TUI-Aktie: 670 Mio. Euro zur Sanierung der Bilanz?

Bei der TUI-Aktie (WKN: TUAG00) zeichnet sich eines immer mehr ab: der Sommer-Turnaround. Möglicherweise auch durch das schlechte Wetter hierzulande ist die Nachfrage nach Reisen überaus groß. Aber auch immer mehr Regionen öffnen sich derzeit für Touristen. Ein Gesamtmix, der operativ in den nächsten Wochen und Monaten definitiv eine bessere Zeit bedeuten könnte. Zumal auch die Fallzahlen jetzt rapide sinken.
Das kann dazu führen, dass wir bei der TUI-Aktie einen anderen Fokus einnehmen: nämlich den der weiterhin hochverschuldeten Bilanz. Doch auch hier gibt es jetzt passend eine Meldung, die zeigt: Das Management arbeitet daran, den hohen Schuldenberg abzubauen. Verkauft dafür jedoch Werte innerhalb des eigenen Portfolios. Hier sind die Details und eine kleinere Bewertung.
TUI-Aktie: Beteiligung für 670 Mio. Euro vor Verkauf
Wie wir mit Blick auf Meldungen rund um die TUI-Aktie erkennen können, gibt es offenbar den Verkauf einer Beteiligung. Das Management des Reisekonzerns möchte demnach eine 49%ige Beteiligung am Gemeinschaftsunternehmen RIU Hotels SA auslösen. Der Verkaufspreis ist auf 670 Mio. Euro beziffert. Geld, das der Reisekonzern natürlich gut gebrauchen könnte.
Konkret handelt es sich hierbei um eine Beteiligung an den bekannten RIU-Hotels. 19 bestehende und zwei noch im Aufbau befindliche Gasthäuser zählen zum Portfolio. Ein Käufer ist mit der RIU-Gruppe augenscheinlich auch bereits gefunden, die damit wieder zu den alleinigen Eignern der Häuser zählt. Ein insgesamt spannender Deal.
Das Management hinter der TUI-Aktie spricht davon, das Geld zur Reduzierung der Schulden zu verwenden. Zudem möchte sich der Reisekonzern zukünftig stärker auf sein Kerngeschäft konzentrieren, die Immobilien und Hotels selbst gehören augenscheinlich nicht mehr dazu. Aber, Hand auf’s Herz: Wie sollten Foolishe Investoren diesen Deal bewerten?
Zielführendes Gesundschrumpfen …?
Dass das Management hinter der TUI-Aktie jetzt Werte aus der Konzernstruktur herauslöst, um die Schulden zu bezahlen, könnte Investoren zunächst komisch vorkommen. Wichtig ist jedoch: Bei dieser Beteiligung handelt es sich nicht um das klassische Kerngeschäft. Sondern vielleicht eher um Werte, die genau für diesen Zweck geeignet sind. Ich persönlich werte das Verkaufen dieses „Tafelsilbers“ in der Bilanz zwecks Schuldenrückzahlung daher grundsätzlich sehr positiv.
Neben dem Sommer-Turnaround des angeschlagenen Reisekonzerns ist die Bilanz und die Verschuldung durch die Coronakrise nämlich die zweite große Baustelle. Wenn einige Vermögenswerte sinnvoll veräußert werden können, um die Schuldenlage zu reduzieren, ist das ein begrüßenswerter Schritt. Zumindest, solange das eigentliche Kerngeschäft nicht betroffen ist.
Foolishe Investoren sollten daher bei der TUI-Aktie abwägen. Natürlich wären solche bilanziellen Vermögenswerte nicht verkauft. In Anbetracht der Schuldenlage mit der hohen Verzinsung macht dieser Schritt jedoch überaus Sinn.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.