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Elon Musk: Teslas Ladestationen werden „quasi überall“ zu finden sein

Wenn du den Elektroauto-Herstellern Tesla Motors (NASDAQ:TSLA) (ETR:TL0) folgst, dann wirst du bereits von den sogenannten „Superchargern“ gehört haben. Darunter versteht man ein rapide wachsendes Netz an Ladestationen, das Autoreisen mit dem Model S in den USA, Kanada, Europa, Australien, China und Japan ermöglicht. Diese Ladestationen bedeuten für Model-S-Besitzer oder Kaufinteressenten einen starken Reiz, da diese Stationen in der Lage sind, bis zu 120 Kilowatt Gleichstrom in die Batterie zu pumpen. Mittlerweile befindet sich bereits 90% der US-Bevölkerung nicht weiter als 250 Kilometer von einer Supercharging-Station entfernt und hat damit Zugang zum landesweiten Supercharger-Netzwerk.

Was dir vielleicht nicht ganz so präsent ist ist Teslas neueres und noch schneller wachsendes Netzwerk: das „Destination Charging“. Dieses Netzwerk ist frischer konzipiert und weniger weit verbreitet als die Supercharger, und deswegen hat man nicht unbedingt beide Augen auf den Auswirkungen. Doch jüngste Aussagen von Tesla-CEO Elon Musk sowie einer Betrachtung des Netzes der Destination Charger und ihrer großen Expansion könnten Aufschluss darüber geben, was dieses Netz in den kommenden Jahren für eine enorme Bedeutung haben könnte. Die Reichweite dieser Vision könnte eien noch größere Story werden: Tesla will nicht nur einfach, dass das Aufladen der Batterie so komfortabel wie Benzin zapfen wird, sondern will, dass es noch einfacher wird.

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Teslas Netzwerk an Ladestationen. Große rote Symbole bedeuten Supercharger-Stationen. Kleine rote Symbole stehen für Destination Charging. Bildquelle: Tesla.

Im Folgenden findest du alles Wichtige über Teslas Destination Charging Netz sowie relevante Infos darüber, wie Tesla das Laden so einfach wie 1 plus 1 machen will.

Was versteht man unter Destination Charger?

Teslas Vision zum einfachen Laden besteht zukünftig aus drei wichtigen Aspekten. Laden zuhause, Supercharging und Destination Charging. Das Laden zuhause ermöglicht alltägliches Fahren, Supercharging macht Fahren im Elektroauto über weite Strecken möglich und Destination Charging sorgt dafür, dass Fahrer an Orten laden können, die sie nur besuchen oder an denen sie sich für einen längeren Zeitraum aufhalten – dazu zählen Hotels, Shopping Center und Restaurants.

Teslas Plan für einfaches Laden. Bildquelle: Tesla Motors.

 

Die Destination Charger nutzen Teslas Wandkonnektoren. Mit 208 bis 250 Volt können sie binnen einer Stunde für bis zu 93 Kilometer Reichweiter sorgen, wenn das Model S mit einem zweiten, zusätzlichen Ladegerät an Bord ausgestattet ist. Ein Model S ohne dieses zusätzliche Ladegerät erhält immerhin noch 46 Kilometer Reichweite in einer Stunde. Natürlich sind diese Zahlen nicht so beeindruckend wie jene bis zu 210 Kilometer Reichweite, die Supercharger in gerade einmal 20 Minuten liefern, dennoch ist es eine nette Versorgung während man im Restaurant isst oder Einkäufe in der Mall erledigt. Während einer Nacht im Hotel reicht es sogar für einen vollen Ladevorgang.

Teslas Pläne für Destination Charging

Obwohl man bereits im zweiten Quartal 2014 damit angefangen hat, Destination Charger zu verbreiten, hat das Unternehmen doch erst in den letzten Monaten einen Einblick darin gewährt, wie ambitioniert diese Pläne doch tatsächlich sind. Nicht nur, dass man die Destination Charger weit verbreiten will – das Ganze soll auch noch sehr schnell über die Bühne gehen.

Bei der Pressekonferenz der vorletzten Woche ging es um ein Software Update, das sich um die Reichweite kümmern soll. Dabei ließ Elon Musk verlauten, dass Destination Charger „quasi überall“ zu finden sein sollen. Langfristig, so Musk, sollen auf jeden Supercharger zehn Destination Charger kommen.

