Netflix-Aktie: Der schmale, einzige Grat
Das Management der Netflix-Aktie (WKN: 552484) hat für sich ein Ass im Ärmel. So möchte man die Streamer bergen, die bislang per Account-Sharing die Inhalte genießen, aber eben beim Umsatz nichts beisteuern. Das wiederum ist jedoch ein schmaler Grat, auf den man sich begibt.
Trotzdem gehört es zur Konzernstrategie, aus dieser Dunkelziffer neue Nutzer und Umsatzquellen zu erschließen. Aber es könnte auch gewisse Risiken geben. Welche Hebel man in der Hand hat, das wollen wir uns heute etwas näher ansehen.
Netflix-Aktie: Darum ein schmaler Grat
Im Endeffekt ist das Risiko mit Blick auf die Netflix-Aktie, dass das Management zu aggressiv bei diesen Plänen vorgeht. Sollte es derart ausgestaltet sein, dass sich sogar die Bestandsmitglieder von diesen Neuerungen belästigt fühlen, so könnte das das Wachstum verlangsamen. Ein No-Go, das es zu vermeiden gilt. Aber bevor es an die Brechstange geht, hat das Management offensichtlich leichtere Hebel, die man bedienen möchte.
So zum Beispiel einen Feldversuch in lateinamerikanischen Ländern. Hier möchte man das Account-Sharing relativ simpel brechen, indem man es legalisiert. Durch das Bezahlen eines kleineren Zusatzbeitrags ist es dann eine legitime Möglichkeit. Der Vorteil: Netflix erhält Umsätze und Wachstum. Allerdings sehen wir nicht, wie viele Streamer sich dann hinter einem Account verbergen. Ob dieser Feldversuch der heilige Gral ist? Abwarten.
Aber für die Netflix-Aktie gibt es auch andere Möglichkeiten. Das Management arbeitet daran, eine kostengünstigere, werbefinanzierte Variante womöglich noch in diesem Jahr zu starten. Dadurch wird zwar das TV-Erlebnis für voraussichtlich vier Minuten pro Stunde unterbrochen. Trotzdem: Es ist ein Preisargument, das hier geliefert wird. Ob es zieht und das Account-Sharing brechen kann, bleibt jedoch ebenfalls abzuwarten.
Im Endeffekt sind diese Konditionen für die Netflix-Aktie jedoch auch insgesamt ein schmaler Grat. Beide Schritte, um die Dunkelziffer für sich zu bergen, setzen nicht auf die Vollpreisvariante. Das bleibt ebenfalls ein Problem, das den durchschnittlichen Umsatz je Nutzer tangieren kann.
Ein guter Versuch …?!
Es ist gut, dass das Management der Netflix-Aktie versucht, diese Potenziale zu bergen. Aber der Weg ist an dieser Stelle ein wesentlicher Anteil des Ziels. Es muss gut umgesetzt werden. Schon heute erkennen wir jedoch, dass es gewisse Risiken gibt. Nicht nur das Vor-den-Kopf-Stoßen der zahlenden Bestandsmitglieder ist ein Problem. Nein, sondern eben auch das Umsatzpotenzial bei der Dunkelziffer. Warten wir ab, wie erfolgreich der Streaming-Pionier bei dieser Mission letztendlich sein wird.
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Vincent besitzt Aktien von Netflix. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.