Marktkorrektur: 2 Top-Tech-Aktien mit einem Minus von 63 % und 78 %, die man jetzt kaufen sollte
Wichtige Punkte
- Der technologielastige Nasdaq Composite befindet sich derzeit im Korrekturbereich.
- DocuSign hilft Unternehmen, den Vertragsprozess durch Digitalisierung und Automatisierung zu beschleunigen.
- Zoom ist die beliebteste Videokonferenzlösung auf dem Markt und die fünftbeliebteste Unternehmensanwendung aller Art.
Seit seinem Höchststand im November ist der technologielastige Nasdaq Composite um fast 15 % gefallen und befindet sich damit im Korrekturbereich. Und viele Einzelaktien sind noch viel weiter gefallen. So sind beispielsweise die Aktien von DocuSign (WKN: A2JHLZ) und Zoom Video Communications (WKN: A2PGJ2) um 63 bzw. 78 % von ihren Höchstständen gefallen, da die Wall Street weiterhin die Auswirkungen der hohen Inflation und möglicher Zinserhöhungen auf die Rendite der Unternehmen abwägt.
Viele Anleger haben DocuSign und Zoom fälschlicherweise als „Pandemie-Aktien“ eingestuft und das nachlassende Umsatzwachstum als Grund zur Sorge angegeben. Aber nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Beide Unternehmen spielen eine wichtige Rolle bei der digitalen Transformation, und ihre Dienstleistungen dürften in den kommenden Jahren nur noch wertvoller werden. Noch besser: Beide Aktien sind im Moment relativ günstig.
Das solltest du wissen.
1. DocuSign
Verträge sind ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Unternehmens. Unternehmen schließen Vereinbarungen mit Kunden, Mitarbeitern und Partnern ab, aber die traditionellen papierbasierten Prozesse – wie das Drucken, Unterschreiben und Ausführen eines physischen Dokuments – sind langsam, kostspielig und fehleranfällig. Mit seiner Agreement Cloud will DocuSign den Workflow beschleunigen und vereinfachen, indem es den Vertragsprozess digitalisiert und automatisiert. Die Plattform umfasst mehr als ein Dutzend Anwendungen und lässt sich mit über 350 anderen Technologien integrieren.
Das Kernstück ist DocuSign eSignature, ein Produkt, mit dem Dokumente auf praktisch jedem Gerät digital, sicher und rechtsgültig unterzeichnet werden können. Zum Portfolio des Unternehmens gehören aber auch Tools für die automatische Vertragserstellung, KI-gestützte Analysen und Risikobewertungen sowie das Inkasso. Zusammengenommen helfen diese Tools den Kunden, schneller und effizienter zu arbeiten.
Das 2003 gegründete Unternehmen DocuSign ist ein Pionier in der E-Signatur-Branche und hat sich als Vorreiter einen soliden Wettbewerbsvorteil verschafft. DocuSign ist mit einem Marktanteil von über 70 % die Nummer 1 unter den E-Signatur-Tools, und seine Plattform hat einen Net Promoter Score (NPS) von 72. Zum Vergleich: Der NPS misst das Kundenerlebnis, und 50 ist ein beeindruckender Wert, aber ein NPS von 70 (oder höher) gilt als Weltklasse.
Es überrascht nicht, dass die starke Wettbewerbsposition von DocuSign und das ausgezeichnete Verhältnis zu den Kunden zu einem beeindruckenden Wachstum geführt haben. Im vergangenen Jahr wuchs der Kundenstamm des Unternehmens um 34 % auf 1,1 Millionen, der Umsatz stieg um 51 % auf 2 Mrd. US-Dollar und der freie Cashflow schnellte um 125 % auf 418,7 Mio. US-Dollar. Noch wichtiger ist, dass das Management den ansprechbaren Markt auf 50 Mrd. US-Dollar schätzt, was bedeutet, dass DocuSign noch viel Potenzial für Wachstum hat. Und da die Aktie mit dem 11,4-fachen des Umsatzes gehandelt wird – deutlich günstiger als der Dreijahresdurchschnitt von 22 – ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um ein paar Aktien zu kaufen.
2. Zoom Video Communications
Zoom wurde während der Pandemie zu einem bekannten Namen. Sein Hauptprodukt, die Videokonferenz-App Zoom Meetings, half sozial distanzierten Freunden und Familien, in Kontakt zu bleiben, und ermöglichte es Studierenden und Angestellten, aus der Ferne zu lernen und zu arbeiten. Zoom ist jedoch mehr als eine Videokonferenzanwendung; es ist ein Kommunikationsunternehmen, dessen Plattform auch ein cloudbasiertes Telefonsystem (Zoom Phone) und eine softwarebasierte Collaboration Suite für hybride Arbeitsgruppen (Zoom Rooms) umfasst.
Auch wenn einige Beschäftigte bereits ins Büro zurückgekehrt sind, wird sich die Telearbeit wahrscheinlich durchsetzen. Das Marktforschungsunternehmen Gartner geht davon aus, dass 48 % der Beschäftigten nach der COVID-Epidemie zumindest einen Teil der Arbeitszeit aus der Ferne verrichten werden, gegenüber 30 % vor der Pandemie. Und Gartner geht davon aus, dass bis 2024 nur noch 25 % der Unternehmensbesprechungen persönlich stattfinden werden, gegenüber 60 % im Jahr 2019. Diese beiden Trends sind gute Nachrichten für Zoom und seine Aktionäre.
Noch besser ist, dass Zoom tatsächlich immer beliebter wird. Im Bereich der Videokonferenzen wird das Unternehmen 2021 einen Marktanteil von 49 % erreichen, gegenüber 26 % im Jahr 2020. Noch beeindruckender ist, dass Zoom laut dem Okta-Bericht „Business at Work 2022“ die fünftbeliebteste Unternehmensanwendung aller Art ist.
Im letzten Quartal erreichte Zoom 512.100 Kunden, ein Plus von 18 %. Und das Unternehmen hat seine Wachstumsrate in den letzten 14 Quartalen bei über 130 % gehalten, was bedeutet, dass der durchschnittliche Kunde regelmäßig 30 % mehr ausgibt. Dank dieser Beständigkeit stiegen die Einnahmen im letzten Jahr um 100 % auf 3,9 Mrd. US-Dollar und der freie Cashflow um 59 % auf 1,7 Mrd. US-Dollar. Noch wichtiger ist, dass die Geschäftsführung die Marktchancen bis 2025 auf 91 Mrd. US-Dollar schätzt, was viel Potenzial für künftiges Wachstum lässt. Und da die Aktie mit dem 9,7-Fachen des Umsatzes gehandelt wird und damit fast die niedrigste Bewertung seit dem Börsengang 2019 aufweist, scheint jetzt ein guter Zeitpunkt zu sein, um in dieses angeschlagene Technologieunternehmen zu investieren.
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Dieser Artikel gibt die Meinung des Verfassers wieder, die von der "offiziellen" Empfehlungsposition eines Premium-Beratungsdienstes von Motley Fool abweichen kann. Eine Investitionsthese zu hinterfragen - selbst eine eigene - hilft uns allen, kritisch über Investitionen nachzudenken und Entscheidungen zu treffen, die uns helfen, klüger, glücklicher und reicher zu werden.
Dieser Artikel wurde von Trevor Jennewine auf Englisch verfasst und am 01.03.2022 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
Trevor Jennewine besitzt Okta. The Motley Fool besitzt und empfiehlt DocuSign, Okta und Zoom Video Communications.