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Ist die neue Hero 5 GoPro Incs Rettung?

Die Aktien des Action-Kamera-Herstellers GoPro (NASDAQ:GPRO) (ETR:5G5) sind nach ihrem 52-Wochen-Höhenflug um fast 60% gefallen. Grund: Bedenken über die Bewertung, Konkurrenz und Zukunftspläne. Kann die neue Kamera Hero 5 den Investoren das Vertrauen zurückgeben? Oder ist es dafür jetzt zu spät?

 

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Quelle: GoPro.

Was wir über die Hero 5 wissen

Aktuelle Gerüchte besagen, dass die Hero 5 eine 2800 mAh-Batterie hat, in der Lage sein wird, 8K-Video aufzunehmen und bis 60 Meter wasserdicht sein wird. Es ist noch nicht ganz klar, welche Framerate das 8K-Video haben wird, aber es wird gemutmaßt, dass sie in der Lage sein wird, 4K-Video bei 20 fps und 1080p-Video bei 120 fps aufnehmen zu können. Kurze Gegenüberstellung: GoPros bisheriges Flaggschiff Hero 4 Black hat eine 1160 mAh-Batterie, kann 4K-Vido bei 30 fps aufnehmen und ist bis zu 40 Meter wasserdicht.

Ganz wie die Hero 4 wird auch der Nachfolger in Silber und in Schwarz angeboten werden, und das zum Preis von 400 bis 500 USD. Der Launch wird Ende des Jahres erwartet.

Wer braucht überhaupt eine 8K-Action-Kamera?

Für den einfachen User wären die Specs der neuen Hero quasi eine Verschwendung.

8K-Videos müsste man idealerweise auf 8K-Fernsehern betrachten, die ebenfalls Ende des Jahres auf den Markt kommen. Allerdings ist nicht zu erwarten, dass die Fernseher gleich viel Absatztraktion bekommen. 4K-Fernseher konnten der Forscher von DisplaySearch zufolge im Jahr 2014 lediglich 20% aller TV-Verkäufe ausmachen. Und Inhalte werden auch erst seit Kurzem in 4K angeboten.

Weiterhin benötigen Videos in 8K enormen Speicherplatz. Auf GoPros Hero 4 benötigt ein neunminütiger Film bei 4K und 30 fps ganze 4 GB Speicherplatz. Da ein 8K-Video noch größer wäre, müsste ein User für die Hero 5 eine sehr große SD-Karte mitbestellen – und darüber hinaus über einen Top-Rechner zur Datenbearbeitung und Konvertierung für die Onlinebereitstellung verfügen.

Hat GoPro überhaupt noch Platz für Innovationen?

Ganz einfach: GoPros Geräte nehmen Videos auf, deren Auflösung nicht unbedingt dem Betrachten am Fernseher oder Online zuträglich sind.

Damit macht sich GoPro verwundbar gegenüber den Konkurrenten wie Sony, HTC, Xiaomi, Kodak und Polaroid, die allesamt günstigere Actionkameras als GoPro im Sortiment haben. Allen Konkurrenten ist ein Ziel gemein: Dass sie über Specs verfügen, die „gut genug“ sind und damit GoPro Kunden abgraben.

So kann Xiaomis Yi Action Camera – die gerade einmal 65 USD kostet – Video bei 1080p und 60 fps aufnehmen, dazu noch Fotos mit 16 Megapixel. Im Vergleich: GoPros einfachste Hero kostet immer noch 129 USD und nimmt Video bei 1080 p und 30 fps auf und schießt Fotos mit gerade einmal 5 Megapixel.

Xiaomi Yi Action Camera. Quelle: Xiaomi.

Gute und schlechte Nachrichten

Die guten Nachrichten zuerst: All diese Konkurrenten konnten GoPro im vergangenen Jahr keinen merklichen Schaden zufügen. Im letzten Quartal stieg GoPros Umsatz um 75% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, das Nettoeinkommen ging um 267% nach oben. Die Bruttomarge wuchs von 42% auf 48%.

Doch der sich ändernde Markt ist nur schwer zu ignorieren. Wenn also GoPros Flaggschiff an die Decke stößt und Konkurrenten das untere Marktsegment abgrasen, könnte man schnell beim Stagnieren ankommen. Wenn die günstigeren Konkurrenten große Märkte wie China erobern, könnte es GoPro schwer fallen, dort Anschluss zu finden.

GoPro erkennt die Gefahr

Als Antwort darauf stellt sich GoPro mit gleich zwei Strategien zur Verteidigung auf.

Zuerst einmal steht der Name GoPro für einen ganzen Markt. Der Wiedererkennungswert der Marke ist derart, dass man mittlerweile alle Action-Cams als „GoPros“ bezeichnet, günstige Mitbewerber zur Differenzierung als „Fake GoPros“. GoPro selber hilft dieser Entwicklung aktiv nach, unter anderem mit dem GoPro Network, das User- wie auch Profi-Content auf YouTube, Roku, Microsofts Xbox Live und anderen Plattformen bereit stellt.

Zweitens könnte GoPro später im Jahr auch Dronen für Jedermann auf den Markt werfen. Das Forschungsinstitut Teal Group schätzt, dass die Ausgaben für Dronen weltweit im nächsten Jahrzehnt von 6,4 Milliarden USD auf 11,5 Milliarden USD steigen könnte. „Jedermann-Dronen“ könnten 11% des Umsatz ausmachen. GoPro sieht sich behördlichen Problemen ausgesetzt, aber dennoch könnte dieser Markt dafür sorgen, dass das Unternehmen breiter aufgestellt ist.

Das Urteil

Obwohl man sich Mühe gibt, vom Hauptgeschäft weg mehr Vielfalt anzubieten, erscheint die nahe Zukunft von GoPro ungewiss. Auch nach dem steilen Abstieg wird die Aktie 45-fach unter den Einnahmen gehandelt. Wenn die Gerüchte über die Specs der Hero 5 zutreffen, könnte GoPro Probleme haben, seine bestehenden Kunden von einem Upgrade zu überzeugen. GoPro könnte die Preise senken, um konkurrenzfähig zu sein, was natürlich für die Gewinnspanne nicht gerade rosig ist.

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The Motley Fool empfiehlt GoPro. Dieser Artikel wurde am 25.3.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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