Die bessere Dividenden-Aktie: Pfizer oder GlaxoSmithKline?
Dividendenaktien sind zweifellos mächtige Anlageformen, die Erträge über einen langen Zeitraum deutlich steigern können. Aber es ist alles andere als ein Kinderspiel, die richtigen Dividenden-Aktien für dein Portfolio auszusuchen. Innerhalb des Gesundheitssektors sind Pfizer (NYSE:PFE) (FRA:PFE) und GlaxoSmithKline (NYSE:GSK) (FRA:GS7) (ETR:GS7) zwei beliebte Dividendenaktien, da sie starke Marken und eine lange Geschichte des Dividendenwachstums vorzuweisen haben und eine überdurchschnittlich hohe Rendite abwerfen. Betrachten wir, welche Aktie die bessere zukunftsorientierte Langzeitperspektive bietet.
Pfizers Umschwung kommt jetzt so richtig in Fahrt
Der Verlust ehemaliger äußerst umsatzstarker Medikamente wie Lipitor macht dem großen Pharmaunternehmen nun seit einiger Zeit schwer zu schaffen. Beispielsweise fiel im ersten Quartal 2015 der Gesamtumsatz größtenteils aufgrund sinkender Verkaufszahlen etablierter Produkte um 4 % zum Vorjahr. Folglich ist der Aktienkurs des Unternehmens im Vergleich zu seinen Mitstreitern im letzten Jahrzehnt hinter den Erwartungen zurückgeblieben:
Jedoch ist für den Arzneimittelhersteller Besserung in Sicht. Der Erfolg des Blockbuster-Pneumokokkenimpfstoffs Prevnar 13 (gegen Lungenentzündungen) und die jüngste Arzneimittelzulassung für ein Medikament namens Ibrance zur Behandlung von Brustkrebs haben innerhalb des innovativen Produktgeschäfts des Unternehmens zu einem organischen Wachstum geführt.
Pfizer hat zudem in die Zusammenarbeit mit seinem Partner Merck KGaA im Bereich der Immunonkologie investiert, die bereits 2017 neue Zulassungen hervorbringen könnte.
Der Schlüssel wird jedoch in der Vorgehensweise des Managements zur Abwendung des Trends der zunehmenden Verluste im Geschäft bestehender Produkte liegen, dessen Umsatz im ersten Quartal dieses Jahr um weitere 10 % gefallen ist.
Nach allem, was man hört, scheint die jüngste Übernahme von Hospira die Antwort zu sein. Hospira sollte Pfizer dabei helfen, sich einen großen Teil des Multimilliarden-Dollar-Biosimilarproduktmarkts bis 2020 abzugreifen. Kurzum: Diese Übernahme führt sozusagen nicht zu einer schnellen Lösung, aber sie sollte der Sparte innerhalb der nächsten fünf Jahre zum Wachstum verhelfen.
In Sachen Dividenden bleibt Pfizer im ersten Quartal mit 1,8 Milliarden ausgezahlten US-Dollar und bei aktuellen Kursen einer Rendite von 3,2 % weiterhin Spitzenreiter. Mit kräftigen und wachsenden Cashflows bietet Pifzer eine nachhaltige Rendite, sofern das Unternehmen sich nicht für einen weiteren massiven Übernahmeversuch, wie die gescheiterte Offerte für AstraZeneca, entscheidet.
Glaxo wird von Fragen zu seiner Führung und Vision ins Stocken gebracht
Unterdessen durchläuft Glaxo eine Vertrauenskrise in der obersten Führung des Unternehmens, insbesondere um CEO Andrew Witty. Unter Wittys Führung bewegte sich der Aktienkurs im Grunde genommen seitwärts:
Der Verlust des Exklusivitätsrecht auf sein Aushängeschild Advair, einem Produkt der Lungenheilkunde und das Unvermögen, neue bedeutende Produkte in der Zwischenzeit selbst zu entwickeln haben in den letzten 5 Jahren zu einem durchschnittlichen Jahresabfall des verwässerten Gewinns je Aktie um 12 % geführt. Folglich ist Glaxos Aktienkurs im vergangenen Jahr um 13 % gefallen, was sich in einer monströsen Dividendenrendite von 6,14 % wiederspiegelte – Die Dividende ist stabil geblieben, während der Aktienkurs gefallen ist.
Das größte Problem ist jedoch, dass Glaxo keine überzeugende Vision für die kommenden Jahre hat, wodurch Rufe nach Wittys Rücktritt lauter werden. Während beispielsweise die meisten Konkurrenten tiefer in den Onkologiemarkt vordringen, hat sich Glaxo dazu entschieden, diesen wachstumsstarken Markt zu Gunsten der Impfstoffe zu verlassen. Aufgrund der im Vergleich zu Medikamenten zur Krebsbekämpfung viel niedrigeren Gewinnmargen und kürzeren Haltbarkeit hat dieser Schritt am Markt nicht gerade Eindruck hinterlassen.
Glaxo hat sich auch weiter davon entfernt, seine liquiden Mittel für eine größere Übernahme einzusetzen, um seinen Wachstumsmotor wieder zum Laufen zu bringen. Kurz gesagt, die riesige Dividende des Unternehmens sieht zwar großartig aus, aber diese Mittel wären wahrscheinlich mit einer Übernahme besser aufgehoben, wie von der Strategie des “Wachstums durch Übernahmen”, die zahlreiche andere Pharmaunternehmen fahren, belegt wird.
Sollten vorausblickende Ertragsanleger Pfizer oder Glaxo vorziehen?
Ich glaube, dass Pfizer diesen Vergleich mühelos gewinnt. Obwohl Glaxo einen viel reicheren Ertrag bietet, scheinen die Wachstumsaussichten des Unternehmens und infolgedessen auch seine Cashflows auf lange Sicht suspekt. Im Gegensatz dazu wirkt Pfizer wie ein Unternehmen, das bereit ist, aufgrund seiner Vielzahl an wertschöpfenden Produkten und seiner Kandidaten in der klinischen Pipeline herauszustechen.
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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien. Dieser Artikel wurde von George Budwell auf Englisch verfasst und am 13.05.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können