Warum ich der 10,7% Dividende von BHP Billiton nicht traue
Bei den niedrigen Zinsen heutzutage ist es schwer über die gigantische Dividende von BHP Billiton (WKN:863578) zu streiten.
In Zeiten, in denen man froh sein kann, 3 % Rendite auf dem Termineinlagenkonto oder anderen “hochverzinsten” Konten zu bekommen, könnte man sein Geld auch für 7,5 % in Aktien von BHP Billiton stecken.
Wenn man dann noch die Steuervergünstigungen dazu zählt, ergibt das eine eindrucksvolle Dividendenrendite von 10,7 %.
Das beste daran ist, dass diese Dividenden in US Dollar bezahlt werden, das erhöht die Rendite nochmal, wenn der Eurokurs fällt.
Wenn es zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch.
Solche Dividenden wie von BHP Billiton werden nicht oft angeboten. Laut der australischen Tageszeitung The Sydney Morning Herald ist es eine Rendite, “die man nur einmal im Leben bekommt”.
“Aber wenn die Rendite so toll ist, warum kauft dann nicht jeder die Aktie?” wirst du jetzt sicher fragen.
Gute Frage, besonders wenn man bedenkt, mit welcher Euphorie die Aktien der Big-Four-Banken in den letzten Jahren gekauft wurden. Und deren Renditen waren nichts im Vergleich zu der von BHP!
Aber anstatt zu kaufen, als ob es kein Morgen gäbe, verkaufen die Investoren en masse.
Heute ist die Aktie nochmal 2,6 % gefallen und notiert nur noch bei 24,06 USD pro Aktie. Das ist ein Kursverlust von fast 28 % in den letzten 12 Monaten, eine starke Underperformance verglichen mit dem S&P/ASX 200 (Index: AXJO) und mehreren Blue-Chip-Unternehmen wie der Commonwealth Bank of Australia (WKN:882695) und Telstra Corporation (WKN:909947).
Es kommt noch schlimmer
Normalerweise, wenn ein Unternehmen eine Rendite wie die von BHP Billiton bietet, ist das als Unterstützung für die Aktie gedacht.
Das könnte auch bei BHP der Fall sein. Ohne die Dividende hätte die Aktie noch viel tiefer fallen können. Aber die Investoren verkaufen immer noch.
Tatsache ist, dass der Rohstoffsektor gerade starken Gegenwind hat, zum größten Teil wegen Chinas verlangsamtem Wachstum und der darauf folgende Fall der Rohstoffpreise. Obwohl BHP Billiton günstig arbeitet und über eine gute Diversifizierung verfügt, sitzen sie immer noch im selben Boot wie der Rest der Branche.
Die Rendite mag ja verführerisch sein, die fallenden Kurse könnten aber zu höheren Verlusten führen als die Rendite ausgleichen kann.
Ich glaube schon, dass BHP Billiton einen Platz in der langfristigen Beobachtungsliste verdient hat, falls der Kurs noch deutlich fällt. Aber ich glaube nicht, dass es zum jetzigen Zeitpunkt ein Kauf ist. Zum Glück gibt es ja viele sehr gute Alternativen für alle, die solide Dividenden suchen.
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Dieser Artikel wurde von Ryan Newman auf Englisch verfasst und wurde am 7.09.2015 auf Fool.com.au veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.