Fresenius: Dieser Gesundheitskonzern erfreut jeden Foolishen Anleger
Wer sucht als langfristig orientierter Anleger nicht vor allem nach denjenigen Unternehmen, die ihre Investoren seit Jahren mit soliden Gewinn- und Umsatzsteigerungen sowie Dividendenerhöhungen erfreuen? Bei Fresenius (WKN: 578560) wirst du auf jeden Fall fündig. Die Aktie dieses weltweit tätigen Gesundheitskonzerns honorierte die hervorragende Geschäftsentwicklung mit überdurchschnittlichen Renditen — der Aktienkurs legte in den letzten zehn Jahren um fast 500 Prozent zu und konnte damit den DAX deutlich hinter sich lassen.
Warum Fresenius meiner Meinung nach auch in Zukunft ein solides Investment ist und einen Platz in jedem Portfolio eines langfristig orientierten Anlegers haben sollte, erfährst du im heutigen Teil unserer Artikelserie zu den DAX Unternehmen — neben den Gründen, warum man nicht unbedingt gleich heute zuschlagen muss.
Grund 1 für einen Kauf: Ein breit aufgestelltes Unternehmen in einem Wachstumsmarkt
Fresenius wurde im Jahr 1912 gegründet und hat sich in über 100 Jahren Firmengeschichte zu einem der führenden Unternehmen im Gesundheitsbereich weltweit entwickelt. Mit über 200.000 Mitarbeitern ist der Konzern in mehr als 100 Ländern vertreten. Das breit aufgestellte Produkt- und Dienstleistungsportfolio umfasst die Dialyse, Kliniken und ambulante medizinische Versorgung von Patienten. Zum Konzern gehören vier eigenständig wirtschaftenden Unternehmensbereiche
- Fresenius Medical Care: Anbieter von Produkten für Patienten mit chronischem Nierenversagen
- Fresenius Kabi: Anbieter von Medizinprodukten zur Infusion, Transfusion und klinischen Ernährung
- Fresenius Helios: Deutschlands größte Klinikgruppe
- Fresenius Vamed: Spezialist für das Projekt- und Managementgeschäft von Gesundheitseinrichtungen
Durch das große Angebot und die weltweite Präsenz von Fresenius ist eine breite Risikostreuung gewährleistet. Das Unternehmen wächst sowohl organisch als auch durch gezielte strategische Akquisitionen. Große Wachstumschancen sieht Fresenius in den Schwellenländern, wo durch den Ausbau der medizinischen Basisversorgung viel Potenzial besteht.
Grund 2: Krisenresistenz
Die Produkte und Dienstleistungen von Fresenius werden auch in Krisenzeiten benötigt, was für eine hohe Konjunkturunabhängigkeit des Unternehmens sorgt. Während beispielsweise Automobilhersteller oder Chemieunternehmen in wirtschaftlich stürmischen Zeiten zu kämpfen haben, ist der Gesundheitskonzern davon kaum betroffen.
Diese Abkopplung von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage kannst du an der stetigen Gewinn- und Umsatzentwicklung von Fresenius in den letzten zehn Jahren sehen — die Ergebnisse wurden in jedem einzelnen Jahr gesteigert. Eine Finanzkrise und europäische Schuldenkrise erkennt man in den Zahlen nicht.
in Mio. € | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Umsatz | 7.889 | 10.777 | 11.358 | 12.336 | 14.164 | 15.972 | 16.361 | 19.290 | 20.331 | 23.231 |
Gewinn | 222 | 330 | 410 | 450 | 514 | 660 | 770 | 938 | 1.051 | 1.086 |
Gewinn je Aktie | 0,59 | 0,72 | 0,88 | 0,95 | 1,06 | 1,36 | 1,58 | 1,81 | 1,96 | 2,01 |
Quelle: Unternehmenswebseite
Da die Konjunktur kaum Einfluss auf das Geschäft von Fresenius hat, kannst du dich als Anleger entspannt zurücklehnen.
