Macht Microsoft BlackBerry kaputt?
Bisher hat CEO John Chen beim Wandel von BlackBerry Ltd. (TSX:BB) (NASDAQ:BBRY) (FRA:RI1) fantastische Arbeit geleistet. Als er Ende 2013 das Steuer übernahm, gab es ernsthafte Bedenken, ob das Unternehmen überlebt. Chen hat jedoch die Kosten erfolgreich gesenkt und das Unternehmen neu ausgerichtet. Heute sind die Sorgen nicht mehr so groß, wie damals.
Nun beginnt daher der nächste Schritt bei der Erholung von BlackBerry. Dieser umfasst die Stabilisierung des Umsatzes. Um dies zu erreichen, hofft Chen, die softwarenahen Verkäufe auf 500 Millionen USD pro Jahr zu steigern. Dies ist ein großes Ziel, wenn man bedenkt, dass die Zahlen immer noch unter 250 Millionen USD liegen.
Zudem wurde diese Herausforderung durch Microsoft (NASDAQ:MSFT) (FRA:MSF) noch härter.
Ein neues Angebot
BlackBerrys Softwareambitionen liegen im Mobile Device Management (MDM). Dies hilft Unternehmenskunden dabei, die Handys und Tablets von Angestellten zu verwalten. MDM ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen und ist gegenwärtig eine 4 Milliarden Dollar-Branche.
Ende März kündigte Microsoft an, dass verschiedene MDM-Funktionen ohne Aufpreis in Office 365 Enterprise integriert werden. Was bedeutet dies? Wenn du ein kleines bis mittleres Unternehmen und bereits Kunde von Microsoft bist, dann kannst du grundlegende MDM-Dienste kostenlos erhalten. Das i-Tüpfelchen ist, dass MDM voll in Office 365 integriert ist und damit leicht von den Administratoren verwaltet werden kann.
Bereits ausreichend Wettbewerber
Als ob dies für BlackBerry nicht bereits schlimm genug wäre, ist der MDM-Markt deutlich wettbewerbsintensiv geworden und die Preise sind gesunken. Laut einer Schätzung ist der Preis pro Gerät von 150 USD im Jahre 2010 auf 30 USD im Jahre 2013 gefallen. Es ist wahrscheinlich, dass diese Zahl weiter sinkt. Selbst Google Inc. hat sich bereits ins MDM-Getümmel gestürzt.
Es ist daher nicht überraschend, dass Microsoft seine MDM-Dienste kostenlos anbietet; es gibt ja eh nicht viel zu holen. Außerdem kann MDM als Türöffner für lukrativere Angebote dienen.
Schlechte Neuigkeiten für BlackBerry
Dies ist das letzte, was BlackBerry braucht. Investmentbanken wie Morgan Stanley und Goldman Sachs behaupten, dass das MDM-Angebot von BlackBerry nicht gut angenommen wird. Dies wird durch die Zahlen gestützt. Der Softwareumsatz des Unternehmens liegt unter den Erwartungen. Das Ziel von Herrn Chen, 500 Millionen USD durch Software einzunehmen, scheint nur ein Luftschloss zu sein.
Es gibt jedoch eine Sache, die für BlackBerry spricht: Es ist der Führer in Sachen Sicherheit. Mit immer mehr Cyberattacken darf dieser Vorteil nicht unterschätzt werden. Allerdings ist Microsoft deutlich größer als BlackBerry. Schon allein die Größe könnte daher die Vertrauenslücke überbrücken. Mit anderen Worten, ich glaube nicht, dass Microsoft als riskantes Unternehmen angesehen wird, mit dem man keine Geschäfte machen sollte.
Investoren sollten daher bei BlackBerry trotz der Erfolge von Herrn Chen sehr aufmerksam sein. Was mich angeht, denke ich, dass die Aktie noch zu riskant ist, um sie jetzt zu kaufen.
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The Motley Fool besitzt Aktien von Google (A-Aktien) und Google (C-Aktien).
Dieser Artikel wurde von Benjamin Sinclair auf Englisch verfasst und am 06.04.2015 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.