Warum Twitter im April um 23% gefallen ist
Was?
Die Aktien des Mikrobloggingdienstes Twitter (NYSE:TWTR) (ETR:TWR) (FRA:TWR) sind laut S&P Capital IQ im April um 22,8% gefallen. Der Grund war, dass die Sorgen um das Umsatzwachstum den positiven Bericht hinsichtlich der finanziellen Lager überwogen. Die Sache wurde noch verschlimmert, da die Informationen über die Einnahmen aus Versehen von der Plattform Selerity noch vorzeitig bekannt gegeben wurden.
Na und?
Es scheint, als ob der angeschlagene CEO Dick Costolo keine Atempause bekommt. Das Unternehmen veröffentlichte einen Non-GAAP Gewinn pro Aktie von 0,07 USD gegenüber den von Analysten erwarteten 0,04 USD pro Aktie. Auf einer bereinigten EBITDA-Basis, welche eine wichtige Kenngröße für Twitterbeobachter ist, schlug sich das Unternehmen besser als erwartet, indem es 104 Millionen USD vorwies. Die Schätzung dafür lag bei 94 Millionen USD. Darüber hinaus steigerte das Unternehmen die Zahl der monatlich aktiven Nutzer (MAUs) um 5% gegenüber dem Vorquartal auf 302 Millionen Nutzer. Dies ist ein beachtlicher Zuwachs im Vergleich zu den 1,4% des vorangegangenen Quartals.
Die Jahresaussicht des Unternehmens blieb jedoch in vielen Punkten hinter den Erwartungen zurück. Für den Umsatz erwartet Twitter zwischen 2,17 Millionen USD und 2,27 Millionen USD. Dies ist 4,9% weniger als die vorangegangenen Zahlen von 2,32 Millionen USD bis 2,35 Millionen USD. Das bereinigte EBITDA wurde um 7,1% nach unten korrigiert. Der Kurs schloss daraufhin am kommenden Tag mit 18% Verlust, da die Investoren die Aktie scharenweise verkauften.
Und nun?
Das vielleicht größte Problem bei den Einnahmen von Twitter ist die Tatsache, dass sie vor dem offiziellen Veröffentlichungstermin bekannt gegeben wurden. Selerity veröffentlichte die Einnahmen 15:07 Uhr und damit eine Stunde vor dem eigentlichen Veröffentlichungstermin. Obwohl die Veröffentlichung die Schuld der NASDAQ-Tochter Shareholder.com (hier wird die Investor-Relations-Seite von Twitter gehostet) ist, scheint es die Annahme zu bestätigen, dass Twitter nicht besonders gut geführt wird.
Da diese Panne irgendwann in Vergessenheit geraten wird, entscheidet sich Twitters Zukunft an der Fähigkeit, seine Nutzerbasis auszubauen und diese zu monetarisieren. Im Moment experimentiert das Unternehmen bei der Monetarisierung an vielen Fronten. Obwohl Twitter die Erwartungen der Analysten nicht erfüllt hatte, steigt der Umsatz um 74% gegenüber dem Vorjahr. Wenn es dem Unternehmen gelingt, seinen Umsatz weiter so gesund wachsen zu lassen, kann der kurzfristige Pessimismus eine gute Kaufgelegenheit sein.
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The Motley Fool empfiehlt Apple und Twitter. The Motley Fool besitzt Aktien von Apple und Twitter.
Dieser Artikel wurde von Jamal Carnette auf Englisch verfasst und am 05.05.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.