Wie weit fallen die Verkäufe von VW diesen Monat?
Die Analysten von TrueCar sagen starke Zahlen bei den diesjährigen Fahrzeugverkäufen voraus: TrueCar schätzt, dass der SAAR-Wert (seasonally adjusted annualized rate) im September 17,7 Millionen Einheiten in den USA erreichen wird. Im Vorjahr waren es noch 16,5 Millionen. Zusätzlich zu den starken Verkäufen am Labor Day, die den Absatz im September stark beflügelt haben, gibt es derzeit mehrere Faktoren, die den amerikanischen Automarkt antreiben.
Laut TrueCar sind das:
Die Zinssätze bleiben unverändert und die allgemeine wirtschaftliche Lage in den USA ist immer noch gut. Der Verbrauchervertrauensindex stieg um 10,5 Punkte im August auf 101,5 Punkte. Inzwischen sank die Arbeitslosigkeit im August auf 5,1 %, den tiefsten Monatsstand in acht Jahren. Die Benzinpreise bleiben niedrig und fielen auf einen nationalen Durchschnitt von 2,28 USD pro Gallone. Im September vor einem Jahr waren es noch 3,34 USD.
Du hast wahrscheinlich mitbekommen, dass der September für Volkswagen (WKN:766400) wegen des Abgasskandals nicht gerade gut gelaufen ist. Hier ein Blick darauf, was VW-Anleger erwarten können und warum die Auswirkungen auf die Verkäufe wichtig sind.
Kurze Rekapitulation
Falls du noch nicht voll auf dem Laufenden bist, hier eine kurze Rekapitulation der Ereignisse. VW hat seine Dieselfahrzeuge seit 2009 mit einer speziellen Software ausgestattet, die Abgastests erkennt und dann das Auto sauberer laufen lässt, um den Test zu bestehen. Bei normalem Fahrbetrieb sind die Emissionen aber viel höher als die Gesetze in den USA das erlauben.
Das hat natürlich negative Auswirkungen auf die ganze Marke Volkswagen, aber die Verkäufe bei Dieselfahrzeugen machten im letzten Monat 22 % der Verkäufe von VW in den USA aus. Das ist ein deutlich größerer Anteil als bei anderen Autobauern. VW gab zu, dass weltweit etwa 11 Millionen Fahrzeuge mit der Software verkauft wurden. Dieser Skandal wird die Verkäufe auf der ganzen Welt in Mitleidenschaft ziehen, aber wie weit werden die Verkäufe jetzt diesen Monat zurückgehen?
Trotz bisher normaler Verkaufszahlen schätzen die Analysten von Edmunds.com und TrueCar, dass der September eine deutliche Delle abbekommen wird und dass sich das in den kommenden Monaten noch drastisch verschlechtern wird. Laut Edmunds.com wird VW der einzige große Autobauer sein, der im September weniger als im Vorjahreszeitraum verkauft hat. Die Verkäufe in den USA sollen um 2 % fallen, was weit hinter den von der Industrie erwarteten 13,9 % Wachstum liegt. Wenn wir das mit anderen großen Herstellern wie Ford und Toyota vergleichen, dann geht die Schere noch weiter auseinander, da man von Ford ein Wachstum von fast 22 % erwartet und von Toyota 16,3 %.
TrueCar erwartet deutlich drastischere Rückgänge in diesem Monat: 5,2 % verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Diese Schätzungen beziehen sich nur auf die Verkäufe von VW zu den Händlern. Die Verkäufe der Händler an die Kunden sollen noch weiter zurückgehen, sobald sich die Wut der Kunden gegen den Autobauer voll entfaltet. Hier ein Blick auf die Schätzungen. Für VW wird das ein brutaler Monat in den USA.
Volkswagen: -7%
Toyota: 18.8%
Ford: 18.6%
Nissan: 15.4%
General Motors: 13.8%
Fiat Chrysler Automobiles: 10.8%
Honda: 10.1%
Obwohl VW in der globalen Autoindustrie ein sehr solides Investment war, wird ihnen dieser Skandal noch lange nachhängen und anhaltende negative Auswirkungen auf die Verkäufe haben. Die Verkäufe werden sich in den USA wohl erst noch mehr verschlechtern, bevor sie wieder besser werden. Das wird ein großes Hindernis auf dem Weg, der größte Autobauer der Welt zu werden.
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Dieser Artikel wurde von Daniel Miller auf Englisch verfasst und wurde am 27.09.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.