ETFs: Krisen als Chance und 2 Fallstricke
ETFs können ein guter Weg sein, um auf einfache Art und Weise ein Vermögen aufzubauen. So sind breit gestreute physisch investierende Indexfonds meist die beste Wahl.
Beispielsweise ist der MSCI World Index seit 1970 von 100 auf 2.614 Zähler gestiegen. Dies entspricht einer Performance von 2.514 %. Aus 10.000 Euro wären im Laufe der Zeit stolze 261.400 Euro geworden (08.09.2022). Und auch diese Summe vermehrt sich im Laufe der Zeit immer weiter.
Wer also nach einem Einkommen sucht, das im Zeitverlauf immer weiter steigt, sollte mit dem Investieren beginnen und einfach dabeibleiben.
Fallende Kurse nutzen, um in ETFs einzusteigen
Krisen, wie aktuell, sind vorübergehend und deshalb die besten Einstiegsgelegenheiten. Wer beispielsweise 2002 bei etwa 785 Zähler in MSCI World ETFs einstieg, konnte sich schon wenige Jahre später über eine Vermögensverdopplung freuen.
Zwar gaben die Kurse 2008 noch einmal stärker nach, aber dafür folgte anschließend fast eine Kursverfünffachung und ein sehr lange andauernder Bullenmarkt.
Im März 2020 gab es während der Wirtschaftsschließungsmaßnahmen die nächste gute Einstiegsgelegenheit. Der MSCI World-Index fiel damals auf 1.602 Zähler. Auch danach folgte schnell eine Kursverdoppelung.
Wir sollten also die Krisen immer als Chance begreifen.
Zwei Fallstricke
Risiken entstehen mit ETFs immer nur dann, wenn die Gier überhandnimmt. Sie führt dazu, dass wir in vermeintliche Zukunftstrends investieren, die sich oft als Fehlanlage herausstellen. So standen im Jahr 2000 beispielsweise Technologe- und Biotech-ETFs hoch im Kurs. Kurze Zeit später verloren sie fast ihren gesamten Wert und erholten sich viele Jahre kaum.
Am Ende schnitten Anleger mit diesen heißen Themen deutlich schlechter ab, als wenn sie einfach den breiten Markt gekauft hätten.
Ähnlich verhält es sich mit gehebelten ETFs. Zunächst hört es sich sehr verlockend an, die zweifache Index-Performance zu erzielen. Doch am Ende verdoppeln sich damit auch die Risiken und häufig schneiden sie langfristig ebenfalls schlechter ab als einfach strukturierte ETFs.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Lyxor Daily LevDAX UCITS ETF (WKN: LYX0AD). Er versprach bei Auflage im Jahr 2006 die doppelte DAX-Rendite. Doch daraus wurde aufgrund der Konstruktion nichts. Heute liegt er mit circa 82,5 % unter der einfachen DAX-Performance, der seitdem mehr als 132 % zugelegt hat (08.09.2022).
Neben der schlechteren Performance kauften sich Anleger so nicht nur eine deutlich höhere Volatilität (Schwankungen), sondern auch höhere Risiken ein. Statt der Index-Aktien erwerben Anleger so eine Art Derivat, dass im Ernstfall auch den gesamten Wert verlieren kann.
Fazit
Bleibe also am besten bei einfach strukturierten, physisch investierenden und breit gestreuten ETFs, die den Gesamtmarkt abbilden. Es zahlt sich im Laufe der Zeit über eine gute Rendite und geringere Risiken aus.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten ETFs. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.