Grund 3: Attraktive Dividendensteigerung
Fresenius gehört mit einer Dividendenrendite von knapp einem Prozent sicherlich nicht zu den Unternehmen mit den aktuell höchsten Dividendenausschüttungen.
Als Anleger solltest du aber nicht nur auf die aktuelle Dividendenrendite achten, sondern darauf, dass ein Unternehmen in der Lage ist, die Dividende nachhaltig zu zahlen und stetig zu steigern. Und das ist bei Fresenius der Fall, in diesem Jahr wurde die Dividende zum 23. Mal in Folge erhöht — und das sogar um mehr als 20 Prozent. Daher handelt es sich bei der Fresenius-Aktie meiner Ansicht nach um einen attraktiven Dividendentitel.
Wie sich diese historischen Dividendenerhöhungen für dich als Anleger auszahlen, macht folgendes Zahlenbeispiel klar.
Für das Jahr 2005 zahlte Fresenius eine Dividende von lediglich 0,16 Euro je Aktie. Für das Jahr 2014 waren es bereits 0,44 Euro je Aktie. Dies entspricht einer gesamten Steigerung von 175 Prozent bzw. einer jährlichen durchschnittlichen Erhöhung von rund 12 Prozent. Hättest du die Fresenius-Aktie im Jahr 2005 für den damaligen Preis gekauft — etwa 10 Euro gekauft –. hättest du damals eine Dividendenrendite von 1,6 Prozent erhalten. Hättest du die Aktie bis heute gehalten, entsprächen die 0,44 Euro bereits einer Rendite von 4,4 Prozent bezogen auf deinen damaligen Kaufkurs.
Dies zeigt die langfristig attraktive Dividendenwirkung, wenn Unternehmen wie Fresenius in der Lage sind, ihre Ausschüttungen stetig zu steigern.
Was könnte gegen den Kauf der Aktie sprechen?
Im Moment scheint das Unternehmen nichts aus der Bahn zu werfen. Dennoch müssen bei solch hohen Qualitätswerten, die mit permanenten Superlativen glänzen, auch einmal Rückschläge einkalkuliert werden.
Wie viele international tätige Konzerne profitiert auch Fresenius im Moment vom schwachen Euro und den damit verbundenen positiven Währungseffekten. Eine Aufwertung des Euros kann das Wachstum leicht abschwächen.
Aufgrund zahlreicher Akquisitionen und Übernahmen ist die Verschuldung des Konzerns in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Zins- und Tilgungsbelastungen nahmen dadurch entsprechend zu. Dies kann grundsätzlich dann zum Problem werden, wenn die Geschäftsentwicklung und Umsatzerlöse zurückgehen. Aufgrund der stabilen Cashflows von Fresenius rechne ich allerdings damit, dass das Unternehmen mit seiner Verschuldung zurechtkommen wird.
Darüber hinaus ist die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 26 für das Jahr 2015 (12.09.2015) aktuell nicht mehr ganz billig. Damit sind auch größere Rücksetzer jederzeit möglich. Auf der anderen Seite solltest du bedenken, dass es Qualitätsunternehmen in der Regel nie ganz günstig an der Börse zu erwerben gibt. Das Warten auf den günstigeren Einstieg könnte sich daher als langwierig erweisen.
Fazit
Fresenius ist und bleibt ein attraktives Investment für den langfristig orientierten Anleger, das in der Zukunft von einer wachstumsstarken Branche und vom demografischen Wandel profitieren sollte. Die Aktie ist seit vielen Jahren einer der Top-Performer im DAX.
Trotz der guten Kursentwicklung gerade in den letzten Monaten ist es sehr erstaunlich, dass die Aktie in der aktuell stattfindenden Korrektur kaum nachgegeben hat, was für mich die hohe Qualität des Titels unter Beweis stellt. Für Foolishe Anleger ist es daher bedauernswert, dass die Aktie somit immer noch recht teuer ist. Aber das Schöne an der Börse ist ja, dass größere Rücksetzer immer mal wieder passieren –bei Fresenius wäre ein solcher nichts als eine tolle Einstiegsmöglichkeit für Foolishe Anleger.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Timo Defren besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.