKN:A1JS1K). Aber was genau ist an diesen Aktien gerade so reizvoll?
1. AbbVie
AbbVie ist ohne Frage eines der erfolgreichsten Pharmaunternehmen der Welt. Sein Immunologie-Medikament Humira gilt seit mehreren Jahren als das meistverkaufte Medikament weltweit und wird wohl noch eine Weile an der Spitze bleiben.
Darüber hinaus ist die Aktie im Moment extrem günstig. AbbVie wird mit weniger als dem 10-Fachen der erwarteten Gewinne gehandelt. Die Analysten der Wall Street gehen davon aus, dass das Unternehmen in den nächsten fünf Jahren sein Ergebnis um durchschnittlich fast 17 % steigern wird. Ich vermute mal, dass die Wall Street Recht hat, was AbbVies Zukunft betrifft.
Neben Humira hat das Pharmaunternehmen zwei weitere starke Produkte in seinem Sortiment: das Krebsmedikament Imbruvica und das Hepatitis-C-Virus (HCV)-Medikament Mavyret. AbbVie vermarktet darüber hinaus ein paar neuere Medikamente mit großem Potenzial – das Endometrioseschmerzmittel Orilissa und das Krebsmedikament Venclexta. Noch besser ist jedoch, dass die Pipeline des Unternehmens an Platz 2 der biopharmazeutischen Industrie rangiert. AbbVie sollte mit Risankizumab und Upadacitinib zwei neue Megablockbuster-Medikamente auf den Markt bringen.
Letztlich sollte man noch die Dividende bedenken. AbbVie hat seine Dividende seit 2013 um beachtliche 140 % erhöht. Die Rendite liegt derzeit bei 4,8 %.
2. Apple
Sicher, Apple hat kürzlich seine Umsatzprognose für das erste Quartal 2019 gesenkt. Das Unternehmen bekommt wegen der schwächelnden chinesischen Wirtschaft Gegenwind. Apple hat auch Probleme mit seinem neuesten iPhone-Upgrade-Zyklus, da Kunden ihre älteren Handys länger als früher behalten. Aber Apple ist meiner Meinung nach immer noch eine gute Wahl.
Apple wird unter dem 10-Fachen der erwarteten Gewinne gehandelt. Obwohl diese Kennzahl ein wenig nach oben rutschen dürfte, sobald die Analysten die Prognoseänderung des Unternehmens besser interpretieren können, wird Apple weiterhin verhältnismäßig günstig sein.
Aber was ist mit den Problemen? Chinas wirtschaftliche Probleme sollten nur vorübergehend sein. Das verlangsamte Wachstum bei iPhones ist hingegen beunruhigend. Das Produkt- und Service-Ökosystem von Apple (zu dem iPhones, iPads, App Store, Apple Watch, Apple Pay, iTunes, Smart-Home-Produkte und mehr gehören) bleibt jedoch insgesamt gut.
Apple geht auch neue Wege für das Wachstum. Berichten zufolge plant das Unternehmen, in diesem Jahr einen Streaming-Video-Service mit vielen eigenen Inhalten einzuführen. Es ist außerdem ein Projekt für ein selbstfahrendes Auto im Gange. Dann ist da noch der große Vorstoß des Tech-Titans in die Augmented Reality (AR), eine Technologie, die computergenerierte Bilder, Sounds und mehr in die reale Umgebung überlagert. Ich denke, dass AR für Apple binnen weniger Jahre eine entscheidende Technologie sein könnte.
3. Jazz Pharmaceuticals
Jazz Pharmaceuticals hat derzeit fünf Medikamente auf dem Markt. Das wichtigste davon ist momentan das Narkolepsiemittel Xyrem, das in diesem Jahr mindestens 1,4 Milliarden USD erwirtschaften soll.
Obwohl die Aktien von Jazz zum 9-Fachen der erwarteten Einnahmen gehandelt werden, zeigt das noch nicht ganz, wie attraktiv die Bewertung des Biotechs tatsächlich ist. Jazz sollte in den nächsten fünf Jahren seine Einnahmen um fast 17 % jährlich steigern können. Damit liegt das Preis-Gewinn-Wachstum-Verhältnis (PEG) des Unternehmens extrem tief: bei nur 0,55.
Dieses erwartete Wachstum dürfte zu einem großen Teil auf die Erweiterung des Portfolios für Schlafmittel von Jazz Pharmaceuticals zurückzuführen sein. Das Unternehmen hofft, im März die FDA-Zulassung für Solriamfetol als Behandlung für exzessive Tagesschläfrigkeit im Zusammenhang mit Narkolepsie oder obstruktiver Schlafapnoe zu erhalten. Jazz hat mit JZP-258 außerdem einen weiteren vielversprechenden Kandidaten im Spätstadium.
Aber die Pipeline von Jazz umfasst noch einige andere vielversprechende Programme. Das Unternehmen führt mehrere klinische Studien durch, um die zugelassenen Indikationen für Vyxeo zur Behandlung der akuten myeloischen Leukämie (AML) zu erweitern. Zudem verfolgt man weitere Indikationen für Defibrotid.
Das Problem beim Kauf von Schnäppchen
Ich habe keine Bedenken, AbbVie, Apple und Jazz Pharmaceuticals als großartige Schnäppchen zu ihren aktuellen Aktienkursen zu bezeichnen. Doch heißt das auch, dass die Aktien 2019 in die Höhe gehen werden? Nicht unbedingt.
Das Problem beim Kauf von Schnäppchenaktien: Man weiß nie, wie lange sie ein Schnäppchen bleiben werden. Aktien können manchmal sehr viel länger günstig bleiben, als man annimmt. Das kann bei einer oder bei allen drei dieser Aktien passieren.
Aber ich bin zuversichtlich, dass geduldige Investoren langfristig solide Renditen von AbbVie, Apple und Jazz bekommen werden – so wie ich zuversichtlich bin, dass früher oder später der Sommer kommen wird und ich meine neuen Shorts tragen werde.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple. Keith Speights besitzt Aktien von AbbVie und Apple.
Dieser Artikel erschien am 6.1.2019 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.