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Morphosys, Dialog Semiconductor, Aixtron und sieben weitere Innovatoren, die sich Investoren genauer anschauen sollten

Letzte Woche stellte dir mein Fool-Kollege Brian Richards die fünf deutschen Unternehmen vor, die am meisten für Innovation ausgeben. Nicht überraschend standen ganz oben in der Liste die größten deutschen Unternehmen – also diejenigen, die potentiell eben am meisten Mittel zur Verfügung haben. Wer aber macht das Rennen, wenn wir die tatsächlichen Ausgaben für Innovation ins Verhältnis zu den Möglichkeiten setzen? Mit anderen Worten: Der Erfolg welcher Unternehmen beruht mehr auf Innovation als der aller anderen?

Hier sind die Top 10 aus DAX, MDAX, SDAX und TEXDAX, gemessen an ihren Forschungsausgaben im Verhältnis zu ihren Umsätzen während der letzten fünf Jahre.

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UnternehmenIndustrieF&E Quote*
Morphosys (WKN:663200)Biotechnologie65,8 %
Dialog Semiconductor (WKN:927200)Halbleiter17,8 %
Merck (WKN:659990)Gesundheitswesen14,2 %
Aixtron (WKN:A0WMPJ)Halbleiter14,1 %
SAP (WKN:716460)Software13,5 %
ADVA Optical Networking (WKN:510300)Telekommunikation13,3 %
KWS Saat (WKN:707400)Biotechnologie12,5 %
Infineon (WKN:623100)Halbleiter12,2 %
Biotest (WKN:522720)Biotechnologie12,0 %
RIB Software (WKN:A0Z2XN)Software11,6 %

Datenquelle: S&P Capital IQ; *F&E Quote: Forschungs- und Entwicklungsausgaben der letzten fünf Jahre (2010 – 2014) im Verhältnis zum Gesamtumsatz der letzten fünf Jahre

Eigentlich dürfte auch diese Liste wenig überraschen. Zumindest die zweite Spalte nicht. Unternehmen aus der Pharma- beziehungsweise Biotechnologiebranche dominieren die Liste, gefolgt von Unternehmen aus der High-Tech Halbleiterindustrie und der Softwareindustrie. Diese Industrien verlangen einfach danach, dass Unternehmen ständig neue Produkte entwickeln, die das zukünftige Wachstum sicherstellen. Andernfalls werden sie vom Wettbewerb abgehängt und waren die längste Zeit im Geschäft.

Im Umkehrschluss heißt das allerdings, dass die Wettbewerber wahrscheinlich in einer ähnlichen Größenordnung in Innovation investieren. Also nur, weil man viel in Innovation investiert, heißt das noch lange nicht, dass man innovativ genug ist, um langfristig erfolgreich zu sein. Daher schauen wir doch mal, inwiefern sich die Investitionen dieser 10 Unternehmen in den letzten Jahren gelohnt haben.

So haben sich die Investitionen in der Vergangenheit ausgezahlt

Bei einem Unternehmen, das auf Innovationen setzt, würde ich auf zwei Dinge achten, um zu beurteilen, ob sich die Investitionen lohnen: Hohes Umsatzwachstum und/oder eine hohe Nettomarge (Gewinn in Prozent des Umsatzes).

Einfach gesagt ist der Grund dafür, dass sich die Investitionen in Innovation entweder in Form von ständig neuen Produkten auszahlen sollten (die für Umsatzwachstum sorgen) oder in Produkten, für die Kunden bereit sind, entsprechend Geld auszugeben (was zu hoher Profitabilität führen sollte, die sich aus einer hohen Nettomarge ersichtlich ist).

Und so stehen unsere 10 Innovatoren diesbezüglich da.

UnternehmenF&E QuoteUmsatzwachstum der letzten 5 Jahre*Nettomarge der letzten 12 Monate
Morphosys65,8 %7,5 %31 %
Dialog Semiconductor17,8 %38,7 %12 %
Merck14,2 %8,3 %9 %
Aixtron14,1 %-19,5 %-36 %
SAP13,5 %11,6 %16 %
ADVA Optical Networking13,3 %8,9 %5 %
KWS Saat12,5 %10,9 %6 %
Infineon Technologies12,2 %16,9 %11 %
Biotest12,0 %9,5 %3 %
RIB Software **11,6 %18.4 %29 %

Datenquelle: S&P Capital IQ; *Jährliches Umsatzwachstum von 2010 bis 2014; **Umsatzwachstum selbst berechnet aus den Geschäftsberichten des Unternehmens 2010 und 2014.

Wenn ich mir die Gewinner aus dieser Liste aussuchen müsste, dann wären das tatsächlich auch die oberen beiden, Morphosys und Dialog, und die Nummer 10 in der Liste, RIB Software. Das Biotech-Unternehmen überzeugte in den letzten 12 Monaten genau wie RIB mit einer sehr hohen Profitabilität, wobei letztere gleichzeitig noch sehr stark wächst. Dialog hingegen weist in erster Linie ein enormes Umsatzwachstum auf, ist aber gleichzeitig auch noch sehr ordentlich profitabel.

Auch die beiden DAX Unternehmen SAP und Infineon überzeugen mich auf Basis dieser Zahlen. Bei den anderen Unternehmen bleiben Wünsche noch offen. Insbesondere Aixtron enttäuscht.

Allerdings hat das Halbleiterunternehmen historisch gesehen ein enorm zyklisches Geschäft – es geht steil bergauf, wenn neue Technologien kommen (Anfang des Jahrtausends war es der kommende Mobilfunk, zehn Jahre später die LED TVs) und bergab dazwischen. In Zukunft könnte die kommende OLED Technologie zum Beispiel wieder einen Schub für das Unternehmen bringen. Ob es tatsächlich so weit kommen wird, hängt sicherlich auch davon ab, welche Innovationen Aixtron in diesem Gebiet vorantreiben kann.

Hohe Forschungsausgaben sind kein Garant für zukünftigen Erfolg

Aixtron ist das beste Beispiel dafür, das hohe Investitionen in die Forschung und Entwicklung von Technologien noch lange nicht bedeutet, dass die Zukunft gesichert ist. Kommt eine Technologie aus der Mode und schafft man es nicht rechtzeitig, auf ein anderes erfolgreiches Pferd zu setzen, kann es durchaus auch Durststrecken und Unsicherheiten, was die Zukunft anbelangt, geben.

Das ist das Dilemma von forschungsintensiven Unternehmen. Auf der anderen Seite kann der nächste Erfolg eine sehr hohe Rendite einbringen, weshalb sich das Setzen auf Innovationen langfristig durchaus mehr als auszahlen kann.

Als Investor würde ich mir allerdings die Unternehmen ausgucken, die in der Vergangenheit bewiesen haben, dass sie über längere Zeit innovativ genug sein können, um entweder stark zu wachsen oder sehr profitabel zu sein. Am besten sogar beides gleichzeitig. Zwar garantieren historische Erfolge noch lange keine zukünftigen Erfolge. Aber wenn ein Unternehmen einmal die Innovator-DNA verinnerlicht hat, kann es sich dadurch einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil schaffen.

Daher könnte es sich durchaus lohnen, die Unternehmen in der hier präsentierten Liste einmal ganz genau anzuschauen.

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Bernd Schmid besitzt Aktien von Dialog Semiconductor. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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