Musk nahm auch di Gelegenheit der Pressekonferenz wahr, um zu erklären, wie er kostenfrei Wandkonnektoren aufstellen will:

“Ich hätte erwähnen sollen, dass wir ein Programm am Laufen haben, mit dem wir jedes Hotel oder Restaurant mit Model-S-Besitzern als Gästen kostenfrei mit Wandkonnektoren ausstatten, solange die Ladestation an einer gut sichtbaren und gut zugänglichen Stelle des Gebäudes angebracht wird.”

Dieses Programm gibt es Musk zufolge bereits seit mehreren Monaten.

Destination Charger wachsen scheinbar exponentiell. Im August 2014 gab es weltweit gerade einmal 106 Stationen. Im Januar waren es ungefähr 350. Vorletzte Woche konnte Tesla berichten, dass man mittlerweile 902 Stationen habe – 429 in Nordamerika und 473 im Asia-Pazifik-Raum. In allen Stationen zusammen gibt es insgesamt 1.645 Wandkonnektoren.

Tesla bestätigte gegenüber Fool.de, dass man weiterhin jeden Tag neue Destination Charger aufstellen würde. Im Aktionärsbrief wurde deutlich, dass man das Programm im Q2 nach Europa bringen würde.

Um das in die richtige Perspektive zu bringen: Derzeit kommt auf jeden Supercharger zwei Destination Charger.

Win-Win-Wirtschaft

Die Installation von Wandkonnektoren ist für Tesla genauso wichtig wie für die betroffenen Geschäfte.

Es ist nicht ganz klar, was genau so ein Wandkonnektor Tesla kostet, aber der Preis ist wahrscheinlich bloß nominal. Das Unternehmen verlangt für einen Wandkonnektor auf seiner Website 750 USD. Der Wertzuwachs für Besitzer oder Kaufinteressenten eines Model S, den ein quasi verschenkter Wandkonnektor bringt, ist sicherlich weitaus größer.

Welche Kosten aber kommen auf die Geschäfte zu, die die Wandkonnektoren ihren Gästen und Kunden zur Verfügung stellen? Für die Stromversorgung entstehen Kosten zwischen 500 USD und 10.000 USD, je nach Aufwand der Installation. Danach sind die Pro-Kopf-Kosten sicherlich erschwinglich. Stromkosten sind von Bundesstaat zu Bundesstaat verschieden, im US-Durchschnitt aber bei 0,12 US-Cent pro Kilowattstunde. Unternehmen, die also ein Laden über Nacht anbieten, würden für eine Reichweite von 320 Kilometern 8 USD bezahlen. Während eines neunzigminütigen Aufenthalts in einem Restaurant oder einem Einkaufszentrum können Model-S-Fahrer eine Reichweite zwischen 70 und 140 Kilometern „erladen“ – je nachdem, ob das Model S mit einem zweiten Ladegerät ausgestattet ist. Das würde die Anbieter zwischen 1,80 und 3,60 USD kosten.

Ich habe bei zwei Unternehmen nachgehakt, die sich dazu entschieden haben, Destination Charger anzubieten. Marcus Hotels von Marcus Corp (NYSE:MCS) und Select Registry, ein Marketing-Programm, das ein Portfolio von mehr als 300 unabhängig betriebenen Bed&Breakfasts betreut.

„Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass eine Ladestation sich finanziell rentiert“, sagt Marcus Hotels COO Joseph Khairallah. Dreizehn der 20 Hotels der Gruppe haben mittlerweile Wandkonnektoren eingebaut.

Ein Model S lädt am The Garland Hotel in North Hollywood, das mit zur Marcus-Gruppe gehört. Quelle: Marcus Hotels.

Khairallah sagt, dass die Konnektoren pro Hotel wahrscheinlich nicht mehr als 3.000 USD kosten. Wenn man seinen Gästen nun kostenfrei Strom für ihre Tesla-Fahrzeuge zur Verfügung stellt, dann ist das ein weiterer positiver Touchpoint in einer ganzen Reihe an Annehmlichkeiten, die die Hotelgruppe gerne anbietet. Außerdem ist eine Zusammenarbeit mit Tesla auch für das Image nicht verkehrt, vermittelt Innovation und Tech-Affinität.

Langfristig haben Marcus Hotels, sagt Khairallah, auch ein Auge auf die Entwicklung der Solar-Energie, von der er erwartet dass sie in Zukunft dabei hilft, die Energiekosten für seine Hotels zu verringern.

