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Die besten Aktien im Bereich 3D-Drucker: Stratasys und Proto Labs

Als The Economist im April 2012 3D-Drucker als „die dritte industrielle Revolution“ betitelt hat, ließen die Begeisterung von Investoren wie auch der Medien nicht lange auf sich warten. Die Technologie hat natürlich das Potenzial, die Art und Weise, wie Dinge hergestellt werden, grundlegend zu verändern. Außerdem wird sich die Art ändern, wie man mit Inventar verfährt, wie man Produkte personalisieren kann.

Damals schienen die Auswirkungen auf Investments bedeutend: Weltweite Herstellungsprozesse häufen weltweit etwa jedes Jahr 12,8 Trilliarden USD an wirtschaftlichen Beträgen an. Ein kleiner Teil davon könnte große Profite für die 3D-Drucker-Industrie abwerfen, die damals schon da war.

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Und als die Medien sich immer mehr auf die Neuigkeiten einschossen und Investoren immer begeisterter wurden, stiegen Aktien von 3D-Drucker-Herstellern in den Himmel, was an heftigem Optimismus lag, was die Zukunft der Technologie angeht. Als die Investoren dann allerdings feststellten, dass die dritte industrielle Revolution nicht einfach so über Nacht passiert, und die Unternehmen darüber hinaus die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnten, schien es plötzlich so, als wären die meisten Aktien aus dem Sektor nicht einmal das Papier wert, auf das sie gedruckt sind.

SSYS Daten von YCharts.

Wenn man einen langfristigen Investitionshorizont eingenommen hat, kann der Verkaufstrend von 3D-Druck-Unternehmen als positives Zeichen gewertet werden, da viele Unternehmen dadurch zu viel realistischeren und vernünftigeren Bewertungen gehandelt werden in Relation zu ihren noch immer vielversprechenden langfristigen Wachstumsaussichten.

Dem Wohlers Report 2014 zufolge – einer Autorität in Sachen 3D-Druck – wird erwartet, dass die Umsätze im Sektor 3D-Druck zwischen 2013 und 2020 weltweit um 31% steigen – pro Jahr. Das würde eine Versechsfachung des Volumens in nur sieben Jahren bedeuten. Was im Jahr 2013 noch ein Geschäft mit Wert von 3,07 Milliarden USD war, könnte im Jahr 2020 bereits über 21 Milliarden USD wert sein.

Wenn ich also nur die besten 3D-Druck-Aktien wählen müsste und sie bis zum Jahr 2020 halten würde, dann würde ich auf Stratasys (NASDAQ:SSYS) (FRA:SCY) (ETR:SCY) und auf Proto Labs (NYSE:PRLB) (FRA:PRZ) setzen.

Der Gilette-Rasierer des 3D-Drucks

Am Ende des letzten Quartals hat Stratasys mehr als 129.000 3D-Drucker an den Mann gebracht. Das ist seitdem man die Marken MakerBot, Objet und Stratasys aufgezogen hat. Die Methode ist dabei ähnlich wie das Rasierer-und-Rasierklinge-Prinzip. Die 3D-Drucker sind dabei die Rasierer und die Materialien, die dabei bearbeitet werden, sind die Klingen.

Eine große Basis an Druckern ist das Fundament für eine gesunde und langfristige Einnahmequelle für Materialien, die größere Profitmargen versprechen als die Hardware selber. Diese schön anzusehenden Margen könnten dafür sorgen, dass die Einnahmen insgesamt steigen. Im ersten Quartal konnten die Materialien von Stratasys ein Einnahmenplus von 18% gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnen. (25% nach Währungsfluktuation.)

Und trotzdem hat Stratasys einige Rückschläge einstecken müssen, die sich auf die Aktien ausgewirkt haben. Darunter vor allem ein Geschäftsklima, das durch Sparen gekennzeichnet ist, ein starker US-Dollar, der Exporte verlangsamt und einige Fehltritte mit MakerBot. Das alles hat Fragen aufgeworfen, wie Stratasys für die nahe Zukunft zu bewerten sei. Potenzielle Investoren sollten sich gut überlegen, ob sie dem derzeitigen Management zutrauen, diese Herausforderungen in den Griff zu bekommen, ohne dabei die positiven langfristigen Aussichten zu gefährden und die Stärken intakt zu lassen.

