Hier ist der eine K+S Aktie Rückblick, den du lesen musst
Die K+S AG (FRA:SDF)(ETR:SDF) spürte die Auswirkungen des Paukenschlags von 2013 – die Auflösung des Exportkartells zwischen Uralkali OAO und Belaruskali – bis weit in 2014 hinein. Der Tiefpunkt am Kalimarkt wurde Mitte 2014 allerdings erreicht. Auch der steigende US-Dollar und die Fortschritte beim Kostensenkungsprogramm trugen zu einem sehr erfreulichen Jahr 2014 für K+S bei. Nur die Werra sorgt weiterhin für etwas Kopfschmerzen, obwohl eine Lösung des Problems gefunden schien.
Umsatz und Gewinn unter Vorjahresniveau
Allerdings ist das keine große Überraschung. Bereits im Geschäftsbericht 2013 kündigte das Management an, dass es einen Umsatz in 2014 erwartet, der „moderat unter“ dem von 2013 liegt und einen Gewinn, der „signifikant unter“ dem von 2013 liegt. Als Hauptgrund wurden die fallenden Kalipreise angegeben.
Im Bericht zum dritten Quartal kündigte das Management dann zwar eine positive Entwicklung über das Jahr gesehen an, trotzdem werden Umsatz und Gewinn weiterhin unter Vorjahresniveau liegen.
2014 (erwartet laut Q3 Bericht) | 2013 | |
Umsatz | 3,7 Mrd. bis 3,9 Mrd. Euro | 3,95 Mrd. Euro |
Gewinn | 330 Mio. bis 380 Mio. Euro | 435 Mio. Euro |
Der Kalimarkt scheint den Tiefpunkt erreicht zu haben
Der Hauptgrund für die sinkenden Einnahmen ist der enorme Preisdruck am Kalimarkt, der 2013 verstärkt wurde, als sich Uralkali OAO entschloss, das Exportkartell mit Belaruskali aufzulösen und seine Kaliproduktion zu erhöhen. Der Kalipreis sank bis Ende Oktober 2014 auf ein Mehrjahrestief von rund 300 US-Dollar pro Tonne und lag damit bei etwa einem Drittel des Preises von vor fünf Jahren.
Allerdings hat sich der Preis auf diesem niedrigen Level stabilisiert, so zumindest erwartete es das K+S Management im Bericht für das dritte Quartal – und danach sieht es immer noch aus.
Die Aufwertung des Dollars spielt K+S in die Karten
Zum Vorteil von K+S sind die Entwicklungen am Devisenmarkt. Da Kali in US-Dollar gehandelt wird, profitiert K+S vom starken Dollar, der laut Yahoo Finance von Anfang Januar bis Anfang Dezember rund 10 % gegenüber dem Euro zugelegt hat. Dies wird sich positiv auf die Ergebnisse des Jahres 2014 auswirken.
Fortschritte beim „Fit for the Future” Programm wie erwartet
Aufgrund des Preisdrucks am Kali- und Salzmarkt, führte K+S im November 2013 das Kostensenkungsprogramm „Fit for the Future“ ein, mit dem bis 2016 500 Mio. Euro eingespart werden sollen. 150 Millionen davon sollten bereits 2014 erreicht werden. Dieses Ziel wurde im dritten Quartal bereits um 70 % erreicht, K+S ist also auf einem guten Weg, seine eigenen Erwartungen hier zu erfüllen.
Fortschritte beim „Legacy Project“ wie erwartet
Das „Legacy-Projekt” ist eine Kali-Produktionsstätte in Kanada, die die gegenwärtige Produktionskapazität bis zum Jahr 2017 um 27 % erhöhen soll. Die hohen Kapitalaufwendungen sorgen für einen starken Anstieg des Investitionsaufwands.
2014 (erwartet laut Q3 Bericht) | 2013 | |
Investitionsaufwand | 1.100 Millionen Euro | 742,5 Millionen Euro |
Anfang des Jahres wurde die erste Testhöhle für die Extraktion von kalihaltiger Lauge fertiggestellt und die neue Hauptverwaltung für K+S Kanada im September eröffnet. Damit liegt K+S bei der Entwicklung des Projekts im Plan, so dass das Management weiterhin erwartet, die Produktion im Sommer 2014 starten zu können.
Der Fall Werra scheint noch nicht endgültig geklärt zu sein
Bei der Kaliproduktion entsteht als Abfallprodukt Kalilauge, die entsorgt werden muss. Das geschieht bei den drei Bergwerken von K+S in Hattorf, Unterbreizbach und Wintershall, indem die Lauge in den Fluss Werra geleitet wird – was dazu führt, dass die Werra einer der am meisten salzhaltigen Flüsse in Europa ist. Das wiederum rief die Landesregierung Hessen auf den Plan.
In Verhandlungen mit der Hessischen Landesregierung konnte K+S Ende September Erfolg vermelden. Es wurde ein Vierphasenplan erarbeitet, bei dem K+S bis 2028 400 Millionen Euro zur Reduzierung des Problems investieren soll. Für K+S war dies ein gutes Ergebnis, welches ohne Probleme aus dem operativen Cash-Flow finanziert werden könnte – insbesondere, da die ersten Investitionen erst in 2018 anfallen, wenn das Legacy Projekt längst läuft.
Allerdings stellen andere betroffene Bundesländer diesen Plan in Frage. Es wären keine guten Neuigkeiten für K+S, wenn dieses Fass wieder aufgemacht wird.
K+S Investoren können nach 2014 wieder optimistischer in die Zukunft blicken
Anfang 2014 war die Unsicherheit am Kalimarkt noch sehr groß. Diese scheint nun beseitigt. Auch, wenn es mit den Kalipreisen nicht sofort wieder nach oben gehen sollte – das Legacy Projekt wäre bei den jetzigen Preisen in 2016 profitabel. Die gesenkten Kosten sollten zu einer Steigerung der Profitabilität führen – und der starke US-Dollar unterstützt diese Entwicklung noch. Einzig, dass der Fall Werra noch einmal aufgemacht werden könnte, sorgt weiterhin für größere Bauchschmerzen.
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Bernd Schmid besitzt Aktien von K+S. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.