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Aktien, die Milliardäre gerade abstoßen

Es gibt sicherlich schlechtere Methoden als in die Fußstapfen großer Investoren zu treten, will man am Aktienmarkt Erfolg haben. Immerhin haben Warren Buffett, George Soros und David Einhorn jahrelang den Markt geschlagen, und zwar in guten wie auch in schlechten Zeiten.

Zum Glück für uns müssen diese drei Legenden alle drei Monate das Formular 13F bei der Securities and Exchange Commission einreichen. Dieses Formular zeigt auf, welche Aktien man im letzten Quartal gekauft und abgestoßen hat. Ich bin ja neulich bereits darauf eingegangen, welche Aktien die Milliardäre gekauft haben. Dieses Mal läuft es andersherum – sehen wir uns doch einmal an, welche sie losgeworden sind.

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Warren Buffett

Buffett wurde der zweitreichste Mensch in den USA, indem er langfristig in überdurchschnittliche Unternehmen investiert, von denen er annimmt, dass sie über Jahrzehnte Wert gewinnen, nicht nur übers Wochenende.

Da Buffett ganz und gar langfristig investiert, kann einem ein Blick auf die Aktien, die er über sein Unternehmen Berkshire-Hathaway (NYSE:BRK-B) (ETR:BRH) (FRA:BRH) verkauft, die Augen öffnen.

Im letzten Quartal hat Berkshire seine Anteile an einigen Unternehmen verringert, aber die größten Verkaufszahlen waren bei National Oilwell Varco (NYSE:NOV) (FRA:NO8) zu entdecken, einem Unternehmen, das Equipment für Öl- und Gasbohrungen herstellt.

Sinkende Ölpreise haben Berkshire dazu gebracht, im vierten Quartal 2014 von ExxonMobil Abstand zu nehmen. Es scheint ganz so, als würde sich dieser Pessimismus durch das Q1 ziehen. Insgesamt hat Buffett seine Anteile an National Oilwell Varco um 62% verringert, ihm bleiben jetzt noch kurz vor dem Q2 1,98 Millionen Aktien. Wir kennen nicht den genauen Zeitpunkt des Verkaufs, deswegen ist es wahrscheinlich, dass Berkshires verbliebene Anteile im Q2 auch noch verschwinden. Die Ergebnisse des Unternehmens für das Q1, die Ende April vorgelegt wurden, konnten jedenfalls nicht überzeugen: die Verkäufe rutschten um 15,6% gegenüber dem Vorquartal ab.

Niemand kann sagen, wann die Energiepreise wieder hoch genug sein werden, damit man in Ausrüstung investiert. Und das allein scheint für Buffett Grund genug gewesen zu sein, seine Entscheidung zu treffen. Für dich vielleicht auch?

George Soros

Der Milliardär George Soros ist ein viel aktiverer und betriebsamerer Investor als Warren Buffett, und sein Kaufen-Verkaufen-Ansatz ist trotzdem unfassbar erfolgreich. Als Vorsitzender des angesehenen Quantum Fonds konnte er jährlich bis zu 30% Gewinn reinholen.

Im letzten Quartal hat Soros 34 Unternehmen aus seinem Portfolio entlassen. Darunter Teva Pharmaceuticals (NYSE:TEVA) (ETR:TEV) (FRA:TEV). Teva Pharmaceuticals ist ein Gigant im Pharma-Sektor zu dessen Produkten Copaxone gehört, ein milliardenschweres Medikament, das zur Behandlung bei Multipler Sklerose eingesetzt wird.

Copaxone muss bald gegen ähnliche Midikamente von Mitbewerbern konkurrieren, und weil es für 20% des gesamten Umsatzes von Teva verantwortlich ist, kann es gut sein, dass Soros sich erst einmal ansehen will, wie sich die Situation mit der Konkurrenz entwickelt.

Klingt klug, aber Investoren sollten sich bewusst sein, dass Teva Pharmaceuticals viele Patienten von Copaxone auf ein langanhaltendes Medikament umgestellt haben, das die Anzahl der Einnahmen reduziert. Und auf diese Rezeptur besteht noch immer Patentrecht, deswegen könnte der Einfluss von Copaxone auf die Verkaufszahlen geringer sein als befürchtet.

David Einhorn

Seit David Einhorn das Ende von Lehman Brothers an der Wall Street vorausgesagt hat, werden seine Prognosen mit besonderem Interesse beäugt. Im ersten Quartal hat Einhorns Greenlight Capital, das etwa 8 Milliarden USD in Aktien hält, sechs Unternehmen die kalte Schulter gezeigt.

Unter ihnen dürfte Aetna (NYSE:AET) (FRA:HE8) wohl das bekannteste sein. Davor hatte Einhorn in dem Versicherer Anteile in Höhe von 150 Millionen USD, was Aetna zu einer von Einhorns 20 wichtigsten Holdings machte. Allerdings scheint Einhorns Zuneigung zu Versicherern abzukühlen, vielleicht weil er gerichtliche Auseinandersetzungen im Zuge von Obamacare sieht – was vielleicht zu weniger Vertragsabschlüssen in der Versicherungsbranche führen könnte.

Im Q4 hat Greenlight Capital bereits Aetnas Konkurrenten Cigna abgestoßen, und im Q1 dann sank die Beteiligung des Fonds an der Gesundheitsbranche nur noch schlappe 0%. Das ist eine bemerkenswerte Unterrepräsentanz eines gesamten Sektors, der immerhin 15% des S&P 500 ausmacht. Es könnte tatsächlich bedeuten, dass Einhorn davon ausgeht, dass die gesamte Branche zum Erlahmen kommt. Und das wäre gar nicht so unwahrscheinlich. Allerdings sollte man sich gut überlegen, den Gesundheitssektor komplett außen vor zu lassen – immerhin werden jeden Tag in den USA rund 10.000 Baby Boomer 65 Jahre alt, und die Gesundheitsansprüche dieser Generation wird beständig steigen.

Kurz und knackig

In der Regel ist es alles andere als verkehrt, wenn man Aktien eine lange Zeit hält. Aber es kann schon schwierig sein zu entscheiden, welche Aktien genau es wert sind, Jahrzehnte gehalten zu werden. Die Trends ändern sich, und die Portfolios von Investoren ändern sich ebenfalls. Immerhin hätten viele Langzeitinvestoren davon profitiert, ihre Aktien von Unternehmen wie Radio Shack oder Eastman-Kodak irgendwann mal abgestoßen zu haben.

Obwohl die Unternehmen, die Buffett, Soros und Einhorn im letzten Quartal abgestoßen haben, nicht dieselbe Gefahr laufen, den traurigen Weg der beiden eben genannten zu beschreiten, sollte es dich doch stutzig machen, dass sich diese Genies von ihnen trennen. Nimm dir mal eine ruhige Minute und entscheide, ob diese Aktien noch in deine langfristigen Pläne passen.

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Dieser Artikel erschien am 24.5.2015 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilhaben können.



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