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Hier sind 4 Dinge, die Langzeit-Anleger niemals von sich geben sollten

Mehr als die Hälfte aller erwachsenen Amerikaner spielen an der Börse mit. Doch der Durchschnittsanleger tendiert dazu, über einen Zeitraum von einem Jahr bis hin zu mehr als zwei Jahrzehnten schlecher als der Markt abzuschneiden. Wie kann das sein? Dass viele ihren Erwartungen nicht standhalten können, liegt daran, dass sie ganz einfach nicht genug auf der hohen Kante haben, um in Investitionen dann einzusteigen, wenn sie sich lohnen. In erster Linie basiert dieses Phänomen jedoch auf reiner Psychologie. Wir selbst sind unser größter Feind.

Wir Menschen haben ein Talent dafür, Verhaltensweisen an den Tag zu legen, die unser kurzfristiges Überleben sichern. Jedoch haben nur wenige von uns die Weitsicht sowie ein Auge für das Große und Ganze, das man braucht, um sich an gute und langfristige Investitionen zu halten. Viele Anleger schwächen sich selbst durch ihre beschränkte und kurzsichtige Betrachtungsweise. Wenn du glaubst, dass du nicht zu diesen gehörst, lass dir einmal kurz durch den Kopf gehen, ob du schon mal eine oder mehrere der folgenden Dinge gedacht oder gesagt hast — und wenn dem so ist, solltest du in Erwägung ziehen, deine Sichtweise zu ändern, um so deine Chancen auf langanhaltenden Erfolg zu steigern.

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“Tasse mit Henkel” (und anderer technischer Trader-Jargon)

Über die letzten Jahre hinweg habe ich mit einer Vielzahl von technischen Tradern gesprochen und stehe in Verbindung mit Dutzenden (wenn nicht Hunderten) auf Linkedin, also soll dieses erste Statement in keinster Weise als respektlos gegenüber des Tradings aufgefasst werden. Nichtsdestotrotz ist es sehr wichtig, kurzfristiges Trading von langfristigem Investieren zu unterscheiden. Bei dem ersten handelt es sich um eine Art der Spekulation, die kaum etwas mit Geschäftsgrundlagen zu tun hat, während das letztere voraussetzt, eben diese Grundlagen zu durchleuchten, in der Gegenwart ebenso wie in der Zukunft.

Technisches Trading bringt sehr viel Fachjargon mit sich, welches sich bemüht, Kursmuster in der Willkürlichkeit der täglichen Bewegungen an der Böse zu finden. Der Mensch ist sehr gut darin, Muster aufzuspüren, sodass wir sie nicht allzu selten aus der Luft greifen, um uns zufällige Ereignisse zurechtzubiegen. Das ist ein psychologischer Trugschluss, auch genannt Wahrnehmungsverzerrung, oder Apophänie. Dies bringt einen ehrgeizigen Geist mit einer hohen Toleranz für Schwankungsfreudigkeit und Risiko dazu, zu spekulieren. Und die meisten Leute, die sich daran ausprobieren, setzen ihr Geld in den Sand.

Und trotzdem kann eine Investition genauso einfach sein, wie einen preiswerten Indexfond zu kaufen — hoffentlich einen, der auch Dividende abwirft — und daran jahrelang festzuhalten. Das ist weit weniger nervenaufreibend und sehr viel wahrscheinlicher, Gewinne für die meisten Menschen abzuwerfen. Fred Schwed Junior’s Buch “Und wo sind die Yachten der Kunden?” trifft eine klassische Unterscheidung zwischen diesen beiden Arten der Vermögensbildung: “Spekulation ist die Bemühung — wahrscheinlich fruchtlos — wenig Geld in viel umzuwandeln. Investition ist die Bemühung — welche zum Erfolg führen sollte — es zu vermeiden, viel Geld schrumpfen zu lassen.”

“Ich muss mein Geld innerhalb von zwei Monaten verdoppeln!”

Es gab schon so einige Freunde und Verwandte, die mich nach meiner Meinung hinsichtlich des Aktienmarktes fragten, und anhand der gestellten Fragen konnte man sofort erkennen, ob es sich bei demjenigen entweder um einen geduldigen Anleger oder einen kurzfristigen Spekulanten handelte. Jeder, der wissen möchte, wie man sein Geld innerhalb kürzester Zeit verdoppeln kann, fällt definitiv in die letztere Kategorie. Fragen wie diese demonstrieren nicht nur die fehlende Geduld, sondern auch ein falsches Verhältnis zwischen Ehrgeiz und Realität.