Um auch einmal die Sicht kleinerer Unternehmen zu zeigen, habe ich mit der Marketingdirektorin von Select Registry gesprochen, Renee Flowers. Die unabhängig betriebenen Gasthäuser, B&Bs und kleinen Hotels, die von Select Registry unter die Fittiche genommen werden, sind gerade dabei ganz bewusst Destination Charger zu installieren. Bereits die Hälfte hat sich zu dem Schritt entschieden. Flowers erklärt, dass in ihrem Portfolio von Häusern, die einen rigorosen, 200 Punkte umfassenden Qualitätsstandard erfüllen müssen, die Chance auf mehr Gäste mit Tesla Model S gewahrt werden will. Man will damit einen noch besseren Service bieten. Darüber hinaus erfüllen viele Besitzer eines Tesla Model S die genaue Beschreibung als typische Gäste, die sich gerne für kleine und unabhängig betriebene Hotels und Gasthäuser entscheiden.

Peter McLaren ist Mitbesitzer eines B&B in Warren, Vermont. Er sagte gegenüber The Motley Fool, dass er sich freue, seinen Gästen Destination Charging bieten zu können.

„Jetzt, da es die Schnellladefunktion gibt, können unsere Gäste den Wagen für die Rückfahrt laden, während sie unsere Gastfreundschaft genießen. Wir sind ein „Green Hotel“ im Green Mountain State Vermont, und wir wollen dazu beitragen, dass sich beim Reisen die Emissionen verringern.“

„DR TESLA“ aus New Jersey lädt am West Hill House B&B in Warren, Vermont. Bildquelle: West Hill House B&B.

Um zu verdeutlichen, wie das Destination Charging noch größere Bequemlichkeit für Besitzer des Model S bietet, erzählt McLaren, dass neulich ein Gast aus Toronto auf dem Weg nach Maine im West Hill House B&B gehalten habe. Das Laden im West Hill House ermöglichte erst die Reise für den Kanadier.

Unternehmen mit Destination Charger könnten bald einen Geschäftszuwachs bekommen, da Tesla das neue Software-Update bereitstellt. Mit der Version 6.2 werden Destination Charger ebenso wie Supercharger im Navi des Model S angezeigt.

Das große Ganze

Destination Charging und Teslas Bereitschaft, so schnell und effektiv ein Netzwerk aufzubauen zeigen, wie einfach es doch ist, die richtige Infrastruktur für Elektroautos zu bauen – zumindest, wenn diese eine Reichweite von 330 Kilometern und mehr haben. Selbstverständlich expandieren zeitgleich auch Teslas Supercharger. Im Jahr 2014 gab es einen fünffachen Zuwachs.

Infographik-Quelle: Tesla Motors.

 

Die rapide Expansion von Teslas Ladestationen-Netz wird zunehmen. Das Ziel ist, dass auf jeden Supercharger 10 Destination Charger kommen – und Tesla arbeitet dieses Jahr daran, noch mehr Supercharger-Stationen zu bauen. Für 2015 ist eine Verdoppelung des bestehenden Supercharger-Netzes geplant. Bei der Pressekonferenz der vorvergangenen Woche teilte Tesla mit, dass man lange Wartezeiten an den Stationen vermeiden will, indem man die Stationen derart baut, dass sie auf Peak-Zeiten ausgerichtet sind.

Das wichtigste an der Lade-Lösung hat selbstverständlich gar nichts mit der Infrastruktur zu tun. Wie dir jeder Besitzer eines Model S sagen kann, wird das meiste Laden in den eigenen vier Wänden vorgenommen. Die Batteriekapazität ist ausgerichtet auf 330 bis 430 Kilometer, und damit hat Tesla von Anfang an dafür gesorgt, dass Außer-Haus-Laden lediglich auf langen Strecken fern der Heimat notwendig wird.

Teslas Ziel ist es, im Jahr 2020 500.000 Fahrzeuge auszuliefern. 2014 waren es noch 32.000. Das wird ein hartes Stück Arbeit, selbst mit Hilfe des geplanten Model 3. Gut jedoch zu wissen, dass ein Netz an Ladestationen keine Hürde darstellen wird. Im Gegenteil: Die Möglichkeit, beim Schlafen, Essen und Einkaufen zu laden, könnte einen weiteren Anreiz darstellen, sich für ein Elektroauto zu entscheiden.

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The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Tesla Motors. Dieser Artikel erschien am 25.3.2015 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser and der Diskussion teilnehmen können.



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