Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Warum der Anstieg der Dialog Semiconductor Aktie in den letzten 12 Monaten um 117 % gerechtfertigt ist

Am 14. Juli 2014 tauschte die Aktie von Dialog Semiconductor (ETR:DLG) (FRA:DLG) zu Handelsbeginn an den Börsen für 24,395 EUR den Besitzer. Seitdem stieg die Aktie stetig und steht heute, am 14. Juli 2015, bei einem Eröffnungskurs von 53 EUR – 117,3 % höher als vor genau einem Jahr. Auch das Unternehmen hat in diesen 12 Monaten sehr viel erreicht, aber steht es wirklich doppelt so gut da, wie vor einem Jahr?

Starkes Wachstum

Wenn man sich die Fortschritte des Halbleiter-Herstellers in den letzten 12 Monaten anschaut, dann kommt man tatsächlich zu dem Schluss, dass das Unternehmen heute mehr wert ist, als damals.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Begonnen hat der neuerliche Aufstieg der Aktie eigentlich erst am 29. Oktober, als das Unternehmen für seine Investoren mit sehr erfreulichen Ergebnissen aus dem dritten Quartal überraschte (damals stand die Aktie mit 23,76 EUR sogar noch tiefer als noch knapp dreieinhalb Monate vorher). Am 19. Februar – als der Aktienkurs bereits bei 35,6 EUR lag – ging es bei der Bekanntgabe der Q4 und Ganzjahresergebnisse 2014 so weiter, und auch Q1 2015 lies kaum Wünsche offen. In der folgenden Tabelle siehst du einen Ausschnitt einiger wichtiger Zahlen aus den Quartalen.

Q3 2014Q4 2014Q1 2015
Umsatzwachstum28 %24 %41 %
Wachstum des Gewinns je Aktie (verwässert)660 %44 %20 %

Datenquelle: Quartalsberichte des Unternehmens. Wachstum im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Das sehr hohe Q3 Gewinnwachstum ist dadurch erklärbar, dass der Gewinn im Vorjahresquartal mit 5 Cent je Aktie noch sehr gering war. Das Umsatzwachstum ist zwar über das Jahr gesehen sehr schwankend, aber liegt insgesamt auf einem sehr hohen Niveau.

Alleine diese Zahlen dürften Investoren bereits positiv gestimmt haben. Allerdings dürften es die Gründe für diese Resultate gewesen sein, die besonders überzeugt haben: Eine Reihe neuer, führender Produkte wurde erfolgreich auf den Markt gebracht und neue Kunden wurden gewonnen, insbesondere auch im Wachstumsmarkt Asien.

Asienexpansion und innovative Produkte

Ein Markt, in dem die Chips von Dialog zur Anwendung kommen ist in der Unterhaltungselektronik – und dieser Markt wächst besonders schnell in Asien. Um dort zu wachsen, setzt Dialog auf Partnerschaften, unter anderem mit LG aus Südkorea und Meditek, dem taiwanischen Marktführer bei den „Systems-on-a-Chip“ für drahtlose Kommunikation, HDTV, DVD und Blue-Ray Systeme.

Letztere verhalf unter anderem dazu, dass die neuesten Smartphones von Lenovo und Meizu seit Q3 2014 mit Dialog Chips ausgestattet werden. Auch in den beiden neuesten HTC Smartphones werden Dialog Chips verwendet, wie das Unternehmen in seinem Q1 Bericht erwähnt.

Auch im Bereich des Internet der Dinge (IoT, aus dem Englischen „Internet of Things“) spielt Dialog mit. Für diesen Markt wurden einige neue Produkte entwickelt und seit Ende letzten Jahres in großen Mengen produziert. Laut eigenen Angaben wurden diese sehr schnell von führenden Unternehmen aus mehreren IoT Segmenten aufgenommen.

Ein Grund für den Erfolg von Dialog ist seine Fokussierung auf besonders leistungseffiziente Chips und „Power Management“ Systeme für den Einsatz in batteriebetriebenen Produkten. Mit dem Mitte letzten Jahres angekündigten DA9312 Chip zum Beispiel können Notebook-Hersteller laut Business Wire ihre Power-Designs um 50 % kleiner machen und eine Effizienz von 98 % erreichen – so viel wie bei keinem anderen Power-Management-System.

Dieser Wettbewerbsvorteil führte zu einer weiteren guten Meldung für das Unternehmen und Investoren im  Jahresbericht 2014: Den durchschnittlichen Verkaufspreis von Produkten in diesem Bereich konnte Dialog im Jahr 2014 um 16 % erhöhen – von 2,30 USD im Jahr 2013 auf 2,66 USD. Die Fähigkeit seine Preise so zu erhöhen ist ein Zeugnis dafür, dass sich das Unternehmen in seinem Markt sehr gut aufgestellt hat und dass weiteres Wachstum möglich ist.

Die Zeichen stehen insgesamt also ganz gut, dass weiteres Wachstum für das Unternehmen möglich ist. Bleibt die Frage, ob der heutige Preis der Aktie, der immerhin doppelt so hoch ist wie vor einem Jahr, es noch reizvoll macht, in das Unternehmen zu investieren.

Ein Blick auf die Bewertung

Ein Aktienkurs von 53 EUR bedeutet eine Marktkapitalisierung von Dialog von rund 4,1 Mrd. EUR. Auf Basis des Gewinns der letzten 12 Monate von 145,9 Mio. USD und dem heutigen Wechselkurs der beiden Währungen bedeutet das ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 31.

Um abzuschätzen, ob das viel oder wenig ist, vergleiche ich das KGV von profitablen Unternehmen (wie Dialog) gerne mit der Wachstumsrate des Gewinns je Aktie. Diese liegt laut S&P Capital IQ in den letzten fünf Jahren bei durchschnittlich 26 %.

Aus dieser Perspektive ist die Dialog Aktie zwar nicht unbedingt ein Schnäppchen. Aber wenn du daran glaubst, dass Dialog weiter so stark wachsen kann – und nach allem, was ich in den letzten 12 Monaten gelesen habe, scheint das durchaus möglich zu sein – dann ist der heutige Preis gerechtfertigt.

Mein Glückwunsch geht jedenfalls an alle Investoren, die die Aktie vor einem Jahr gekauft haben – retrospektiv war die Aktie damals definitiv ein Schnäppchen und das Klettern des Aktienkurses um 117 % seit damals ist durchaus verständlich.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Bernd Schmid besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



Das könnte dich auch interessieren ...