Wahrscheinlich gibt es Möglichkeiten, dein Geld in kurzer Zeit zu verdoppeln, besonders dann, wenn du wenig Geld und umso mehr Arbeitsmoral reinsteckst. Aber Leute, die ernsthaft danach fragen, wie sie ihr Geld an der Börse innerhalb mehrerer Monate verdoppeln können, sind in der Regel nicht an diesem Kurs interessiert. Sie wollen einfach nur spekulieren. Um diesen Gewinn zu erhaschen, könnten sie genauso gut in das nächstgelegene Casino gehen und es krachen lassen.

“Oh nein! Meine Aktie ist heute gefallen!”

Sogar der engagierteste Langzeit-Anleger kann in den täglichen Teufelskreis des Aktienmarktes gelangen. Ein Freund und ich haben nach langem hin und her vor sechs Monaten eine Aktie einer sehr schnell wachsenden Bank gekauft, mit der Absicht, sie mindestens ein paar Jahre zu halten. Oft bringt er das Thema wieder auf den Tisch, aber das tut er meist nur an schlechteren Tagen als an besseren. Die Aktie ist auf 75 % gestiegen seit wir sie gekauft haben, und ich denke, dass sie noch viel mehr zulegen wird auf lange Sicht gesehen, aber mein Freund sieht nur jeden einzelnen Verlust, auch wenn es nur 2 % sind.

Langzeit-Anleger orientieren sich gerne an Warren Buffet, wenn sie nach Inspiration eifern. Und nicht umsonst, denn er ist bekannt dafür, ein Händchen für gute Aktien in schlechten Zeiten zu haben. 1973 erwarb er Anteile der Washington Post und prompt ist sie um 25 % gefallen. Aber nur weil Buffett wusste, dass der reale Wert der Firma weit höher liegt, als das Unternehmen gehandelt wird, nahm er es mit Fassung: “Was wir noch vor einem Jahr für unglaublich günstig hielten, ist ein gutes Stück günstiger geworden indem der Markt die [Post] Aktie weit unter seinem Eigenwert bewertet.”

Buffet ist bekannt für seine Aussage: “Preis ist, was du bezahlst, [aber] Wert ist, was du erhältst”. Solange deine Berechnungen zeigen, dass der Preis deiner Aktie — ganz egal, ob es sich um einen billigen Dividendenwert, der zu Discountpreisen gehandelt wird oder eine wachstumsstarke Aktie mit hohem Potential handelt — unter dem liegt, was du für den realen Wert hältst, so gibt es keinen Grund, in Panik zu verfallen wegen eines Verlustes, ob es nun 2% oder 20% sind.

“Und so wird es kommen.”

Jeder, der dir erzählt, dass er mit absoluter Sicherheit weiß, dass etwas in der Zukunft passieren wird, verfügt entweder über Insiderinformationen oder hat eine Zeitmaschine. Wir können spekulieren, vorhersagen oder die Möglichkeiten abwägen, dass etwas eintreten könnte, aber keiner kann wirklich wissen, was passieren wird. Jeder, der absolute Sicherheit in seiner Position vorgaukelt — ganz gleich, ob es den Aktienmarkt, die Politik, Wissenschaft oder irgendetwas betrifft — klammert sich in der Regel an veraltete Ideale, während die Welt sich weiter dreht.

Die Welt kann uns alle aus heiterem Himmel überraschen, ganz gleich, wie begründet unsere Vorhersagen und wie zahlreich unsere Informationen sein mögen. Begriffe wie “dürfte” und “kann” und “könnte” werden auch gerne “Wieselwörter” genannt, da sie vagen Vermutungen den Anschein von Bestimmtheit verleihen. Aber dies sind die einzigen Begrifflichkeiten, die wir benutzen können, um eine Zukunft zu beschreiben, die wir nicht vorhersehen können. Große Anleger wissen, dass nichts in Stein gemeißelt ist und sind stets bemüht, ihre Ansichten zu ändern, wenn triftige Beweise zu Tage kommen.

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Dieser Artikel wurde von Alex Planes auf Englisch verfasst und wurde am 24.11.2014 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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