44.000 gute Gründe, warum BlackBerry übernommen werden sollte
BlackBerry (TSE:BB) (NASDAQ:BBRY) (FRA:RI1) ist mal wieder im Gespräch. Dieses Mal wegen einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit Typo Products, einem Unternehmen, das von TV-Star Ryan Seacrest teilgeführt wird.
Typo hat ein Keyboard vertrieben, das man an das iPhone 5 und 5S anschließen konnte. BlackBerry hat daraufhin Typo verklagt und darauf hingewiesen, dass das Produkt bestehende Patente verletzen würde. Das Gericht stimmte zu und sorgte dafür, dass Typo im Februar 680.000 CAD an BlackBerry überweisen musste.
Und heute lebt man in relativ friedlicher Koexistenz. Typo hat sich verpflichtet, dass man Keyboards nur noch für Geräte mit einer Bildschirmdiagonalen von mindestens 7,9 Zoll herstellen würde. Sogar das iPhone 6 Plus hat bloß eine Diagonale von 5,5 Zoll. Klarer Sieg für Blackberry.
Das führt aber zu einigen interessanten Fragen. Wie wertvoll sind eigentlich BlackBerrys Patente? Könnten die den Turnaround noch beschleunigen? Und, noch wichtiger, wie solltest du als Investor sie wahrnehmen?
Eine Schatzkiste voller Patente
BlackBerrys Portfolio an geistigem Eigentum besteht aus geschätzt 44.000 Patenten und wird bei etwa 1,2 Milliarden USD gehandelt. In Wirklichkeit ist das alles aber wohl sehr viel mehr wert. Es ist anzunehmen, dass Blackberrys wertvollste Patente im Bereich mobile Datensicherheit liegen, ein Sektor, der in den letzten Jahren wichtig geworden ist.
Diese Patenten könnten für einen Käufer natürlich besonders attraktiv sein, und ein Blick in die Vergangenheit bestätigt diese Einschätzung. So waren die Patente ein wichtiger Antrieb für Google, Motorola zu kaufen; deswegen übernahm Microsoft damals Nokia. Auch heute noch beackern sich Samsung und Apple vor den Gerichten über Patentstreitigkeiten.
Wenn also BlackBerrys Ansammlung an Patenten eine Neuordnung auf dem Smartphone-Segment bedeuten könnte, dann könnten diese allein mehr wert sein als das gesamte Unternehmen.
Ein paar Bedenken
Aber wir wollen nicht gleich abheben. BlackBerrys Portfolio ist vielversprechend, allerdings gibt es ein paar Bedenken.
Erst einmal sind die Patente für das Unternehmen selber nicht besonders wertvoll. Denn diese haben die Konkurrenz wie Apple und Google nicht gerade davon abgehalten, attraktivere und beliebtere Produktlinien auf den Markt zu werfen und dabei BlackBerry in den Keller zu schicken. Solange diese Patente also nicht tatsächlich verkauft sind, wird es viel Rätselraten geben.
Zweitens könnte BlackBerry wohl schon einige Patentrechte ausgegliedert haben, was anderen Unternehmen erlaubt, die Patente zu nutzen. In Fällen in denen Patente zu einem Branchenstandard beitragen, ist BlackBerry dazu verpflichtet, die Lizenzen zu einem angemessenen Preis zu vergeben.
Was sagt uns das?
Letztlich ist es nahezu unmöglich zu sagen, wie wertvoll BlackBerrys Patente wirklich sind. Aber einer Sache können wir uns ziemlich sicher sein: In den Händen eines anderen Unternehmens wären sie eine ganze Menge mehr wert.
Deswegen bleibt BlackBerry nach wie vor ein interessanter Kandidat für eine Übernahme. Und das wird sich erstmal nicht ändern, selbst wenn die Verkaufszahlen weiter unten sind. Wenn du aber Geduld hast und in der Lage bist, ein paar schlechte Quartale durchzuhalten, dann sieht es doch ganz vielversprechend aus.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
The Motley Fool besitzt Aktien von Apple, Google (A Aktien) und Google (C Aktien).
Dieser Artikel wurde von Benjamin Sinclair auf Englisch verfasst und am 2.6.2015 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.