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Royal Dutch Shell: Jetzt kann (oder will?) nicht einmal mehr die OPEC helfen!

Foto: The Motley Fool

Die Aktie von Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) befindet sich seit einigen Wochen ordentlich im Sinkflug. Insbesondere die schwächeren Ölpreise machen dem Öl- und Erdgaskonzern dabei zu schaffen. Die sinkende Nachfrage im coronageplagten Reich der Mitte sind dabei ein wesentlicher Auslöser für beide Kurskapriolen. Eine kurzfristige Besserung scheint hier nicht in Sicht.

Viele Marktteilnehmer haben in diesen Tagen jedoch auf ein Eingreifen der OPEC gehofft. Das Kartell hat sich zum Ende der Woche zu einer weiteren Krisensitzung getroffen, um über ein gemeinsames Vorgehen zu beraten. Konkrete Möglichkeiten, wie eingegriffen werden könnte, sind dabei bereits im Vorfeld durchgesickert.

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Doch dann, am Freitag, der Schock: Das Kartell wird den Ölkonzernen nicht stützend zur Seite springen. Es kann beziehungsweise will es in der derzeitig angespannten Marktsituation einfach nicht. Schauen wir im Folgenden einmal, was hier los ist. Und wie die mittel- bis langfristige Perspektive für die Dividendenperle Royal Dutch Shell aussieht.

Der Deal ist gescheitert!

Wie wir mit Blick auf gängige Meldungen vernehmen können, ist ein möglicher Deal nun doch gescheitert. Dabei hat allerdings die OPEC nicht bloß beraten, sondern sich weitere Verstärkung geholt. Insbesondere Russland als mehr oder minder inoffizielles Mitglied der sogenannten OPEC+ ist dabei gewesen und sollte Teil der Lösung werden. Die nun allerdings nicht erzielt werden konnte.

Die bislang durchgesickerten möglichen Maßnahmen sahen vor, dass die eigentliche OPEC eine weitere Förderkürzung in Höhe von einer Million Barrel pro Tag vornimmt. Im Gegenzug ist von dem erweiterten Kreis erwartet worden, dass dieser ebenfalls 0,5 Mio. Barrel pro Tag weniger fördert. Eine gewisse Lastenverteilung, die jedoch insbesondere an Russland gescheitert sein dürfte. Der Oststaat hat bereits vor einiger Zeit angekündigt, künftig keine Förderkürzungen mehr hinnehmen zu wollen. Nun gab es entsprechend eine erste konkrete Maßnahme.

Aufgeschoben ist allerdings nicht aufgehoben, denn wie wir ebenfalls gängigen Meldungen entnehmen können, ist das Treffen lediglich vertagt worden. Dennoch: Zumindest kurzfristig ist der Deal geplatzt und ein Eingriff der OPEC nicht möglich geworden. Möglicherweise entgleitet in diesen Tagen dem Kartell erneut die Kontrolle über den Ölpreis, was entsprechend zu einer direkten Reaktion am Markt, insbesondere beim Ölpreis, geführt hat.

Noch ist wenig passiert

Nichtsdestoweniger sollten Investoren, die bei den Dividendenperlen wie Royal Dutch Shell investiert sind, nicht die Flinte ins Korn werfen. Selbst nach dem Ölpreisschock zum Freitagabend hin notierte das Barrel Brent auf einem Ölpreisniveau von knapp über 46 US-Dollar. Natürlich kein bequemes Preisniveau, allerdings ist der Ölkonzern in den letzten Jahren Schlimmeres gewohnt gewesen. Man denke bloß an die Zeit um den Jahreswechsel 2016, als es eine noch größere Ölschwemme gegeben hat.

Kurzfristig scheint die Welt daher zumindest noch ein wenig in Ordnung zu sein. Allerdings sollten Investoren auch bedenken, dass es derzeit ein starkes Überangebot gibt. Das könnte möglicherweise zu deutlich höheren Lagerbeständen führen, die mittelfristig den Markt beeinflussen und zu einem länger anhaltenden Überangebot führen können.

Trotz all der Panik sollten wir jedoch eine Sache nicht aus den Augen verlieren: Sollte China das Coronavirus zum Sommer hin vermehrt in den Griff bekommen, wird auch die Nachfrage wieder deutlich steigen. Das sollte, nach einem kurzen Preisschock, mittelfristig wieder zu einem gewissen Ausgleich im Ölmarkt sorgen. Der auch das Überangebot kompensieren könnte. Das Coronavirus ist und bleibt ein kurzfristiges Event, auch wenn die Ausläufer möglicherweise Monate oder auch Quartale benötigen werden, bis sie bereinigt sind.

Royal Dutch Shell ist krisenerprobt

Zudem sind die Investoren und das Management von Royal Dutch Shell nach dem letzten Jahrzehnt mit der Ölschwemme weitgehend krisenerprobt. Die Dividende ist auch damals stets konstant gehalten worden und war im letzten Geschäftsjahr 2019 stark vom freien Cashflow gedeckt. Hier sehe ich eigentlich keine Probleme, die Dividende weiterhin konstant halten zu können.

Je nach persönlicher Einstellung zur aktuellen Marktsituation könnte jetzt ein hervorragender Zeitpunkt sein, sich mit den Anteilsscheinen des britisch-niederländischen Öl- und Erdgasmultis etwas genauer auseinanderzusetzen. Das Risiko und die Volatilität können zwar hoch bleiben. Die Dividende ist es jedoch ebenfalls.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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