Die Regeln ein bisschen zurechtbiegen

Gut, ehrlich gesagt ist Proto Labs nicht ganz so eindeutig eine pure 3D-Drucker-Aktie. Im letzten Quartal waren nur 7,8% von Proto Labs’ Umsatz von Aktivitäten im 3D-Drucker-Segment. Allerdings ändert das nicht den Fakt, dass der Hersteller binnen kurzer Zeit einen Kunden von Prototypen zu größeren Mengen in Zehntausender-Größenordnungen bringen.

Im Kern seiner Unternehmungen nutzt Proto Labs fortschrittliche Automatisierungen für seine Teile. Das Unternehmen behauptet, dafür die schnellste Technik der Welt zu nutzen. Dieser Wettbewerbsvorteil und das Augenmerk auf ausführliche Erfahrung mit Kunden hat dafür gesorgt, dass das Unternehmen in den letzten Jahren unfassbar wachsen konnte.

PRLB Revenue (Quarterly) data by YCharts.

Abgesehen von der Geschwindigkeit kann kein anderes Unternehmen die Breite an Herstellungsdiensten anbieten, die Proto Labs unter einem Dach versammelt. Ein Grund dafür: Die Investitionen, um ein solches Geschäftsmodell zu duplizieren, wären wahrscheinlich viel zu hoch.

Proto Labs’ Plan für die Zukunft scheint klar: neue Herstellungsprozesse und online verfügbare Materialien könnten einen neuen Markt schaffen. Dies wiederum würde dafür sorgen, dass man sich für größere Kunden weltweit interessant macht.

So reizvoll das auch alles klingt, ist das Wachstum doch nicht ganz ohne Risiken und Gefahren. Die Tatsache, dass man so schnell auf Kundendienste eingeht und verwirklicht, birgt die Gefahr, dass man sich in schwierigeren Zeiten keine Auftragspipeline anschaffen kann, falls sich Kunden dazu entschließen, Aufträge zu verschieben oder zu canceln.

Ganz klar: Eine Zeit ohne wirtschaftliche Probleme wird es wohl nie geben. Und das würde bei Investoren in Proto Labs hohe Flüchtigkeit bedeuten, falls Kundenbestellungen sich plötzlich verringern.

Investoren, die damit klar kommen, können sich darüber freuen, dass Proto Labs’ langfristig im Geschäft sind. Das Geschäftsmodell ist dabei hochflexibel. Sollte eine weitere vielversprechende Technologie auf den Markt kommen, könnte Proto Labs sie einfach akquirieren, als Dienst anbieten und sein Produkt ohne Unterbrechung weiter anbieten.

Kaufen ist erst der Anfang

Da erwartet wird, dass 3D-Drucker in den nächsten Jahren richtig durch die Decke gehen werden, ist diese Branche reif, um mit heftiger Konkurrenz gespült zu werden. Gut finanzierte Startups, Universitäten und große Tech-Player haben bereits allesamt Pläne in der Tasche, um sich gegenseitig den Platz streitig zu machen. Mit diesem Mehr an Konkurrenz am Horizont wird es in der Branche bald alles andere als gemütlich zugehen, und Forschungsbudgets könnten schon bald enorm wachsen, damit Innovation befeuert wird.

Wenn du als Investor mal einen Zeh ins 3D-Wasser tauchen willst, solltest du immer daran denken, dass gerade komplexe Geschehnisse vor sich gehen. Solange aber die grundlegenden Prinzipien auch im 3D-Drucker-Business anhalten, solltest du dich anschnallen und die Fahrt genießen.

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The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von 3D Systems, ExOne, Proto Labs und Stratasys.

Dieser Artikel wurde von Steve Heller verfasst und erschien am 17.6.2015 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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